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10:00 Uhr, 15.04.2025

EZB: Banken straffen Firmenkreditstandards weniger als erwartet

Von Hans Bentzien

DOW JONES--Die Banken des Euroraums haben ihre Standards für Unternehmenskredite im ersten Quartal 2025 nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) weniger als erwartet gestrafft. Zugleich nahm die Nachfrage nach Unternehmenskrediten leicht ab. Wie die EZB im Rahmen ihres Quartalsberichts zur Kreditvergabe mitteilte, gab es 3 Prozent mehr Banken, die ihre Kreditstandards strafften als solche, die sie lockerten. Die Banken selbst hatten im Januar für das erste Quartal einen Straffungssaldo von 10 Prozent erwartet. Für das zweite Quartal wird eine weitere Straffung erwartet.

Kreditstandards umfassen unter anderem Zinsen, Anforderungen an Sicherheiten, Kreditlaufzeiten und Tilgungsraten. Sie sind bankinterne Richtlinien dafür, welche Art von Krediten eine Bank wünschenswert findet, welche sektorspezifischen und geografischen Prioritäten zu beachten sind, welche Sicherheiten als akzeptabel gelten und welche Voraussetzungen (Bilanzsituation, Einkommenslage, Alter oder Beschäftigungsstatus) ein Kreditnehmer erfüllen muss.

Nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) hatten höhere wahrgenommene Konjunkturrisiken sowie die Wahrnehmung sektor- und unternehmensspezifischer Risiken den größten Einfluss auf die Straffung der Kreditstandards.

Bei den Standards für Hauskaufkredite ergab sich ein Lockerungssaldo von 7 Prozent. Die Standards bei Konsumentenkrediten wurden etwas gestrafft (3 Prozent).

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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