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06:46 Uhr, 06.04.2023

EQS-News: Carbios stellt seine Jahresergebnisse 2022 und Fortschritte bei der industriellen und kommerziellen Vermarktung seiner PET-Recyclingtechnologie vor

EQS-News: Carbios SA

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Carbios stellt seine Jahresergebnisse 2022 und Fortschritte bei der industriellen und kommerziellen Vermarktung seiner PET-Recyclingtechnologie vor

06.04.2023 / 06:46 CET/CEST

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.


Carbios stellt seine Jahresergebnisse 2022 und Fortschritte bei der industriellen und kommerziellen Vermarktung seiner PET-Recyclingtechnologie vor

  • Bauprojekt der weltweit ersten biologischen PET-Recyclinganlage in Frankreich: Bau verläuft wie geplant mit dem Ziel der Inbetriebnahme im Jahr 20256
  • Hervorragende Ergebnisse der Demonstrationsanlage zur Validierung der industriellen Skalierung der Carbios-Technologie
  • Carbios stellt Referenzdokument für die Lizensierung seiner PET-Biorecyclingtechnologie zur weltweiten industriellen und kommerziellen Anwendung fertig
  • Langfristige exklusive strategische Partnerschaft mit Novozymes zur Sicherstellung der Lieferung von Enzymen im industriellen Maßstab an die kommerzielle Referenzanlage und an alle künftigen Anlagen nach Lizenzvergabe
  • Gründung eines „Fiber-to-Fiber“-Konsortiums mit On, Patagonia, Puma, PVH Corp. und Salomon
  • CE-PET-Forschungsprojekt erfolgreich abgeschlossen
  • Mitwirkung an dem von Horizon Europe kofinanzierten und von Michelin koordinierten WhiteCycle-Projekt
  • Veröffentlichung wissenschaftlicher Artikel in den renommierten Fachzeitschriften Biophysical Journal und Chemical Reviews
  • Carbios ist Gastgeber des weltweit ersten PET-Biorecycling-Gipfel
  • Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichts und Festlegung der Ziele für Umwelt-, Sozial- und Governance-Initiativen (ESG)
  • Beitritt zum Netzwerk für Kreislaufwirtschaft der Ellen MacArthur Foundation
  • Inanspruchnahme des von der Europäischen Investitionsbank gewährten Darlehens in Höhe von 30 Millionen Euro
  • Liquidität des Unternehmens zum 31. Dezember 2022 betrug 101 Millionen Euro

Clermont-Ferrand, Frankreich, 06. April 2023 (6.45 Uhr MESZ). Carbios (Euronext Growth Paris: ALCRB), ein Pionier in der Entwicklung und Industrialisierung enzymatischer Lösungen für das Recycling von Kunststoff- und Textilpolymeren, gab heute seine Betriebs- und Finanzergebnisse für das Jahr 2022 bekannt. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde vom Aufsichtsrat des Unternehmens auf seiner Sitzung am 5. April 2023 genehmigt, von den Abschlussprüfern geprüft und wird ab heute auf der Website des Unternehmens verfügbar sein.

