DAX geht schwächer ins Wochenende - Notenbanken sorgen für Verunsicherung
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Erwähnte Instrumente
- FedEx legt milliardenschweres Rückkaufprogramm auf
- LPKF erwartet Verlust
- Merz wird neuer CDU-Chef
- ifo Institut: "Bescherung fällt dieses Jahr aus"
- Bundesbank: Deutsche Wirtschaft erleidet Rückschlag
- IEA: Kohlestrom steigt 2021 auf Rekordwert
- Bank of Japan passt Corona-Hilfen an
- EU droht Russland mit Vergeltung
Markt
- Der deutsche Aktienmarkt ist mit Kursverlusten ins Wochenende gegangen. Der DAX sank per Xetra-Schlusskurs um 0,67 Prozent auf 15.531,69 Punkte. Im Handelsverlauf war das Börsenbarometer noch deutlich stärker abgerutscht, konnte sich aber am späten Nachmittag wieder erholen. Heute stand der große Verfall im Fokus der Marktteilnehmer. Auslaufende Terminkontrakte sorgten für eine erhöhte Volatilität. Für schlechte Stimmung sorgte am Vormittag der sechste Rückgang beim Ifo-Geschäftsklima in Folge. Auf Wochensicht steht ein ähnlicher Verlust wie auf Tagessicht zu Buche. Weltweit haben die Notenbanken in der vergangenen Woche für Verunsicherung gesorgt. Die US-Notenbank Fed kündigte am Mittwochabend eine Beschleunigung ihres Taperings an, während die EZB am Donnerstag ein Auslaufen ihres Pandemie-Anleihenkaufprogramms PEPP Ende 2022 beschloss. Andere Notenbanken heben angesichts der hohen Inflation bereits jetzt wieder die Zinsen an, so etwa die Notenbanken in Großbritannien, Russland und Mexiko.
- Mit einem aktuellen Minus von rund 5 Prozent seit Jahresbeginn droht Gold der erste Jahresverlust seit drei Jahren. Silber hat sich in diesem Jahr im Fahrwasser von Gold bewegt. Unter dem Strich hat es überproportional stark verloren gegenüber Gold. Platin hat im Jahresverlauf unter der Aussicht auf einen satten Angebotsüberschuss gelitten. Der größte Verlierer unter den Edelmetallen ist Palladium mit einem Minus von derzeit knapp 30 Prozent.
- Die massive Anspannung an den Energiemärkten mit dem starken Anstieg der Preise war 2021 die einschneidendste Entwicklung an den Rohstoffmärkten, urteilt die Commerzbank. Dabei mute die Verteuerung von Rohöl noch vergleichsweise moderat an: In der Spitze kostete zwar auch ein Barrel Brent mit fast 87 Dollar so viel wie zuletzt vor drei Jahren. Aber Stand jetzt sei der Preisanstieg mit rund 45 Prozent seit Jahresbeginn der geringste unter den Energieträgern. Goldman Sachs erwartet einen neuen Höchststand der Ölnachfrage im kommenden Jahr. Die Ölnachfrage habe sich bereits zuletzt auf Rekordniveau befunden, und außerdem dürfte sich die Nachfrage nach Flugreisen weiter erholen, sagte Damien Courvalin, Leiter des Energy Research. Courvalin prognostizierte für 2022 einen Ölpreis von 85 Dollar/Barrel. Er schloss dabei aber nicht aus, dass der Ölpreis auch auf 100 Dollar steigen könnte.
Chartanalysen & Artikel des Tages
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Unternehmen & Branchen
- Der Lasertechnik-Spezialist LPKF erwartet für 2021 nun einen Verlust. LPKF muss zum zweiten Mal in zwei Monaten seine Umsatz- und Gewinnerwartungen senken. „Aufgrund einer Projektverzögerung bei einem Kunden in China" und Logistik-Engpässen" könnten versandfertige Systeme im Wert von 17 Millionen Euro erst im ersten Quartal 2022 ausgeliefert werden, teilte LPKF mit. Der Umsatz werde daher 2021 mit 92 bis 102 Mio. Euro niedriger ausfallen als geplant, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) werde zwischen minus zwei und plus sechs Mio. Euro liegen (bisher 10 Mio. Euro).
