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Kommentar
13:00 Uhr, 23.06.2025

Europäische Banken: Finanzierer der Rüstungsindustrie?

Die europäische Bankenlandschaft befindet sich im Umbruch: Während geopolitische Spannungen und milliardenschwere Aufrüstungsprogramme neue Geschäftsfelder eröffnen, sorgen aggressive Übernahmeversuche für Unruhe in der Branche.

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Vontobel Kolumne

Die europäische Bankenlandschaft befindet sich im Umbruch: Während geopolitische Spannungen und milliardenschwere Aufrüstungsprogramme neue Geschäftsfelder eröffnen, sorgen aggressive Übernahmeversuche für Unruhe in der Branche. Deutsche Bank und BNP Paribas wittern lukrative Chancen in der Verteidigungsfinanzierung und positionieren sich als zentrale Partner der Rüstungsindustrie. Gleichzeitig erschüttert UniCredit-Chef Andrea Orcel mit seinem Vorstoß auf die Commerzbank den deutschen Finanzmarkt. Die italienische Großbank hält bereits knapp 30 Prozent der Anteile – was einen Übernahmekampf provoziert, der politischen Widerstand hervorruft und die Commerzbank zu drastischen Gegenmaßnahmen zwingt. Europas Banken kämpfen um Marktanteile, Macht und Milliarden.

Branche profitiert von Investitionen in Verteidigung

In Zeiten geopolitischer Unsicherheit und verstärkter Rüstungsausgaben könnte besonders die Bankenbranche profitieren. Europäische Banken stehen vor neuen Geschäftsmöglichkeiten durch den erhöhten Finanzierungsbedarf bei Verteidigungsinvestitionen. Die wachsenden nationalen und europäischen Investitionsprogramme in die Sicherheitspolitik schaffen zusätzliche Kreditnachfrage. Ein deutliches Signal setzte die EU-Förderbank EIB, indem sie das Volumen ihrer Rahmenkredite für Rüstungsausgaben um den Faktor drei erhöhte. Diese Entwicklung zeigt das politische Engagement für eine verstärkte Verteidigungsfinanzierung und eröffnet Banken lukrative Finanzierungsmöglichkeiten. Während Banken in der Vergangenheit gezögert haben, mit Waffenherstellern zusammenzuarbeiten, sieht die Bankenbranche jetzt hier weitreichende Geschäftsmöglichkeiten und will auf breiter Front ihr Engagement erhöhen.

Deutsche Bank will sich bei der Finanzierung von Rüstungsunternehmen zentral positionieren

Von der Aufrüstung in Deutschland will auch die Deutsche Bank profitieren. So hat Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing laut Business Insider jüngst die Schaffung eines Fonds speziell für die Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen in der Rüstungsindustrie angekündigt. In einem Gastkommentar für das Handelsblatt hat er sich zudem dafür ausgesprochen, dass der Staat für die Bankkredite in der Rüstungsindustrie teilweise garantieren soll. Diese Kombination aus staatlichen und privaten Mitteln soll den Ausbau von Kapazitäten in der Verteidigung beschleunigen und für mehr Sicherheit sorgen. Dabei beziffert er das Kreditportfolio der Deutschen Bank in der Verteidigungsindustrie auf einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag.

Auch BNP Paribas will von der Aufrüstung profitieren

Vor dem Hintergrund der europäischen Aufrüstungsprogramme hat die französische Großbank BNP Paribas jüngst einen börsengehandelten Fonds für die Finanzierung der Verteidigungsindustrie aufgelegt. Damit will die Bank die gestiegene Nachfrage von Anlegern nach der Rüstungsindustrie bedienen, die von den weitreichenden staatlichen Aufrüstungsprogrammen profitieren wollen.

Neben Deutschland ist Frankreich ein wichtiger Markt für das Finanzierungsgeschäft, da das Land ein wesentlicher Akteur beim Ausbau der europäischen Verteidigung auch ein wichtiger Markt für das Finanzierungsgeschäft ist. Davon will sich die BNP Paribas als zentraler Ansprechpartner positionieren und hat bereits die Finanzierung in einer Reihe von Projekten bereitgestellt.

UniCredit unter Andrea Orcel mit Expansionsambitionen

Seit seinem Amtsantritt im April 2021 verfolgt UniCredit-CEO Andrea Orcel eine ehrgeizige Expansionsstrategie mit dem Ziel, eine europäische Großbank mit Sitz in Mailand aufzubauen. Nach Rekordquartalsergebnissen fokussiert sich die italienische Bank auf die Übernahme der Commerzbank und hält bereits 29,99% der Anteile – knapp unter der Schwelle für ein Pflichtangebot.

Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp reagiert mit drastischen Abwehrmaßnahmen. Bis 2028 sollen 3.900 Stellen gestrichen werden, davon 3.300 in Deutschland, hauptsächlich in Stabsfunktionen und im Backoffice am Frankfurter Standort. Diese Restrukturierung soll die Bank für Investoren attraktiver machen und den Übernahmepreis in die Höhe treiben. Infolgedessen meldete auch die Commerzbank kürzlich ihren höchsten Quartalsgewinn seit 2011.

Die Übernahmepläne stoßen jedoch auf politischen Widerstand: SPD-Chef Lars Klingbeil kritisierte das "unfreundliche Vorgehen" der UniCredit. Dennoch hält der ehemalige UBS-Investmentbankchef Orcel unbeirrt an seinen Commerzbank-Plänen fest.

Auch im deutschen Finanzierungsgeschäft ist die UniCredit stark positioniert und belegt regelmäßig führende Platzierung in Branchenrankings bei der Finanzierung von Vorhaben und der Ausgabe von Anleihen.

Multi Aktienanleihe mit Barriere (Worst-Of)

WKN

Basiswert

Kupon p.a.

Barriere

Laufzeit

VK6P2J BNP Paribas, Deutsche Bank AG, UniCredit SpA 16,25% 70,00% 19.06.2026

Stand: 23.06.2025 11:40 Uhr; Währung: EUR; In Zeichnung bis: 30.06.2025

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