Kommentar
10:25 Uhr, 28.03.2008

Euro in bekanntem Fahrwasser

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Euro zum Wochenschluss in bekanntem Fahrwasser!

Der Euro eröffnet heute bei 1.5780, nachdem im amerikanischen und asiatischen Handel eine enge Bandbreite zwischen 1.5757 – 1.5817 dominierte. Der USD notiert gegenüber dem JPY aktuell bei 99.80. „Carry-Trades“ zeigen sich weiter stabil. EUR-JPY stellt sich aktuell auf 157.45, während EUR-CHF bei 1.5705 oszilliert.

Gestern äußerten sich eine Reihe von Vertretern der Fed zu der Lage am Finanzmarkt. Dabei wurde deutlich, dass die Rechtfertigungen der Fed für ihre Politik verstärkt darauf abzielen, dass sie verantwortlich für Stabilität am Finanzmarkt sind und die Aufgabe hätten, die Realwirtschaft zu schützen.
Offensichtlich wiegen die Vorwürfe im Hinblick auf das „Bailout“ von Bear Stearns schwer. Die Frage, ob die Fed bei dieser Aktion ihren rechtlichen Rahmen überschritten hat, wird in den USA (hoffentlich) untersucht werden. Ordnungspolitik sollte kein Feld der Beliebigkeit sein.

Die Daten aus den USA konnten einmal mehr nicht nachhaltig überzeugen und lieferten dem USD damit keine Unterstützung:

• Die Arbeitslosenerstanträge per 22. März sanken von revidiert 375.000 (zuvor 378.000) auf 366.000 (Prognose 365.000). Hier ergaben sich keine neuen Erkenntnisse.
• Das BIP per 4. Quartal 2007 stellte sich laut finaler Schätzung des BEA den Erwartungen entsprechend auf annualisierter Basis unverändert auf 0,60%. Auffällig war dabei, dass der Deflator gegenüber der bisherigen Berechnung deutlich von 2,70% auf 2,40% nach unten angepasst wurde (ohne diese Anpassung stellte sich das Wachstum auf nur 0,3%). Wir nehmen diesen Report mit der gebührenden Skepsis zur Kenntnis.
• Der Kansas City Fed Manufacturing Index per März lieferte im Produktionsindex ein zum Vormonat unverändertes Ergebnis von -5 Punkten. Der Auftragsindex brach von +6 auf -8 Punkte ein. Der Beschäftigungsindex verlor von -5 auf -10 Punkte.

Heute stehen erneut US-Daten im Fokus der Finanzmärkte. Persönliche Einkommen und Ausgaben per Februar eröffnen den Reigen. Die Einkommen sollen laut Konsensusprognose wie im Vormonat um 0,3% zulegen. Die Ausgaben werden mit einer Zunahme um 0,1% nach zuvor 0,4% erwartet. Sofern die Konsensusprognose bestätigt wird, ergäbe sich hier ein Feld relativer Stabilität.
Hauptaugenmerk liegt heute auf der finalen Berechnung des Verbrauchervertrauens nach Lesart der Uni Michigan per März. Der vorläufige Wert stellte sich auf 70,5 Zähler. Die Konsensusprognose ist bei 70,0 Punkten angesiedelt. Das Verbrauchervertrauen nach Lesart des „Conference Board“ brach per März jüngst unerwartet dramatisch von 76,4 auf 64,5 Punkte ein. Mithin ergibt sich hier auf ersten Blick hintergründig negatives Überraschungspotential. Hinsichtlich der Tatsache, dass der Index des „Conference Board“ häufiger Ausreißer zu bieten hat und der von uns sehr geschätzte „ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index“ zuletzt Stabilität signalisierte, sind auch leicht positive Überraschungen bei der heutigen Veröffentlichung des Verbrauchervertrauens nach Lesart der Uni Michigan möglich. Der beigefügte Chart verdeutlicht eindrucksvoll, dass auch leichte positive Überraschungen nichts am Gesamtbild ändern, dass von Molltönen bestimmt ist.

Zusammenfassend ergibt sich nach dem Überwinden des Widerstandsfelds bei 1.5640-70 ein Szenario, das den Euro favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.5620-50 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!

Folker Hellmeyer

Chefanalyst der Bremer Landesbank

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Über 25 Jahre professioneller Trader und Tradingmentor! Tausende von real durchgeführten Trades in Aktien, Indizes und Währungen! Fast 20 Jahre Mentorin und tausende von zufriedenen Ausbildungsteilnehmern! Diplom Betriebswirt mit Fokus Börse! Das ist unser Trader(mentor) René Berteit, der Ende der 90er die Börse für sich entdeckt hat. Börse, Trading und die Trader-Ausbildung sind für Ihn keine Berufe, sondern seine Berufung und Leidenschaft.

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