- Der Logistikriese Fedex hat einen milliardenschweren Aktienrückkauf angekündigt. Die Gremien hätten ein neues Rückkaufprogramm über 5 Mrd. US-Dollar freigegeben, hieß es. Im zweiten Quartal (Ende November) fiel der bereinigte Gewinn je Aktie mit 4,83 Dollar genauso hoch aus wie vor einem Jahr. Analysten hatten mit einem deutlichen Rückgang gerechnet.
- Der US-Softwareriese Oracle steht laut "Wall Street Journal" vor der größten Übernahme seiner Unternehmensgeschichte. Oracle befinde sich in Übernahmegesprächen mit dem Gesundheitssoftware-Spezialisten Cerner. Mit einem erfolgreichen Abschluss sein in Kürze zu rechnen. Ein Preis für Cerner sei nicht genannt worden.
- Der US-Elektroautobauer Rivian hat mitgeteilt, das Produktionsziel von in diesem Jahr 1.200 Elektro-Pick-ups um einige Hundert Autos zu verfehlen. Die Produktion hochzufahren sei schwieriger als gedacht, sagte CEO Robert Scaringe in einer Analystenkonferenz. Zudem präsentierte Rivian einen Verlust von 1,2 Mrd. Dollar.
- Die US-Bezirksrichterin Colleen McMahon in New York lehnte am Donnerstag den 4,5-Mrd.-Dollar schweren Vergleich der in der Insolvenz steckenden Purdue Pharma mit Tausenden von Bundesstaaten, Kommunen und Stammesregierungen ab, die das Unternehmen wegen der Opioid-Epidemie verklagt hatten. Purdue kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Der Pharmafirma wird vorgeworfen, Schmerzmittel unter Verschleierung der Suchtgefahren mit rücksichtslosen und aggressiven Methoden vermarktet zu haben.
- Beim Facebook-Konzern Meta sind rund 50.000 Nutzer ins Visier von Überwachungsfirmen geraten. Die Betroffenen seien unterrichtet worden, teilte der Konzern mit. Meta habe mehrere Unternehmen von seiner Plattform verbannt. Dafür seien rund 1.500 Accounts entfernt worden, über die Informationen über Nutzer in mehr als 100 Ländern gesammelt worden seien.
- Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt, künftig andere Corona-Impfstoffe dem Vakzin von Johnson & Johnson vorzuziehen. Das Risiko einer Hirnthrombose in Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Präparat von Johnson & Johnson sei höher als bislang bekannt, hieß es zur Begründung von einem Beratergremium.
- Der europäische Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat eine negative Meinung zu dem Alzheimer-Mittel Aduhelm von Biogen abgegeben. Dies dämpfte die Hoffnung auf eine Einführung des Medikaments in der Europäischen Union.
- Die Commerzbank verkauft ihre ungarische Tochtergesellschaft an die österreichische Bank Erste Group. Beide Seiten hätten einen entsprechenden Vertrag unterschrieben, teilte die Commerzbank am Freitag mit. Über den Kaufpreis hätten die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart. „Wir richten unser Auslandsnetzwerk noch konsequenter auf die Bedürfnisse unserer Kernkunden aus und fokussieren uns auf internationale Geschäfte mit Deutschlandbezug", sagte Vorstandschef Manfred Knof.
- Der IT-Dienstleister Nagarro wird für das auslaufende Jahr nochmals optimistischer und erwartet nun einen Umsatzanstieg um fast ein Viertel auf 535 Mio. Euro. Im November erst hatte Nagarro die Umsatzprognose erhöht, dabei standen 525 Mio. Euro auf dem Zettel.
- Der Sportwagenbauer Porsche will seine mit einem Partner entwickelte Hochleistungs-Batteriezellen künftig in einem gemeinsamen Industriegebiet von Reutlingen und Kirchentellinsfurt produzieren. Das teilte die Porsche-Tochter Cellforce Group am Freitag mit. Die Batterieproduktion soll 2024 starten.
- Knapp vier Jahre nach einem Säure-Attentat auf den damaligen Innogy-Manager Bernhard Günther in Haan, Nordrhein-Westfalen ist ein Mann unter dringendem Tatverdacht in der belgischen Provinz Limburg festgenommen und in Haft genommen worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft Wuppertal mit.