Im Jahr 2022 setzte Carbios die dynamische Gewinnung und Strukturierung neuer Partnerschaften fort. Hervorzuheben ist die Unterzeichnung einer exklusiven, langfristigen strategischen Vereinbarung mit Novozymes, die die Produktion und Lieferung von Carbios' Enzym in industriellem Maßstab zum PET-Abbau für unsere industrielle Referenzanlage und zukünftigen Lizenznehmer unserer Technologie garantiert. Außerdem haben wir ein „Fiber-to-Fiber“-Konsortium mit On, Patagonia, PUMA, Salomon und PVH Corp. gegründet, um gemeinsam an der Entwicklung einer stärker kreislauforientierten Textilindustrie zu arbeiten. Darüber hinaus sind wir sehr stolz auf die hervorragenden Ergebnisse, die wir mit unserer Demonstrationsanlage erzielt haben. Sie haben die Leistungsfähigkeit und Robustheit unserer Technologie unter Beweis gestellt. Gleichzeitig sind die Baupläne für unsere kommerzielle Referenzanlage so weit fortgeschritten, dass sie 2025 in Betrieb genommen werden kann, kommentierte Emmanuel LADENT, Chief Executive Officer von Carbios. Mit Blick auf die Zukunft konzentrieren wir uns weiterhin auf die Umsetzung unserer Roadmap und darauf, zusammen mit unseren Partnern noch in diesem Jahr mit dem Bau unserer Referenzanlage, der weltweit ersten kommerziellen PET-Biorecyclinganlage, zu beginnen. Wir stehen bereit für Lizenzverhandlungen und sind zuversichtlich, dass wir bis 2024 die ersten Lizenzen für diese bahnbrechende Innovation vergeben werden, die wirtschaftliche Leistung und Umwelteffizienz miteinander verbindet. Ich möchte allen Mitarbeitern von Carbios und auch all unseren Stakeholdern für ihr gemeinsames Engagement zur Reduzierung der Plastikverschmutzung danken und dafür, dass Carbios zu einem wichtigen Akteur in der Kreislaufwirtschaft geworden ist.

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Ein Webcast und eine Telefonkonferenz finden heute um 14:00 Uhr MESZ statt.

Emmanuel Ladent – Chief Executive Officer / Pascal Bricout – Chief of Strategy and Financial Officer

Zugang zum Webcast: https://edge.media-server.com/mmc/p/mg8626u7

Einwahl (Frankreich): +33 (0)1 70 91 87 / Einwahl (UK): +44 121 281 8004 / Einwahl (US): +1 718 705 8796

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FINANZIELLE HÖHEPUNKTE FÜR 2022

Der Konzernabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 wurde in Übereinstimmung mit den vom „International Accounting Standards Board“ (IASB) herausgegebenen und von der Europäischen Union übernommenen „International Financial Reporting Standards“ (IFRS) erstellt.

Für das Jahr 2022 umfasst der IFRS-Konzernabschluss den Abschluss der Muttergesellschaft Carbios sowie die Abschlüsse der voll integrierten Tochtergesellschaften Carbiolice und Carbios 54[1] zum 31. Dezember 2022.

Für das Jahr 2021 umfasst der IFRS-Konzernabschluss den Gesamtjahresabschluss von Carbios sowie die nach der Equity-Methode bilanzierten Wertpapiere seiner Tochtergesellschaft Carbiolice bis zum 03. Juni 2021 und anschließend deren vollkonsolidierten Abschluss zum 31. Dezember 2021, nach der Übernahme von Carbiolice durch Carbios, ohne die am 08. Juni 2022 gegründete Gesellschaft Carbios 54. Zu Vergleichszwecken wird im Folgenden eine Pro-forma-Betrachtung dargestellt, die die Übernahme von Carbiolice bereits zum Jahresanfang, am 1. Januar 2021, und nicht erst zum 3. Juni 2021 berücksichtigt und damit für das gesamte Jahr 2021 als voll konsolidiert betrachtet.

Die von Carbios, Carbiolice und Carbios 54 gebildete Einheit wird im Folgenden als „Gruppe bezeichnet.

Der vorliegende IFRS-Abschluss der Gruppe wurde erstellt, um im Einklang mit vergleichbaren Unternehmen qualitativ hochwertige Finanzinformationen zu liefern, die auf internationalen Standards basieren.

Gewinn- und Verlustrechnung

Konsolidierte Gewinn- und Verlustrechnung
(in Tausend Euro)

31. Dezember 2022

31. Dezember 2021

31. Dezember 2021

12 Monate

12 Monate

12 Monate
pro-forma[2]

Umsatz

70

105

126

F&E-Aufwendungen, netto

(12.993)

(7.727)

(8.998)

F&E-Aufwendungen

(19.057)

(11.732)

(13.377)

Zuschüsse und sonstige betriebliche Erträge

4.776

3.597

3.971

Aktivierte Entwicklungskosten

1.287

409

409

Vertriebs- und Marketingkosten

(4.373)

(1.976)

(2.300)

Allgemeine Verwaltungskosten

(8.807)

(6.251)

