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14:28 Uhr, 08.12.2010

Eurogruppen-Chef Juncker kritisiert Deutschland scharf

Brüssel (BoerseGo.de) - Der Chef der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, hat die Bundesregierung wegen ihrer Ablehnung seines Vorschlags für gemeinsame Euro-Anleihen aller Länder ungewöhnlich scharf attackiert. "Deutschland denkt da ein bisschen simpel", so der luxemburgische Ministerpräsident. Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatten Anfang der Woche gemeinsame Euro-Bonds strikt abgelehnt.

Die Bundesregierung habe seinen Vorschlag nicht genau geprüft. Er führe nicht zu einem einheitlichen Zinssatz bei Schuldenaufnahmen für alle Euro-Länder, betonte Juncker. "Diese Art, in Europa Tabuzonen zu errichten und sich gar nicht mit den Ideen anderer zu beschäftigen, ist eine sehr uneuropäische Art europäische Geschäfte zu erledigen", warf er Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble vor.

Junckers Idee zufolge könnte mit der Schaffung von Euro-Anleihen ein Teil der nationalen Schulden auf europäischer Ebene gebündelt und durch sie bedient werden. Der größte Teil der Schulden der Euro-Staaten würde aber weiterhin auf nationaler Ebene bleiben und mit nationalen Zinssätzen verzinst werden. Juncker will damit dauerhaft Spekulationen an den Finanzmärkten gegen den Euro stoppen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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