- Europas größter Produzent erneuerbarer Energien, das norwegische Unternehmen Statkraft, hat den Hamburger Windkraftanlagenhersteller Nordex mit der Lieferung von 19 Anlagen des Typs N163/5.X für Chile beauftragt. Der Auftrag umfasst auch einen Premium-Service-Vertrag über drei Jahre. Die Delta4000-Anlagen sind für das 110-MW-Projekt "Torsa" vorgesehen. Nach Fertigstellung 2022 wird Torsa jährlich rund 300 GWh sauberen Strom ins chilenische Netz speisen, das entspricht dem Bedarf von rund 100.000 Haushalten.
- In den Monaten Januar bis November wurden in der Europäischen Union ingesamt 8,90 Mio. Autos neu zugelassen, wie der europäische Branchenverband ACEA am Freitag mitteilte. Damit liegt der Markt nun leicht mit 0,04 Prozent unter den Zulassungszahlen aus dem sehr schwachen Jahr 2020. Im November gingen die Neuzulassungen um 20,5 Prozent auf 713 346 Autos zurück.
- Der Motorsägenhersteller Stihl rechnet in diesem Jahr erneut mit einem rekordhohen Umsatz. „Wir sind ordentlich gewachsen, fünf Milliarden Euro Umsatz sind auf jeden Fall greifbar nahe", sagte Vorstandschef Bertram Kandziora der "Stuttgarter Zeitung". 2020 lagen die Erlöse bei 4,58 Mrd. Euro. „Wir haben weltweit Produktionsrekorde und sind trotzdem mit mehr als einer Million Produkte gegenüber den Kunden im Rückstand", sagte Kandziora. „Eine spürbare Entspannung bei der Liefersituation ist erst bis Sommer nächsten Jahres zu erwarten." Daher habe man nochmals mehr als 100 Millionen Euro zusätzlich für Investitionen freigegeben, sagte Kandziora.
- Der US-Chipkonzern Intel will im nächsten Jahr über die geplante europäische Chipfabrik entscheiden. Er hoffe, die nächsten Standorte in den USA und Europa Anfang 2022 bekanntgeben zu können, sagte Intel-CEO Pat Gelsinger am Donnerstag. Der Bau einer neuen Chipmontage-Fabrik in Malaysia werden mehr als 7 Mrd. Dollar veranschlagen. Das Werk solle ab 2024 produzieren. Es würden 4.000 Intel-Stellen sowie mehr als 5.000 für den Bau geschaffen.
- Die europäischen Versicherer halten laut einer Untersuchung der Aufsichtsbehörde EIOPA auch einer schweren wirtschaftlichen Krise stand. Im diesjährigen Stresstest seien bei keinem Versicherungskonzern die Verpflichtungen gegenüber den Kunden in Gefahr geraten, teilte die Eiopa am Donnerstagabend mit. Für den diesjährigen Stresstest hat die europäische Versicherungsaufsicht 43 Versicherungsgruppen und einen einzelnen Versicherer auf Basis der Bilanzen von Ende 2020 untersucht. Aus Deutschland waren dabei u. a. die Allianz, die Munich Re, und HDI (Talanx) beteiligt.
- Die schwedische SEB hat nach einer Razzia durch die Staatsanwaltschaft neue Risiken aus zweifelhaften Aktiengeschäften eingeräumt. Das Institut soll an möglicherweise rechtswidrigen Cum-Ex- und Cum-Cum-Geschäften beteiligt gewesen sein, die auf eine aus Sicht der Justiz unrechtmäßige Erstattung von Kapitalertragsteuern zielten.
Konjunktur & Politik
- Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte mit Blick auf die neue Coronavirus-Variante Omikron, er gehe von einer „massiven fünften Welle aus". Deutschland müsse sich auf eine Herausforderung einstellen, „die wir in dieser Form noch nicht gehabt haben", so Lauterbach.
- Laut der US-Seuchenbehörde CDC wurden acht Fälle einer Herzentzündung bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren festgestellt, die den Corona-Impfstoff BIontech/Pfizer bekommen haben.
- Die US-Regierung drängt die Verbündeten der EU, ein umfassendes Paket von Sanktionen gegen russische Banken und Energieunternehmen auszuarbeiten, das gemeinsam mit den USA verhängt werden könnte, falls der Kreml die Ukraine angreift, wie Bloomberg berichtet. Wladimir Putin habe noch nicht signalisiert, dass er die Truppen, die er in der Nähe der Grenzen der Ukraine zusammengezogen hat, zurückziehen wird.
