EWU: Alle Zeichen stehen auf konjunktureller Abkühlung
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Externe Quelle: PostbankDer Ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft hat sich im Juni stärker eingetrübt als erwartet, nachdem er sich im Mai noch überraschend verbessert hatte. Mit 101,3 nach 103,5 Punkten hat der Index jetzt auf den niedrigsten Stand seit Ende 2005 nachgegeben.
Sowohl die Lageeinschätzung als auch die Geschäftserwartungen sind gegenüber Mai gesunken und machen deutlich, dass auch in Deutschland eine konjunkturelle Abkühlung unterwegs ist. Der Blick auf die einzelnen Branchen der Ifo-Umfrage verdeutlicht dabei, dass die Stimmungsverschlechterung im Juni recht breit gefächert ist. Lediglich im Baubereich ist es zu einer Aufhellung gekommen, während im Groß- und Einzelhandel sowie insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe Rückgänge des Geschäftsklimas zu verzeichnen sind.
Das spürbar eingetrübte Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe spiegelt sich auch im zuvor veröffentlichten deutschen Einkaufsmanagerindex wider. Dieser hat nach vorläufigen Angaben von 53,6 auf 52,3 Punkte nachgegeben und lag damit ebenfalls unter den Erwartungen. Mit über 50 Punkten signalisiert der Index weiterhin eine Expansion der Aktivitäten, gleichwohl hat die konjunkturelle Verlangsamung aber inzwischen auch die deutsche Industrie erfasst, die sich trotz Belastungsfaktoren wie dem hohen Ölpreis und dem starken Euro noch recht gut gehalten hat. Im Vergleich mit den anderen großen EWU-Ländern steht Deutschland noch immer vergleichsweise positiv da. So hat nach dem italienischen und dem spanischen Einkaufsmanagerindex jetzt auch das französische Pendant im Juni erstmals seit Mai 2005 die 50 Punkte-Schwelle unterschritten. Auch der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Eurozone ist damit erstmals seit Mitte 2005 wieder unter 50 Punkte gefallen (49,1) und weist jetzt auf eine schrumpfende Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe hin. Gleiches gilt für den EWU-Service Index, der erstmals seit Mitte 2003 auf unter 50 Punkte nachgegeben hat.
Das Zeitfenster für Zinserhöhungen durch die EZB wird vor diesem Hintergrund sehr eng. Wir gehen davon aus, dass die EZB den Leitzins im Juli um 25 Basispunkte auf dann 4,25% erhöht, da dies mehr oder minder angekündigt ist. Aufgrund der sich so klar abzeichnenden konjunkturellen Abkühlung sehen wir dann aber keinen Raum für weitere Zinserhöhungen.
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