(7.001)

Betriebliche Aufwendungen

(26.173)

(15.954)

(18.300)

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

2

21.211

(20.104)

Betriebsergebnis (2)

(26.101)

5.363

(1.931)

Finanzergebnis

(1.640)

(454)

(504)

Ergebnis vor Steuern

(27.741)

4.908

1.426

Einkommensteuer

-

-

-

Anteil und Gewinn (Verlust) von nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen (3)

-

(1.128)

-

Jahresüberschuss (-fehlbetrag) (4)

(27.741)

3.780

1.426

Auswirkungen der IFRS-Rechnungslegung im Zusammenhang mit der Übernahme von Carbiolice:

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen (1)

-

21.211

20.104

Beitrag der nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen (3)

-

(1.128)

-

Betriebsergebnis bereinigt um die IFRS-Auswirkungen der Übernahme von Carbiolice (2)-(1)

(26.101)

(15.848)

(18.173)

Jahresüberschuss (-fehlbetrag) bereinigt um die IFRS-Auswirkungen im Zusammenhang mit der Übernahme von Carbiolice (4)-(1)-(3)

(27.741)

(16.303)

(18.678)

Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 enthalten die Jahresabschlüsse von Carbios und Carbiolice für das Gesamtjahr sowie die von Carbios 54 für den Zeitraum vom 8. Juni 2022 bis zum 31. Dezember 2022. Die Zahlen für 2021 hingegen enthalten die Jahresabschlüsse von Carbios für das Gesamtjahr sowie die von Carbiolice für den Zeitraum vom 4. Juni 2021 bis zum 31. Dezember 2021, da Carbiolice bis zum 3. Juni 2021 als assoziiertes Unternehmen bilanziert wurde und ohne Carbios 54, die erst am 8. Juni 2022 gegründet wurde.

Um jedoch den Vergleich zwischen den Zahlen für 2022 und 2021 zu erleichtern, basieren die Kommentare zu den Aktivitäten rund um die Gewinn- und Verlustrechnung für 2021 auf der Pro-forma-Situation, die widerspiegelt, dass Carbiolice für das Jahr 2021 so berücksichtigt wird, als ob es ab dem 1. Januar 2021 voll konsolidiert wäre.

  • Erträge nach IFRS-15-Standards

Für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 stehen die gemäß IFRS 15 verbuchten Einnahmen im Zusammenhang mit Machbarkeitsstudien, Tests und Forschungsdienstleistungen sowie mit der Lieferung von Rohstoffen und Mustern des Masterbatch durch Carbiolice.

Zum 31. Dezember 2022 beliefen sich die Einnahmen der Gruppe auf 70 Tausend Euro, verglichen mit 126 Tausend Euro zum 31. Dezember 2021.

  • Betriebliche Aufwendungen – laufender Teil

Bei der Darstellung der IFRS-Abschlüsse weist die Gruppe eine Gewinn- und Verlustrechnung nach Bereichen aus. Die Darstellung der laufenden betrieblichen Aufwendungen wird dementsprechend in die folgenden Kategorien unterteilt: F&E-Aufwendungen (netto), Vertriebs- und Marketingkosten sowie allgemeine Verwaltungskosten.

Die betrieblichen Aufwendungen betrugen im Jahr 2022 26.101 Tausend Euro, gegenüber 18.300 Tausend Euro in der Pro-forma-Situation 2021.

Im Einklang mit der Zunahme der Aktivitäten stieg die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter/innen innerhalb der Gruppe von 80 im Jahr 2021 auf 104 im Jahr 2022.

F&E-Aufwendungen (netto): Die Gruppe setzte ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für ihre gesamte firmeneigene Innovationspipeline und insbesondere für ihre PET-Biorecycling-Technologie weiter fort. Im Jahr 2022 lagen die F&E-Aufwendungen (netto) der Gruppe bei 12.993 Tausend Euro, verglichen mit 8.998 Tausend Euro im Jahr 2021.

