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15:12 Uhr, 26.06.2024

Expertenkommission: Deutschland muss für Energiewende Anstrengungen steigern

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Deutschland hat bei der Energiewende noch immer Handlungsbedarf, da die Zielerreichung kein Selbstläufer ist. Das ist die Ansicht einer unabhängigen Expertenkommission, die am Mittwoch ihren Bericht zum Energiewende-Monitoring vorgelegt hat. Besonders beim Netzausbau und beim Bau von neuen Gaskraftwerken gehe es nicht schnell genug voran. Die Experten betonten in ihrem Bericht außerdem die Bedeutung von Wasserstoff als zukünftigem Energieträger.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) mit dem anvisierten Ziel einer Abdeckung des Stromverbrauchs von 80 Prozent bis 2030 gehe voran. Bereits 2023 konnte erstmals über die Hälfte des Bruttostromverbrauchs in Deutschland aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden, so der Bericht.

"Die bisherige Entwicklung macht eine Erreichung des Ziels eines EE-Anteils von 80 Prozent am Bruttostromverbrauch prinzipiell möglich, erfordert jedoch in den kommenden Jahren weitere und steigende Anstrengungen für einen zügigen Ausbau der Photovoltaik sowie vor allem der Windenergie an Land und auf See", heißt es in dem Bericht.

Nach Ansicht des Bundeswirtschaftsministeriums bestätigt die Kommission mit ihrem Bericht die neue Dynamik beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Nachdem im vergangenen Jahr erstmals über die Hälfte des Bruttostromverbrauchs in Deutschland aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden konnte, setze sich dieser Trend fort. Mittlerweile sei der Anteil im Laufe dieses Jahres deutlich über 50 Prozent gestiegen, so das Ministerium.

Eine der Mitautorin des Berichts, die Ökonomin Veronika Grimm, betonte, dass Deutschland noch mehr tun müsse, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. "Besonders der Netzausbau und der Ausbau der Gaskraftwerke hinken massiv hinterher. Wir kommen zwar beim Ausbau der Erneuerbaren gut voran, das Tempo hat sich beschleunigt. Aber es geht nicht schnell genug, neue Kapazitäten an Gaskraftwerken zu schaffen", sagte sie der Rheinischen Post.

Das Bundeswirtschaftsministerium will den Bericht nun auswerten und gemeinsam mit den Experten diskutiert. "Fest steht: Wir dürfen beim Tempo der Energiewende nicht nachlassen und müssen den Ausbau einer klimaneutralen Energieversorgung weiter gezielt vorantreiben", sagte Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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