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EUR markiert Tagestiefstkurse in NY bei 1.5445 - FOMC ohne Überraschungen
Der Euro eröffnet heute bei 1.5495, nachdem im US-Handel Tagestiefstkurse bei 1.5445 markiert wurden. Der USD notiert gegenüber dem JPY aktuell bei 108.35. "Carry-Trades" standen im Vergleich zum gestrigen Eröffnungsniveau unter leichtem Druck. EUR-JPY notiert bei 167.90, während EUR-CHF bei 1.6300 oszilliert.
Die Veröffentlichungen aus der Eurozone lieferten in der Gesamtheit Molltöne von der Konjunkturfront und konnten damit dem Euro keine Unterstützung bieten. Im Gegenteil, die Fundamentaldaten der Eurozone wirken sich zunehmend belastend auf den Euro aus.
Die Einzelhandelsumsätze enttäuschten massiv bezüglich der Konsensusprognose. Per Juni kam es im Monatsvergleich zu einem Rückgang um 0,6%. Das entsprach der Konsensusprognose. Der Vormonatswert wurde jedoch von +1,2% auf +0,5% revidiert. Damit ergab sich im Jahresvergleich nicht wie unterstellt ein Rückgang um lediglich 1,2% per Juni, sondern es führte zu einem Einbruch um markante 3,1%. Der beigefügte Chart belegt das tiefe "Grau" im Einzelhandel der Eurozone. In den letzten 10 Monaten ergaben sich 7 Rückgänge und nur 3 Anstiege.
Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich verzeichnete per Juli den Erwartungen entsprechend einen Rückgang von 49,1 auf 48,3 Punkte. Damit stellte sich im Berichtsmonat in diesem Sektor eine verstärkte Kontraktion ein.
Das Pendant aus den USA, der ISM-Dienstleistungsindex, setzte dagegen positive Akzente. Der Index legte unerwartet von zuvor 48,2 auf 49,5 Punkte zu. Die Konsensusprognose war bei 48,5 Punkten angesiedelt. Die Einzelindices lieferten ein ambivalentes Bild. So sank der Auftragsindex von 48,6 auf 47,9 Punkte. Der Geschäftstätigkeitsindex verlor von 49,9 auf 49,6 Punkte. Dagegen erholte sich der Beschäftigungsindex von zuvor 43,8 auf 47,1 Zähler.
Der Chart verdeutlicht losgelöst von monatlichen Schwankungen die Schwächetendenz dieses Indikators.
Der Offenmarktausschuss hat erwartungsgemäß den Zielsatz der Fed Funds bei unverändert 2,0% belassen. Dallas Fed Präsident Fisher votierte als einziger Stimmberechtigter gegen diese Entscheidung. Er präferierte eine Zinsanhebung.
Das Kommunique fiel im Vergleich zum Juni wenig verändert aus. Man unterstellt positives Wachstum im zweiten Quartal getragen von Exporten und Verbraucherausgaben (subventioniert mit 109 Mrd. USD).
Die Konjunkturlage ist belastet durch den schwachen Arbeitsmarkt, die Finanzkrise, angespannte Kreditvergabemodalitäten, die Immobilienkrise und hohe Energiepreise. Diese Einflussgrößen werden sich nach Ansicht des FOMC in den nächsten Quartalen weiter belastend auswirken. Man stellt fest, dass der Preisauftrieb hoch sei. Einige Indikatoren der Inflationserwartungen seien erhöht. Man erwarte aber in den kommenden Monaten und im folgenden Jahr rückläufigen Preisdruck.
Im Vergleich zum vorhergehenden Kommunique ergibt sich eine leicht verstärkte Thematisierung der Konjunktursorgen im Vergleich zu den Inflationssorgen. Eine Fortsetzung der Niedrigzinspolitik mit der Verankerung real negativer Zinsen (Preisauftrieb höher als Leitzins) steht auf der Agenda. Heute erwarten wir nur die Veröffentlichung des Auftragseingangs der deutschen industrie per Juni. Analysten unterstellen einen Anstieg um 0,4%, nachdem es im Vormonat zu einem Rückgang um 0,9% gekommen ist. Wir schließen negative Überraschungen nicht aus.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD favorisiert. Erst ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.5750 - 1.5780 neutralisiert den negativen Bias des Euros.
Viel Erfolg!
Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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