Eurogruppen-Chef Juncker kritisiert Deutschland scharf
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Brüssel (BoerseGo.de) - Der Chef der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, hat die Bundesregierung wegen ihrer Ablehnung seines Vorschlags für gemeinsame Euro-Anleihen aller Länder ungewöhnlich scharf attackiert. "Deutschland denkt da ein bisschen simpel", so der luxemburgische Ministerpräsident. Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatten Anfang der Woche gemeinsame Euro-Bonds strikt abgelehnt.
Die Bundesregierung habe seinen Vorschlag nicht genau geprüft. Er führe nicht zu einem einheitlichen Zinssatz bei Schuldenaufnahmen für alle Euro-Länder, betonte Juncker. "Diese Art, in Europa Tabuzonen zu errichten und sich gar nicht mit den Ideen anderer zu beschäftigen, ist eine sehr uneuropäische Art europäische Geschäfte zu erledigen", warf er Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble vor.
Junckers Idee zufolge könnte mit der Schaffung von Euro-Anleihen ein Teil der nationalen Schulden auf europäischer Ebene gebündelt und durch sie bedient werden. Der größte Teil der Schulden der Euro-Staaten würde aber weiterhin auf nationaler Ebene bleiben und mit nationalen Zinssätzen verzinst werden. Juncker will damit dauerhaft Spekulationen an den Finanzmärkten gegen den Euro stoppen.
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