Für das Jahr 2022:

  • Die F&E-Aufwendungen der Gruppe betrugen 19.057 Tausend Euro und stehen im Einklang mit ihren Industrialisierungsbestrebungen. Der signifikante Anstieg der F&E-Ausgaben ist vor allem auf die Aktivitäten innerhalb der industriellen Demonstrationsanlage sowie auf die Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Bau der industriellen Referenzanlage zurückzuführen. Die wichtigsten Veränderungen sind auf den ganzjährigen Betrieb der Demonstrationsanlage, die Inanspruchnahme externer Dienstleistungen im Zusammenhang mit der industriellen Referenzanlage und die anhaltenden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (insbesondere mit den akademischen Partnern des Unternehmens) zurückzuführen.
  • Die Zuschüsse und sonstigen betrieblichen Erträge der Gruppe beliefen sich auf 4.776 Tausend Euro und konnten die F&E-Aufwendungen teilweise kompensieren. Der Posten enthält insbesondere eine Steuergutschrift für Forschungsarbeiten in Höhe von 2.538 Tausend Euro für Carbios und 655 Tausend Euro für Carbiolice im Jahr 2022 (gegenüber 2.265 Tausend Euro bzw. 721 Tausend Euro aus dem Jahr 2021, die allerdings erst im Jahr 2022 eingegangen sind).
  • Schließlich hat die Gruppe im Jahr 2022 Entwicklungskosten in Höhe von 1.287 Tausend Euro im Zusammenhang mit dem enzymatischen PET-Recyclingprojekt des Unternehmens aktiviert. Diese Aktivierung startete am 1. Oktober 2021 in Übereinstimmung mit den Richtlinien nach IAS 38.

Vertriebs- und Marketingkosten: Die Vertriebs- und Marketingkosten betrugen im Jahr 2022 4.373 Tausend Euro, gegenüber 2.300 Tausend Euro im Jahr 2021. Dieser Anstieg ist vor allem auf die verstärkten Aktivitäten rund um die kommerzielle Einführung der Carbios-Technologie zurückzuführen, die mit der Entwicklung von Partnerschaften und durch die Strukturierung der Wertschöpfungskette (Lieferung, Marktziele...) gesichert werden soll. Er ist also sowohl durch externe (Gebühren) als auch durch interne Ressourcen bedingt, was sich in der veränderten Zusammensetzung des Executive Committee widerspiegelt.

Allgemeine Verwaltungskosten: Die allgemeinen Verwaltungskosten lagen im Jahr 2022 bei 8.807 Tausend Euro gegenüber 7.001 Tausend Euro im Jahr 2021. Dieser Anstieg ist in erster Linie begründet durch gestiegene Personalkosten im Zuge einer deutlichen Erhöhung der Mitarbeiterzahl im Jahr 2022 zur weiteren Strukturierung der Unternehmensfunktionen und in geringerem Maße auf Beratungsleistungen zurückzuführen.

  • Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen, bereinigtes Betriebsergebnis und bereinigter Jahresfehlbetrag

In Anwendung der IFRS-Standards hat die Übernahme von Carbiolice am 4. Juni 2021 zu Anpassungen der IFRS-Rechnungslegung geführt, die sich auf die Summe der „Sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen” der konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung 2021 auswirken.

Zum 31. Dezember 2021 führte die Veräußerung der nach der Equity-Methode bilanzierten Anteile an assoziierten Unternehmen (vor dem Erwerb sämtlicher Anteile an Carbiolice) unter Anwendung des IFRS-3-Standards zu einem nicht zahlungswirksamen Nettogewinn in Höhe von 21,2 Millionen Euro. Die Bewertung dieses Nettogewinns erfolgte auf der Grundlage des zuvor von Carbios gehaltenen Anteils an Carbiolice zum beizulegenden Zeitwert. Infolgedessen hatten diese Posten keine Auswirkungen auf den Cashflow der Gruppe.

