EU-Binnenmarktkommissar Barnier will nach Zinsskandal strengere Regeln
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Brüssel (BoerseGo.de) – Nach dem Libor-Skandal will EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier Medienberichten zufolge europaweit strengere Regeln einführen, um Zinsmanipulationen künftig zu vermeiden. Der Versuch, wichtige Marktindizes zu beeinflussen, soll unter Strafe gestellt werden, wie der Sprecher Barniers in Brüssel ankündigte.
„Kommissar Barnier will eine Ergänzung zur Gesetzgebung vorlegen, um sicherzustellen, dass die direkte Manipulation von Marktindizes ein strafbares Delikt ist.“ Schlupflöcher
sollen geschlossen werden. „Wir haben den Eindruck, dass wir uns dies sehr detailliert ansehen müssen, denn es ein Thema, bei dem das Vertrauen der Marktteilnehmer verraten wurde", sagte der Sprecher.
Damit bestätigt der Sprecher einen entsprechenden vorherigen Bericht der Financial Times, die Barnier mit den Worten zitierte, dass die Manipulation der Zinsraten „Betrug“ sei und möglicherweise "Konsequenzen für das ganze System" habe.
Hintergrund ist der Versuch mehrerer britischer Banken, den Liborsatz zu beeinflussen. Dieser legt fest, zu welchem Zinssatz sich Banken untereinander Geld leihen. Er wird auch als Benchmark für den Derivatehandel verwendet. Referenzsätze wie der Libor werden auf Grundlage von Mitteilungen von ausgewählten Geldhäusern an Bankenverbände ermittelt. Die Institute müssen an jedem Handelstag darüber aufklären, zu welchem Zinssatz sie Kredite mit einer bestimmten Laufzeit aufnehmen könnten. Aus den gemeldeten Sätzen wird anschließend der Wert ermittelt. Im Mittelpunkt steht bei dem Skandal die britische Bank Barclays.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.