Kommentar
10:01 Uhr, 13.05.2008

Euro erholt – Märkte in übersichtlichem Fahrwasser …

Der Euro eröffnet heute bei 1.5550, nachdem am Freitag Höchstkurse bei 1.5570 markiert wurden. Der USD notiert aktuell gegenüber dem JPY bei 103.70. „Carry-Trades“ zeigen sich unverändert freundlich. EUR-JPY notiert derzeit bei 161.30, während EUR-CHF bei 1.6215 oszilliert.

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Am Freitag lieferte die Veröffentlichung der US-Handelsbilanz per März dem USD leichte Unterstützung. Erwartet war ein Defizit in der Größenordnung von 61,3 Mrd. USD. Im Berichtsmonat stellte sich das Defizit jedoch „nur“ auf 58,2 Mrd. USD. Darüber hinaus wurde der Vormonatswert von 62,3 auf 61,7 Mrd. USD nach unten revidiert.
Bei einer nominalen Betrachtung ist fraglos leichte Entspannung auszumachen, die trotz einiger struktureller Verbesserung auf der Exportseite unverändert nicht als Trendwende interpretierbar ist. Der beigefügte Chart verdeutlicht die Stabilisierung der Defizitlage in den letzten Monaten.

© Moody’s Economy.com

Bei genauerer Analyse der US-Handelsbilanzdaten fällt im Berichtsmonat auf, das sowohl Importe (-2,9%) als auch Exporte (-1,7%) rückläufig waren. Diese Entwicklung ist Ausdruck einer abnehmenden Wirtschaftsdynamik. Mithin bleibt die Freude über die nominale Verbesserung nicht ungetrübt!
Per April wies das Federal Budget (Teilmenge der gesamten öffentlichen Haushaltslage) einen Überschuss in Höhe von 159,3 Mrd. USD aus (Prognose 160 Mrd. USD). Der April ist grundsätzlich durch hohe Einkommensteuerzahlungen von Überschüssen geprägt. Im Vorjahr lag der Überschuss per April bei 177,7 Mrd. USD.
In den ersten sieben Monaten des Fiskaljahres stellte sich ein Defizit in Höhe von 152 Mrd. USD ein. Im Jahresvergleich entspricht das einer Zunahme um 88%.

© Moody’s Economy.com

Heute stehen Veröffentlichungen aus den USA im Mittelpunkt des Interesses. Der Datenreigen wird mit den Einzelhandelsumsätzen per April eröffnet. Analysten unterstellen einen leichten nominalen Rückgang im Monatsvergleich um 0,1%. Im Vormonat stellte sich ein nominaler Zuwachs im Monatsvergleich um 0,2% und im Jahresvergleich um 2,0% ein. Bei einem Anstieg der Verbraucherpreise um 4,0% stellt sich im Einzelhandel derzeit real Kontraktion ein. Das sollte sich auch im Berichtsmonat nicht ändern.

© Moody’s Economy.com

Importpreise per April sollen im Monatsvergleich um 1,7% nach zuvor 2,8% (Jahresvergleich 14,8%) zugelegt haben. Energiepreise bleiben wesentlichster Katalysator.
Lagerbestände werden mit einem Anstieg um 0,4% nach zuvor 0,6% prognostiziert.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Zur Zeit sollte eine Korrektur der Abwärtsbewegung der vergangenen Tage zu sehen sein. Ein nachhaltiges Überwinden des Widerstands bei 1.5620 – 50 neutralisiert allerdings den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!

Folker Hellmeyer

Chefanalyst der Bremer Landesbank

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