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15:25 Uhr, 09.02.2012

EZB-Präsident Draghi hält sich bei Beteiligung der Notenbank an Schuldenschnitt bedeckt

Frankfurt (BoerseGo.de) – Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat sich nach den Diskussionen um eine mögliche Beteiligung der EZB am Schuldenschnitt in Griechenland zurückhaltend zu dem Thema geäußert.

"Ich kann nichts dazu sagen, wie unsere Griechenland-Bonds behandelt werden“, antwortete der Notenbank-Chef auf die Frage eines Journalisten, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mit griechischen Staatsanleihen in ihrem Portfolio verfahren wolle. Jedoch bestätigte Draghi vorherige Medienmeldungen, wonach zwischen den griechischen Regierungsparteien eine Einigung über die Forderungen der öffentlichen Geldgeber nach zusätzlichen Einsparungen erzielt werden konnte. „Zu den Maßnahmen für den Schuldenschnitt gibt es eine Einigung“, so Draghi.

Hintergrund ist der heftig umstrittene Kauf von Staatsanleihen der Eurokrisenländer, unter anderem auch griechischer Anleihen, durch die EZB. Die EZB tätigte seit Mai 2010 entsprechende Anleihekäufe deutlich unter Nennwert um Griechenland und andere angeschlagene Eurostaaten zu entlasten. Kritiker erkennen darin einen Bruch gegen den Geist des Maastricht-Vertrags und sehen die Glaubwürdigkeit der EZB belastet. Sie sehen allein den Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Hilfe für finanzschwache Staaten verantwortlich.

Beobachter gehen davon aus, dass die Käufe griechischer Anleihen ein Volumen von rund 50 Milliarden Euro haben. Zuletzt wurden Stimmen laut, die der EZB empfahlen ihre Anleihen zum Einstandspreis an den Rettungsfonds EFSF zu verkaufen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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