Zur besseren Vergleichbarkeit der Konzernschlüsse weist die Gruppe ein bereinigtes Betriebsergebnis aus, das um die in den „sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen” enthaltenen Posten im Zusammenhang mit den Carbiolice-Aktivitäten angepasst ist und nur die Umsätze und die „laufenden” betrieblichen Aufwendungen berücksichtigt. Das bereinigte Betriebsergebnis weist zum 31. Dezember 2022 einen Verlust von 26,1 Millionen Euro gegenüber einem Pro-forma-Verlust in Höhe von 18,1 Millionen Euro zum 31. Dezember 2021 auf. Dieser Anstieg steht hauptsächlich im Zusammenhang mit den bereits erwähnten erhöhten F&E- und allgemeinen Verwaltungsaufwendungen.

Die Gruppe legt auch ein um die IFRS-Auswirkungen der Carbiolice-Übernahme bereinigtes Nettoergebnis vor, das das Finanzergebnis, die Einkommenssteuer und die Anpassung des „Anteils am Gewinn (Verlust) von nach der Kapitalzurechnungsmethode bewerteten Unternehmen” berücksichtigt (dieser Betrag wurde in der Pro-forma-Rechnung neutralisiert). Dieses bereinigte Nettoergebnis entspricht einem Verlust von 27,7 Millionen Euro zum 31. Dezember 2022, gegenüber einem Verlust von 16,3 Millionen Euro zum 31. Dezember 2021 (der Pro-forma-Verlust belief sich auf 18,7 Millionen Euro).

Bilanzpositionen

Konsolidierte Bilanz
(in Tausend Euro)

31. Dezember 2022

31. Dezember 2021

12 Monate

12 Monate

Aktiva

Goodwill

20.583

20.583

Immaterielle Vermögenswerte

22.457

23.188

Sachanlagen

24.965

16.466

Nutzungsrechte an Vermögenswerten

6.765

6.989

Nach der Equity-Methode bilanzierte Wertpapiere

-

-

Vermögenswerte

906

388

Anlagevermögen

75.674

67.614

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

57

16

Sonstiges Umlaufvermögen

7.670

6.128

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

100.557

104.956

Umlaufvermögen

108.284

111.120

Bilanzsumme (Vermögen)

183.959

178.734

Konsolidierte Bilanz
(in Tausend Euro)

31. Dezember 2022

31. Dezember 2021

Passiva

Aktienkapital

7.870

7.826

Anteils- und Beitragsprämie

146.968

146.337

Konsolidierte Reserven

(5.482)

(10.604)

Gewinnrücklagen

(3.826)

(600)

Jahresüberschuss – Anteil, der den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen ist

(27.741)

3.780

Eigenkapital

125.441

146.739

Langfristige Rückstellungen

184

202

Langfristige Darlehen und Finanzverbindlichkeiten

35.395

11.941

Langfristige Leasing-Verbindlichkeiten

5.142

5.358

Langfristige sonstige Verbindlichkeiten

546

-

Latente Steuerverbindlichkeiten

1.694

1.694

Langfristige Verbindlichkeiten

42.961

19.194

Kurzfristige Rückstellungen

-

76

Kurzfristige Darlehen und Finanzverbindlichkeiten

2.782

1.376

Kurzfristige Leasing-Verbindlichkeiten

1.346

1.256

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

4.021

5.137

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

7.408

4.956

Kurzfristige Verbindlichkeiten

15.557

12.801

Bilanzsumme (Kapital)

183.959

178.734

Zum 31. Dezember 2022 betrugen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente insgesamt 101 Millionen Euro, verglichen mit 105 Millionen Euro zum 31. Dezember 2021.

Weitere wichtige Bilanzpositionen zum 31. Dezember 2022:

