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08:10 Uhr, 24.04.2009

Escada legt Sanierungskonzept vor

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München (BoerseGo.de) - Der Vorstand der Escada AG hat die finanzielle Restrukturierung der Gesellschaft beschlossen. Damit will der Modekonzern den für das Überleben notwendigen Liquiditätsbedarf für das laufende Geschäftsjahr in Höhe von 30 Millionen Euro decken, die Verschuldung signifikant reduzieren und die mittel- bis langfristige Konzernfinanzierung abdecken. Es sei geplant, die finanzielle Restrukturierung im Laufe des Monats Juli abzuschließen, teilte der Modekonzern am Donnerstag mit.

Im Rahmen des Sanierungskonzepts ist eine Barkapitalerhöhung unter Wahrung des Bezugsrechts der Aktionäre über 30 Millionen Euro geplant. Die Bezugsfrist für die neuen Aktien soll Ende Juni/Anfang Juli erfolgen. Die Anteilseigner BO-DO Vermögensverwaltung GmbH und MPS Erste Vermögensverwaltung GmbH, die zusammen mit weiteren Aktionären einen Anteilsbesitz von 24,9 Prozent an der Escada AG gemeldet haben, würden sich den Angaben zufolge bereit erklären, einen Teilbetrag von bis zu 20 Millionen Euro zu investieren, wenn sie durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) von der Abgabe eines Pflichtangebots an die übrigen Aktionäre befreit werden. Voraussetzung sei außerdem, dass der Mittelzufluss im Gesamtbetrag von rund 30 Millionen Euro tatsächlich erfolgt und weitere Maßnahmen umgesetzt werden.

So soll die 2005 begebene und im April 2012 zur Rückzahlung fällige Anleihe im Volumen von nominal 200 Millionen Euro restrukturiert werden. Zur wesentlichen Reduzierung der Schuldenlast werde Escada allen Anleihegläubigern ein öffentliches Umtauschangebot für eine neue Anleihe unterbreiten. Als Sanierungsbeitrag müssten die Gläubiger durch die Annahme des Angebots auf die Rückzahlung eines signifikanten Teils der Anleihe verzichten und einer Verlängerung der Laufzeit zustimmen. Die Konditionen des Umtauschangebots würden derzeit ausgearbeitet.

Darüber hinaus führe der Vorstand derzeit fortgeschrittene Verhandlungen mit den finanzierenden Banken über die weitere Absicherung der Konzernfinanzierung durch Aufrechterhaltung bestehender bzw. Bereitstellung neuer Kreditlinien. Eine entsprechende Zusage unter der Bedingung, dass die anderen Maßnahmen umgesetzt werden, soll vor Beginn der Umtauschfrist für die Anleihe vorliegen. Zudem soll durch das Einholen einer verbindlichen Auskunft die steuerliche Planungssicherheit hergestellt werden.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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