- Friedrich Merz soll neuer Parteivorsitzender werden. Der frühere Unionsfraktionschef konnte bei der Mitgliederbefragung mit 62,1 Prozent die notwendige absolute Mehrheit erhalten,wieteilte Generalsekretär Paul Ziemiak am Freitag in Berlin mitteilte. Auf Norbert Röttgen entfielen demnach 25,8 Prozent der Stimmen, auf den früheren Kanzleramtschef Helge Braun 12,1 Prozent. Die Beteiligung an der ersten Mitgliederbefragung in der Geschichte der CDU lag bei 66,02 Prozent. Formal bestätigt werden muss die Mitgliederbefragung beim digitalen Parteitag am 21. und 22. Januar von den 1001 Delegierten des Bundesparteitags.
- Die Inflationsrate im Euroraum ist im November auf einen Rekordwert gestiegen. Die Verbraucherpreise legten im Jahresvergleich um 4,9 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit wurde eine erste Schätzung bestätigt. Es ist der höchste Wert seit dem Start der Währungsunion. Im Vormonat hatte die Teuerungsrate noch bei 4,1 Prozent gelegen. Ohne Energie, Lebens- und Genussmittel stieg das (Kern-) Preisniveau in der Eurozone im November um 2,6 Prozent. Die Inflation im Euroraum hat laut dem französischen Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau bald ihren Höhepunkt erreicht. „Wir sind wahrscheinlich relativ nahe am Scheitelpunkt", sagte er dem Sender BFM.
- Die EZB-Nullzinspolitik bei gleichzeitig anziehender Inflation wirke wie eine europäische Vermögenssteuer, heißt es im Morning Briefing von Gabor Steingart. „Die deutschen Sparer verlieren bei einer Inflationsrate von fünf Prozent von ihren 2.910 Milliarden Euro Bargeld und Bankeinlagen binnen zwei Jahren rund 271 Milliarden an Kaufkraft“. Das sei deutlich mehr als das Doppelte der deutschen Lohn- und Einkommensteuer.
- EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat am Donnerstag Leitzinserhöhungen im kommenden Jahr eine klare Absage erteilt. „Angesichts von Überschuldung und der Finanzierung des europäischen Zusammenhalts und der wirtschaftlichen Zukunftsthemen genießt System- Vorrang vor Preisstabilität“, sagt dazu Robert Halver, Kapitalmarktstratege bei der Baader Bank. Denn solange die Inflation oberhalb der Leitzinsen bzw. Anleiherenditen verbleibe, komme es zu einem Entschuldungseffekt.
- Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat sich für eine ergebnisoffene Diskussion über eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus ausgesprochen. „Eine Pflicht sollte das letzte Mittel sein, wenn alle anderen ausgeschöpft sind“, sagte Wieler dem „Spiegel“. Der ehemalige Verfassungsrichter Hans-Jürgen Papier zweifelt daran, dass eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus mit dem Grundgesetz vereinbar wäre. Es müsse genau geprüft werden, welchem Zweck eine Impfpflicht diene, sagte Papier im Gespräch mit dem Portal „t-online. Das Tempo der Corona-Impfungen hierzulande hat zuletzt deutlich angezogen. In der vergangenen Woche hat es laut RKI mit über 6,6 Mio. Impfungen einen Höchstwert gegeben. In dieser Woche gab es am Mittwoch mit fast 1,5 Mio. Impfungen eine Tagesrekord seit Beginn der Impfkampagne.
- Die Stimmung unter den Unternehmen in Deutschland hat sich im Dezember eingetrübt. Die verschärfte Pandemielage treffe konsumnahe Dienstleister und Einzelhandel hart. Der ifo Geschäftsklimaindex ist auf 94,7 Punkte gefallen, nach 96,6 Punkten im November, wie das ifo Institut am Freitag mitteilte. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage weniger gut. Auch der Pessimismus mit Blick auf das erste Halbjahr 2022 nahm zu. „Die Bescherung für die deutsche Wirtschaft fällt dieses Jahr aus", so Präsident Clemens Fuest.
- Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Bedeutung von Impfungen für den Schutz von Kindern in der Corona-Pandemie betont. Alle Daten deuteten darauf hin, dass Impfung dabei der beste Weg sei, so Lauterbach am Freitag.
- China, Indien und die USA setzen auf die Kohle, was deren Verstromung nach Berechnung der Internationalen Energieagentur (IEA) auf ein neues Rekordhoch treiben wird. Die globale Stromerzeugung aus Kohle dürfte in diesem Jahr voraussichtlich 10.350 Terawattstunden erreichen, wie die IEA am Freitag mitteilte. Das entspreche einem Anstieg von neun Prozent. Auf China entfällt den Angaben zufolge mehr als die Hälfte der weltweiten Kohleverstromung.
