EZB macht Forschern anonymisierte Bankdaten zugänglich

Von Hans Bentzien

DOW JONES--Die Europäische Zentralbank (EZB) macht Forschern Daten zugänglich, die sie im Finanzsektor erhoben hat. Wie die EZB mitteilte, handelt es sich um ein Pilotprojekt, innerhalb dessen den Wissenschaftlern in abgestufter Form ein Zugang gewährt wird. "Die Initiative zielt darauf ab, unabhängige Forschung zu fördern, die länderübergreifende Wirtschaftsanalyse zu verbessern und ein tieferes Verständnis der Finanzdynamik innerhalb des Euroraums zu fördern", teilte die EZB mit. Berechtigte Forscher erhalten Zugang zu anonymisierten Daten über Bilanzen und Zinssätze, die von einzelnen Banken im Euroraum angeboten werden.

"Wir brauchen unabhängige akademische Forschung, die unsere Daten nutzt, um unsere eigenen Analysen und unser Denken zu hinterfragen. Ich freue mich daher sehr, dass wir nun zwei unserer wichtigsten Datensätze für die Forschung zugänglich machen können", erklärte EZB-Direktorin Isabel Schnabel. In der Pilotphase werden laut der Mitteilung bis zu zehn Forschungsprojekte unterstützt.

Die nationalen Zentralbanken des Eurosystems werden demnach über ihre jeweiligen Forschungsdatenzentren als Datenzugangspunkte dienen. Sie werden Forschern Zugang zu den anonymisierten Datensätzen in einer sicheren Umgebung sowie die Möglichkeit bieten, Berechnungen mit den Daten in ihrem Auftrag durchzuführen.

In dem Pilotprojekt werden die Effektivität und der Komfort der verschiedenen Zugangsarten getestet. Nach 18 Monaten wird die mögliche Einrichtung einer permanenten Infrastruktur für den Zugang zu Forschungsdaten geprüft. Weitere Informationen zu den verfügbaren Datensätzen, den Förderkriterien für Forscher und den Bewerbungsmodalitäten gibt es auf der EZB-Website.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/kla

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