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14:05 Uhr, 27.06.2008

EWU-Wirtschaftvertrauen fällt deutlich

Externe Quelle : PostbankDas Vertrauen in die konjunkturelle Entwicklung des Euroraums ist im Juni kräftig zurückgegangen. Der Gesamtindex für das Wirtschaftsvertrauen fiel von revidiert 97,6 Punkten auf 94,9 Punkte. Ein derart niedriges Niveau war zuletzt im Mai 2005 zu verzeichnen, also zu einem Zeitpunkt als der Aufschwung der letzten Jahre begann. Der Indikator liegt jetzt spürbar unter seinem historischen Durchschnitt von 100,6 Punkten.

Besonders kräftig war im Juni der Vertrauensverlust in der Industrie. Der Teilindikator ging von -2 auf -5 Punkte zurück. Er liegt damit zwar noch geringfügig über seinem langjährigen Mittelwert. Das Tempo des Rückgangs ist aber beachtlich und weist darauf hin, dass sich die Rahmenbedingungen für die Industrie aktuell wohl markant verschlechtern.

Das Vertrauen der Verbraucher driftete ebenfalls weiter gen Süden und nähert sich mit nunmehr -17 nach -15 Punkten Werten an, die zuletzt 2003 im Umfeld des Irak-Krieges erreicht wurden. In der Baubranche war ebenfalls ein Rückgang des Vertrauens zu registrieren. Lediglich im Servicesektor kam es auf niedrigem Niveau zu einer leichten Verbesserung.

Die Vertrauensindikatoren der EU-Kommission weisen wie zuvor schon viele andere Sentimentindikatoren darauf hin, dass die EWU-Konjunktur ihre besten Zeiten vorläufig hinter sich hat. Dennoch rechnen wir nach wie nicht mit einem Absturz der Konjunktur. Nach einem mehr oder weniger stagnativen 2. Quartal, in dem die Rechnung für den überaus starken Jahresauftakt präsentiert wird, erwarten wir wieder ein steigendes BIP im Euroraum. Das Wachstumstempo wird aber wohl vorläufig verhalten bleiben.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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