- Die Europäische Union hat Russland vor einem Angriff auf die Ukraine gewarnt und Vergeltungsmaßnahmen im Falle einer Invasion angekündigt. Russland müsse dringend die Spannungen entschärfen, die durch den Aufmarsch von Truppen an der Grenze zur Ukraine und aggressive Rhetorik entstanden seien. Jede weitere militärische Aggression werde „massive Konsequenzen und hohe Kosten" zur Folge haben. Als Beispiel wurden mit Partnern abgestimmte Sanktionen genannt. Die Staats- und Regierungschefs verabschiedeten auf ihrem Gipfel in Brüssel eine entsprechende Erklärung.
- Lieferengpässe und die Corona-Pandemie trüben die Aussichten für die deutsche Wirtschaft ein. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten einen harten Winter und haben ihre Prognosen für 2022 bereits gesenkt. Die Deutsche Bundesbank legte an diesem Freitag ihre aktuelle Vorhersage vor. „Der Aufschwung verschiebt sich zeitlich etwas nach hinten", sagte dabei der scheidende Bundesbankpräsident Jens Weidmann. Die Notenbank rechnet mit einem deutlich schwächeren Wachstum in diesem und im kommenden Jahr. Im laufenden Jahr erwartet die Bundesbank ein reales Wachstum von 2,5 Prozent. Im Juni waren sie noch von einem Plus von 3,7 Prozent ausgegangen. Für 2022 wird ein Anstieg der Wirtschaftsleistung von 4,2 Prozent prognostiziert (Juni-Prognose: 5,2 Prozent). Für dieses Jahr rechnet die Bundesbank zudem mit einer Inflationsrate von 3,2 Prozent gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (Juni-Prognose: 2,6 Prozent). Im kommenden Jahr dürfte die Rate im Durchschnitt auf 3,6 Prozent steigen (zuvor: 1,8 Prozent).
- Aufgrund von Geschäftsschließungen hat die Corona-Pandemie den Anstieg der Einzelhandelsmieten in viele Städten gestoppt. Wie aus einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht, verzeichneten die Ökonomen im dritten Quartal lediglich einen Anstieg von 0,2 Prozent. Im dritten Quartal 2020 habe es noch Zuwächse von 4 Prozent gegeben, heißt es in der Analyse.
- Die Bank of Japan lässt die Corona-Finanzhilfen für grosse Unternehmen auslaufen, verlängert aber die Unterstützung für kleinere Firmen. Die Ankäufe von Unternehmensanleihen zur Unterstützung grosser Unternehmen sollen wie geplant Ende März 2022 eingestellt werden. Die Hilfe für kleinere Firmen werde aber um sechs Monate bis Ende September 2022 verlängert. Das kurzfristige Zins-Ziel der Bank von Japan bleibt bei minus 0,1 Prozent und die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen bei null Prozent. Die Entscheidung, Käufe von Unternehmensanleihen auf das Niveau von vor der Pandemie zurückzufahren, wird von dem Optimismus getragen, dass sich die Pandemie-geschwächte Wirtschaft allmählich erholt.
- Der britische Regierungschef Boris Johnson hat einen großen politischen Rückschlag erlitten. Seine regierende konservative Partei hat bei einer wichtigen Parlamentswahl eine Niederlag zu verkraften, ein Ergebnis, das Johnson stark unter Druck setzen und sogar sein Amt in Frage stellen könnte. Die Tories verloren am Donnerstag die Wahl in North Shropshire, England - einem ländlichen Sitz, den sie seit seiner Gründung im Jahr 1832 innehaben - an die Liberaldemokraten. Die Abstimmung wurde als Referendum über Johnson angekündigt, nachdem ihm vorgeworfen wurde, in der Regierung Corona-Regeln gebrochen zu haben.
- Wegen der hohen Inflation hat die Notenbank Mexikos den Leitzins sogar stärker als erwartet heraufgesetzt. Sie erhöhte den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld auf 5,5 Prozent. Es war die fünfte Anhebung in Folge. Auch Mexiko leidet unter einer hohen Inflation, von zuletzt annualisiert, also auf das Jahr hochgerechnet, 7,4 Prozent.
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