Ernst & Young: Stimmung führender europäischer Banken verdüstert sich
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Laut einer Umfrage von Ernst & Young stellen sich Europas führende Banken auf ein schwieriges Jahr 2013 ein. Das geht aus dem neuesten „Bankenbarometer Deutschland/Europa“ für Januar 2013 hervor. „Das Stimmungsbild insgesamt hat sich noch etwas verschlechtert", erklärte Ernst & Young-Partner Claus-Peter Wagner am heutigen Montag in Frankfurt die jüngsten Umfrageergebnisse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Wie aus der Studie hervorgeht, rechnet mit einem Gesamtanteil von 48 Prozent fast jede zweite deutsche Bank in den kommenden sechs Monaten mit einer sich verschlechternden Binnenkonjunktur. Weiterhin gehen nur 2 Prozent von einer deutlichen Verbesserung und nur weitere 2 Prozent von einer leichten Verbesserung aus. Europaweit rechnen durchschnittlich 41 Prozent der Banken mit einer Verschlechterung der Konjunktur im eigenen Land, davon 6 Prozent mit einer deutlichen Verschlechterung. Nur 19 Prozent erwarten eine Aufhellung.
Während hier in den meisten europäischen Ländern die Pessimisten bei den Banken in der Mehrheit sind, können in Großbritannien, Italien und Österreich die Optimisten die Mehrheit stellen. Besonders pessimistisch zeigen sich die Banker in Polen. Hier gehen der Studie zufolge 78 Prozent der Befragten von einer Verschlechterung der Lage in den kommenden sechs Monaten aus. In Deutschland rechnen 48 Prozent mit einer Verschlechterung, weitere 48 Prozent mit keiner Veränderung und 4 Prozent mit einer Verbesserung der zukünftigen Lage.
Aufgrund der strikteren Maßnahmen der Regulatoren, sehen sich viele Institute zum Stellenabbau gezwungen. In Deutschland wollen vier von zehn Banken (42 Prozent) in den kommenden sechs Monaten Arbeitsplätze streichen - vor allem in der Verwaltung. Nur 18 Prozent der Banken wollen der Ernst & Young zufolge zusätzliche Mitarbeiter einstellen.
Auch in Europa überwiegt der Anteil der Geldhäuser, bei denen Jobabbau droht (45 Prozent). Nur 21 Prozent der Banken in Europa wollen weitere Mitarbeiter anheuern. Besonders hoch ist der Anteil der Banken die einen Stellenabbau planen in den Niederlanden (70 Prozent), Großbritannien (64 Prozent), Polen und Österreich (jeweils 56 Prozent). „Es gibt keinen Bereich, der komplett gefeit ist vor Personalmaßnahmen", sagte Ernst & Young-Bankenexperte Dirk Müller-Tronnier. Er geht jedoch davon aus, dass die Einschnitte im klassischen Privatkundengeschäft geringer sein werden.
Für das "Europäische Bankenbarometer 2013" wurden 269 führende Banken in Europa im Zeitraum von November bis Dezember 2012 telefonisch befragt, darunter 50 deutsche Banken.
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