EZB-Präsident Draghi hält sich bei Beteiligung der Notenbank an Schuldenschnitt bedeckt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Frankfurt (BoerseGo.de) – Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat sich nach den Diskussionen um eine mögliche Beteiligung der EZB am Schuldenschnitt in Griechenland zurückhaltend zu dem Thema geäußert.
"Ich kann nichts dazu sagen, wie unsere Griechenland-Bonds behandelt werden“, antwortete der Notenbank-Chef auf die Frage eines Journalisten, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mit griechischen Staatsanleihen in ihrem Portfolio verfahren wolle. Jedoch bestätigte Draghi vorherige Medienmeldungen, wonach zwischen den griechischen Regierungsparteien eine Einigung über die Forderungen der öffentlichen Geldgeber nach zusätzlichen Einsparungen erzielt werden konnte. „Zu den Maßnahmen für den Schuldenschnitt gibt es eine Einigung“, so Draghi.
Hintergrund ist der heftig umstrittene Kauf von Staatsanleihen der Eurokrisenländer, unter anderem auch griechischer Anleihen, durch die EZB. Die EZB tätigte seit Mai 2010 entsprechende Anleihekäufe deutlich unter Nennwert um Griechenland und andere angeschlagene Eurostaaten zu entlasten. Kritiker erkennen darin einen Bruch gegen den Geist des Maastricht-Vertrags und sehen die Glaubwürdigkeit der EZB belastet. Sie sehen allein den Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Hilfe für finanzschwache Staaten verantwortlich.
Beobachter gehen davon aus, dass die Käufe griechischer Anleihen ein Volumen von rund 50 Milliarden Euro haben. Zuletzt wurden Stimmen laut, die der EZB empfahlen ihre Anleihen zum Einstandspreis an den Rettungsfonds EFSF zu verkaufen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.