EQS-News: Private Equity ante portas – 18 Übernahmeziele im Fonds
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Emittent / Herausgeber: Pro BoutiquenFonds GmbH
/ Schlagwort(e): Firmenübernahme/Marktbericht
Private Equity ante portas – 18 Übernahmeziele im Fonds
13.02.2025 / 08:10 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
Ein aktuelles Gespräch mit Dr. Carl Otto Schill über den anhaltenden Anstieg von Unternehmensübernahmen, den wachsenden Einfluss von Private-Equity-Investoren, die Zukunft von Small- und MidCaps sowie die Rolle der Politik.
Dr. Carl Otto Schill, Value Partnership Management GmbH
Dr. Schill, Sie gelten als ausgewiesener Experte für Small- und MidCap-Unternehmen – nicht zuletzt aufgrund Ihrer eigenen unternehmerischen Erfahrung. Der von Ihnen beratene Fonds, der Selection Value Partnership (ISIN DE000A14UV37), hat in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich viele Übernahmen seiner Portfoliounternehmen erlebt. Woran liegt das?
Wir verfolgen einen sehr selektiven Investmentansatz, ähnlich dem von Private-Equity-Investoren. Unser Fokus liegt darauf, aus rund 5.000 europäischen Small- und MidCap-Unternehmen diejenigen mit herausragendem Potenzial zu identifizieren – die sogenannten "Hidden Champions". Diese Unternehmen sind oft genau jene, die auch für Private-Equity-Unternehmen besonders attraktiv sind, was sich aktuell gerade wieder am Beispiel der Gerresheimer AG zeigt.
Gibt es bestimmte Kriterien in Ihrer Investmentstrategie, die diese Übernahmehäufigkeit begünstigen? Oder ist das eher ein unbeabsichtigtes Nebenprodukt?
Unsere Portfoliounternehmen sind Marktführer in Nischen, die von langfristigen Megatrends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Demografie profitieren. Sie verfügen über nachhaltige Wettbewerbsvorteile und wachsen in der Regel zweistellig – sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis. Gleichzeitig sind sie trotz ihrer hohen Qualität deutlich unterbewertet. Diese Kombination aus starkem Geschäftsmodell und attraktiver Bewertung macht sie zu begehrten Übernahmezielen.
Bereits 2021 sagten Sie, dass Sie Übernahmen mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. Warum das, Ihr Fonds und Ihre Anleger profitieren doch davon?
Seit Ende 2021 werden Small- und MidCap-Unternehmen vom Kapitalmarkt weitgehend ignoriert. Während große Aktienindizes gut performen, haben kleinere Werte trotz überzeugender Geschäftszahlen massiv an Boden verloren. In diesem Umfeld kann eine Übernahme kurzfristig für eine erfreuliche Wertsteigerung im Fonds sorgen. Gleichzeitig liegen die gebotenen Übernahmepreise häufig zwar über dem aktuellen Börsenkurs aber dennoch weit unter dem von uns berechneten inneren Wert der Unternehmen. Zudem verlieren wir durch eine Übernahme die Chance, langfristig an ihrer positiven operativen Entwicklung zu partizipieren.
Gibt es derzeit weitere Unternehmen in Ihrem Portfolio, die als potenzielle Übernahmeziele infrage kommen?
Von unseren aktuell 26 Beteiligungen haben wir 18 Unternehmen identifiziert, bei denen eine Übernahme kurzfristig denkbar ist. Diese stammen überwiegend aus den Branchen IT, Industrie und Finanzen.
Warum erleben wir derzeit so viele Übernahmen durch Private-Equity-Investoren? Welche Faktoren treiben diese Entwicklung an?
Zum einen gibt es einen enormen Kapitalüberhang bei Private-Equity-Fonds, der investiert werden muss. Zum anderen weisen Small- und MidCaps in Europa derzeit eine deutliche Unterbewertung auf, die Übernahmen besonders attraktiv macht.
Könnte diese Übernahmewelle ein Signal für eine bevorstehende Erholung von Small- und MidCap-Aktien sein?
Der Kapitalmarkt bewegt sich in Zyklen. In den letzten Jahren standen Megacaps im Fokus der Anleger. Doch wir sind überzeugt, dass die nächste Phase wieder verstärkt Small- und MidCaps ins Rampenlicht rücken wird – insbesondere angesichts ihrer aktuellen attraktiven Bewertungen.
Was müsste passieren, damit langfristige Anleger – insbesondere institutionelle Investoren – wieder stärker in europäische Small- und MidCaps investieren, anstatt diese Unternehmen an Private-Equity-Fonds zu verlieren?
Die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen in Europa müssen sich dringend verbessern. Solange Kapitalanleger hierzulande eher als notwendiges Übel betrachtet und steuerlich weiter belastet werden, wird Kapital bevorzugt in andere Regionen abfließen. Dass die Marktkapitalisierung der USA inzwischen über 70 % der globalen Börsenkapitalisierung ausmacht, ist kein Zufall. Es bleibt zu hoffen, dass die Politik den Zusammenhang zwischen attraktiven Kapitalmärkten, Wirtschaftswachstum und Wohlstand noch rechtzeitig erkennt und entsprechend handelt.
Fonds: Selection Value Partnership – ISIN DE000A14UV29 (I) / DE000A14UV37 (P)
Gesellschaft: Value Partnership Management GmbH
Gesprächspartner: Dr. Carl Otto Schill, Geschäftsführer
Veröffentlichung einer Mitteilung, übermittelt durch EQS Group.
Medienarchiv unter https://www.eqs-news.com.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.