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17:02 Uhr, 10.10.2012

ESM-Chef Regling für Überwindung der Finanzkrise zuversichtlich

Brüssel (BoerseGo.de) - ESM-Chef Regling hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die europäische Finanzkrise überwunden werden kann. „Es ist schlicht falsch, dass es keine Fortschritte gibt. Sehen Sie sich um in Irland, in Spanien oder in Portugal: Die Wettbewerbsfähigkeit steigt, das Staatsdefizit geht zurück", sagte er im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit".

„Bei der Haushaltskonsolidierung und der Wiedergewinnung der Wettbewerbsfähigkeit ist mindestens die Hälfte der Wegstrecke erreicht. Wenn der Reformkurs fortgesetzt wird, ist dieser Teil der Anpassung in zwei Jahren erledigt", so der Chef des permanenten Euro-Rettungsschirms ESM der in dieser Woche an den Start ging.

„An den Märkten wird das honoriert“, so Regling im Gespräch mit der „Zeit“. „Bei vielen Investoren setzt sich allmählich die Erkenntnis durch, dass auf nationaler Ebene viel geschehen ist und wir auf europäischer Ebene über neue Instrumente verfügen“.

Einen möglichen Hilfsantrag von Spanien an den neuen ESM sieht Regling nicht. „Das hängt von der Regierung in Madrid und der Marktentwicklung ab. Die Zinsen am Kapitalmarkt sind für Spanien gesunken, deshalb ist das Land derzeit nicht darauf angewiesen, Hilfskredite zu bekommen."

Außerdem verteidigte Regling in dem „Zeit“-Interview die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen Vorwürfe sie würde Inflation zulassen. „Viele deutsche Kritiker werfen der EZB immer dann vor, ihre Unabhängigkeit aufs Spiel zu setzen, wenn sie Dinge tut, die nicht in das Weltbild dieser Kritiker passen. Ich halte das für nicht sehr überzeugend", so der ESM-Chef. Seiner Ansicht nach wird die EZB Preisstabilität gewährleisten.

In Bezug auf das Sorgenkind Griechenland hält Regling eine Wende noch für möglich. Athen habe bei der Umsetzung struktureller Reformen bisher zwar zu wenig getan. Sollte hier in Zukunft mehr geschehen, könnte es seiner Ansicht nach aber einen Wachstumsschub geben. „Ich gehöre nicht zu denen, die sagen, ein neuer Schuldenschnitt ist zwingend nötig.“

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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