Analyse
13:17 Uhr, 15.04.2015

EUR/USD - Im Tal der Tränen

Seit fast einem Jahr ist das Währungspaar EUR/USD in einem massiven Abwärtstrend, der den Wert in der Spitze bis an die Unterstützung bei 1,050 USD einbrechen ließ. Das anstehende Kursziel Parität, also 1,000 USD, dürfte jedoch noch nicht das Ende des Abwärtsstrudels darstellen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,0589 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,0589 $ (FOREX)

Innerhalb dieses Zeitraums war EUR/USD im Januar 2015 unter das Tief des Jahres 2012 bei 1,204 USD eingebrochen und hatte damit ein langfristiges Verkaufssignal generiert. Mit dem Bruch dieser wichtigen Unterstützungsmarke ging eine deutliche Beschleunigung der Abwärtsbewegung einher und EUR/USD fiel innerhalb weniger Wochen an die 1,106 USD-Marke zurück. Als diese Haltemarke Anfang März ebenfalls dem Ansturm der Bären zum Opfer fiel, gab es kurzfristig kein Halten mehr und das Währungspaar brach direkt bis 1,050 USD ein. Mitte März formierten sich die Bullen allerdings auf diesem Niveau und sorgten mit der Rückeroberung der 1,080 USD-Marke für den Auftakt einer kurzfristigen Erholung. Diese führte das Paar an die Hürde bei 1,106 USD zurück. Ein erster Ausbruchsversuch über die Marke scheiterte jedoch Ende März. Nach einer kurzen Korrektur an die 1,080 USD-Marke versuchten die Bullen in den ersten Apriltagen nochmals ihr Glück, konnten die Barriere bei 1,106 USD jedoch auch im zweiten Anlauf nicht überwinden. Damit bildete sich ein kurzfristiges bärisches Doppelhoch, das eine Trendwende nach Unten signalisierte und mit dem Bruch der 1,080 USD-Marke in der vergangenen Woche aktiviert wurde. In den letzten Tagen setzte EUR/USD erneut an die 1,050 USD-Marke zurück und steht damit kurz vor der Fortführung des übergeordneten Abwärtstrends.

Charttechnischer Ausblick:

Zwar kann sich das Paar zu Beginn dieser Woche etwas von seinem Ausverkaufstief lösen, doch allzu viele Hoffnungen sollte sich die Käuferseite nicht machen: So lange das Devisenpaar unterhalb der 1,106 USD-Marke notiert, ist die Baisse auf allen Zeitebenen intakt und jederzeit mit einem Unterschreiten der 1,050 USD-Marke zu rechnen. Tritt dieses Ereignis in den nächsten Tagen ein, käme es zu einem Abwärtsimpuls, der EUR/USD direkt bis zur 1,000 USD-Marke drücken dürfte. Damit wäre die Parität zwischen Euro und US-Dollar zwar erreicht, das Abwärtspotential des jüngsten Kurseinbruches jedoch noch nicht ausgeschöpft. Vielmehr könnte sich der Kursrückgang unterhalb der 1,000 USD-Marke bereits bis 0,965 USD und darunter bis 0,950 USD ausdehnen. Erst auf diesem Niveau kann mit einer mittelfristigen Bodenbildung und einer anschließenden, mehrwöchigen Erholungsphase gerechnet werden.

Sollte es den Bullen dagegen gelingen, die Unterstützung bei 1,050 USD zu verteidigen und für eine Erholung zu nutzen, wartet bereits bei 1,080 USD die nächste Hürde, die es zu überwinden gilt. An dieser Stelle könnten die Verkäufer wieder in das Geschehen eingreifen und EUR/USD auf neue Tiefs drücken. Steigt der Wert allerdings über die Marke an, käme es zu einer Ausweitung der Erholung bis an die massive Barriere bei 1,106 USD. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine solche Gegenbewegung auf diesem Niveau ein Ende findet und der Abwärtstrend fortgesetzt wird, ist aktuell sehr hoch. Um so bullischer wäre es, falls ein Ausbruch über diesen signifikanten Widerstand erfolgen sollte. In diesem Fall wäre ein kurzfristiges Kaufsignal aktiviert und mit einer steilen Aufwärtsbewegung bis 1,155 USD und 1,164 USD zu rechnen.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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