Kommentar
10:01 Uhr, 05.02.2011

Europäische und deutsche Indizes als ETF-Underlying umsatzstark

Frankfurt/Stuttgart/München (BoerseGo.de) - Das neue Jahr hat für den ETF-Handel gut angefangen. "Der Januar war geprägt von hohen Umsätzen über alle Asset Klassen und Produktanbieter hinweg", teilen die Experten des ETF-Marketmakers UniCredit auf Anfrage mit. Der Grund dafür sei, dass viele Versicherer und andere Institutionen zum Jahresanfang enorme Geldeingänge durch Prämienzahlungen ihrer Kunden verbuchten oder die im Vorjahr verabschiedete Asset Allokation umgesetzt werde.

Im Januar haben die Anleger offenbar auf Bekanntes gesetzt. Die Investoren hätten im Januar einen großen Fokus auf das Stoxx Europe 600 Universum gesetzt und sowohl in den breiten Markt als auch in einige Branchen stark investiert, teilen die ETF-Marketmaker UniCredit weiter mit und fügen hinzu: "Neben dieser sehr diversifizierten Anlage scheinen viele Investoren noch überzeugt, dass der Deutsche Leitindex weiterhin Potenzial hat und sind hier noch au den DAX aufgesprungen, auch wenn es hier erste Bewegungen zugunsten des DJ Euro Stoxx 50 gibt." Das wird auch durch einen Blick in das Orderbuch von Xetra bestätigt. Der Orderbuchumsatz der ETFs lag im Januar den Angaben zufolge bei rund 14,15 Milliarden Euro. Der umsatzstärkste Indexfonds auf Xetra, der Handelsplattform der Deutschen Börse, war der iShares DAX mit rund 1,56 Milliarden Euro gefolgt vom db-x-trackers DAX ETF 1 C mit 785 Millionen Euro. An der Börse Stuttgartwurden im Januar im Fondshandel rund 760 Millionen Euro umgesetzt - zwölf Prozent mehr als im Vormonat. ETFs und ETCs erzielten dabei ein Umsatzplus von über 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Nach Einschätzung von Experten wird auch 2011 für ETFs weiterhin ein Wachstumsjahr sein. ""In diesem Jahr erwarten wir eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte von ETFs. Nachdem das vergangene Jahr von neuen Höchstmarken bei Fondsvermögen, Handelsumsätzen und Anzahl der Produkte geprägt war, sind wir auch für das Jahr 2011 optimistisch und sehen ein Wachstumspotenzial von rund 20 Prozent für den europäischen ETF-Markt", sagt Stephan Kraus, ETF-Experte von der Deutschen Börse. Michael Görgens, Leiter des Fonds- und ETF-Handels der Börse Stuttgart, geht sogar von einem noch größeren Wachstum des ETF-Handels aus: "Sollten sich die Märkte weiterhin so positiv entwickeln, sind Mittelzuflüsse von bis zu 25 Prozent wahrscheinlich." Seiner Einschätzung nach könnte die Anzahl der handelbaren ETFs um circa 30 Prozent auf 1.000 Produkte ansteigen.

Die Gründe für eine Fortsetzung der Wachstums-Story "ETF" liegt in der zunehmenden Beliebtheit. "Wachstumsimpulse werden nach unserer Einschätzung zunehmend auch von Privatanlegern ausgehen, nachdem ETFs bereits in viele institutionelle Portfolios Einzug gehalten haben. Besonders im Anlegerfokus stehen dabei ETFs auf Emerging Markets, die derzeit sowohl im Hinblick auf das Fondsvermögen als auch die Handelsaktivität zu den erfolgreichsten Produkten im Markt zählen", sagt Kraus. Görgens sieht das offenbar ähnlich: "Ich gehe auch von einem weiter wachsenden Interesse bei Privatanlegern aus. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass immer mehr Privatanleger ETFs nicht mehr nur als langfristige Depotbeimischung nutzen, sondern ETFs nun auch zur Umsetzung von taktischen Tradingstrategien nutzen."

Im vergangenen Jahr waren ETFs, die die Entwicklung der Emerging Markets abbildeten, beliebt. Ob 2011 dieser Trend anhält, wird sich noch zeigen. "Im Bereich der Emerging Markets haben wir sowohl hohe Käufe als auch Verkäufe beobachtet, daher konnten wir hier trotz enormer Umsätze keinen klaren Trend erkennen", teilen die ETF-Experten der UniCredit mit und fügen hinzu: "Klar auf der Verkäuferliste standen im Januar Fixed Income über alle Laufzeiten und Cash ETFs, die einzigen Produkte die sich diesem Trend unserer Meinung nach entziehen konnten waren Corporate Bond ETFs und das High Yield Produkt aus dem Hause iShares. Bei den Rohstoffen haben wir ein erhöhtes Interesse in Palladium und Platin-Produkten verzeichnet, wobei hingegen Gold-Produkte zugunsten eines Aktieninvestments von vielen Investoren abgestoßen wurden."

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