Euro-Krise: Bundesfinanzminister Schäuble sieht das Schlimmste überstanden
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Berlin (BoerseGo.de) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) geht davon aus, dass sich die Euro-Krise im kommenden Jahr entschärfen wird. „Ich glaube, wir haben das Schlimmste hinter uns", sagte er in einem Interview mit der Bild-Zeitung. „Die Regierung in Athen weiß, dass sie die anderen Euro-Staaten finanziell nicht überfordern darf. Deshalb treibt sie jetzt die Reformen ja auch voran."
Auch für das Nachbarland Frankreich zeigte sich Schäuble in dem Interview zuversichtlich. „Ich bin sicher, dass Frankreich seine Verpflichtungen erfüllt. Die Regierung weiß sehr genau, dass jedes Land ständig Reformen durchführen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“
Für Deutschland zeige sich die Wirtschaftslage besser als gedacht. „Die Lage ist besser als gedacht, weil unter anderem die Geschäfte mit USA und Asien stärker anziehen. Die deutsche Wirtschaft wird daher auch 2013 ordentlich wachsen“, so der Bundesfinanzminister gegenüber "Bild". Gleichzeitig räumte Schäuble in dem Gespräch mit der Zeitung ein, dass die europäische Staatsschuldenkrise auch Deutschland weiter belastet.
Volkswirte rechnen im kommenden Jahr mit einem Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,3 bis 1,0 Prozent. Die Bundesregierung in Berlin geht derzeit von einem BIP-Plus von 1,0 Prozent für das kommende Jahr aus.
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) zeigte sich jüngst aber ebenfalls optimistisch für das kommende Jahr. Die Experten des IMK erhöhten ihre BIP-Prognose für 2013 auf plus 0,8 Prozent (bisher plus 0,4 Prozent). Für das laufende Jahr 2012 sehen sie ein BIP-Plus von plus 0,7 Prozent, nach bisher plus 0,6 Prozent.
Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) hatte seine Wachstumsprognosen für Deutschland für das kommende Jahr 2013 und das übernächste Jahr 2014 hingegen jüngst deutlich gesenkt. Begründet wurde der pessimistischere Ausblick des Instituts mit der schwachen Exportwirtschaft.
„Für das kommende Jahr prognostizieren wir einen schwachen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um lediglich 0,3 Prozent (gegenüber 1,1 Prozent in der Herbstprognose). Für das übernächste Jahr erwarten wir eine Expansion um 1,5 Prozent – auch dieser Wert bleibt unter unserer bisherigen mittelfristigen Projektion zurück“, schrieb das IfW in der Vorwoche.
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