  • Goodwill in Höhe von 20,6 Millionen Euro, der sich aus dem Marktwert von Carbiolize und dem erworbenen Nettovermögen errechnet;
  • Immaterielle Vermögenswerte mit einem Nettobuchwert von 22,5 Millionen Euro für das zum 31. Dezember endende Geschäftsjahr 2022;
    Carbios setzt seine aktive Strategie zur Sicherung seines geistigen Eigentums weiter fort und erweitert sein IP-Portfolio durch die Anmeldung von drei neuen Patentfamilien. Ende 2022 umfasste das IP-Portfolio der Gruppe 53 Patentfamilien.
    Infolge der vollständigen Integration von Carbiolice im Jahr 2021 wurden 22,3 Millionen Euro für den Kaufpreis von Carbiolice verbucht, mit einer Nettoabschreibungsposition von 19,7 Millionen Euro zum 31. Dezember 2022, einschließlich:
    • 11,3 Millionen Euro netto (12,5 Millionen Euro brutto) für die Technologielizenz (oder „zurückerworbene Rechte”). Nach IFRS 3 wird die Technologielizenz zwischen Carbios und Carbiolice einer bereits bestehenden Beziehung gleichgestellt, was zum Ansatz eines Vermögenswerts „zurückerworbene Rechte” führt. Die Bewertung erfolgte nach der Methode des zu erwartenden Cashflows; und
    • 8,3 Millionen Euro netto (9,8 Millionen Euro brutto) Marktwert der erworbenen Technologie (Masterbatch), bewertet nach der Methode der Lizenzgebühren und Wiederherstellungskosten;
  • Sachanlagen mit einem Nettobuchwert von 25 Millionen Euro gegenüber 16,5 Millionen Euro zum 31. Dezember 2021. Dieser starke Anstieg geht vor allem auf die fortgesetzten Investitionen in die industrielle Demonstrationsanlage (17 Millionen Euro) und auf die Entwicklung des Standorts Cataroux für die Zusammenlegung von vier Geschäftsbereichen der Gruppe zurück, die 2022 erfolgte und 2023 mit der Ankunft der Carbiolice-Teams abgeschlossen wurde;
  • Nutzungsrechte mit einem Nettobuchwert von 6,8 Millionen Euro, der dem Marktwert der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entspricht, die der Gruppe durch ihre verschiedenen Leasing-Verträge zugutekommen. Im Gegenzug werden „Leasing-Verbindlichkeiten” auf der Passivseite der Bilanz als Finanzierung für diese Vermögenswerte ausgewiesen; und
  • Eigenkapital in Höhe von 125,4 Millionen Euro, einschließlich des Nettoerlöses der im Mai 2021 erfolgreich abgeschlossenen Kapitalerhöhung in Höhe von 114 Millionen Euro[3] mit französischen und internationalen Investoren, im Vergleich zu 146,7 Millionen Euro für das zum 31. Dezember endende Geschäftsjahr 2021.

Aktuell hält Carbios 29,5 Millionen Aktien von Carbiolice und seit Juni 2022 10.000 Aktien von Carbios 54, die in seinen Jahresabschlüssen mit 38,3 Millionen Euro bzw. mit 10 Tausend Euro bewertet werden.

Kapitalflussrechnung

Konsolidierte Kapitalflussrechnung (in Tausend Euro)

31. Dezember 2022

31. Dezember 2021

Barmittel zu Beginn des Jahres

104.956

29.077

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

(21.820)

(9.044)

Cashflow aus Investitionstätigkeit

(9.327)

(22.837)

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

26.747

107.761

Veränderung der liquiden Mittel

(4.399)

75.880

Barmittel am Ende des Jahres

100.557

104.956

Dank des Nettoerlöses aus der Kapitalerhöhung in Höhe von 114 Millionen Euro im Jahr 2021 sowie des von Carbios im ersten Halbjahr 2022 in Anspruch genommen Darlehens der Europäischen Investitionsbank (EIB)[4] in Höhe von 30 Millionen Euro verfügte die Gruppe zum Jahresende 2022 über eine Nettoliquidität von 101 Millionen Euro, die es ihr ermöglicht, die laufenden Entwicklungen über die nächsten 12 Monate hinaus zu finanzieren.

OPERATIVE HIGHLIGHTS 2022 UND IM BISHERIGEN JAHRESVERLAUF 2023:

  • Bau der industriellen Referenzanlage

Im Februar 2022[5] gab Carbios die Zusammenarbeit mit Indorama Ventures für den Bau der weltweit ersten industriellen Produktionsanlage auf Basis seiner PET-Biorecycling-Technologie bekannt.

Diese Referenzanlage ist für die Verarbeitung von 50.000 Tonnen PET-Abfällen pro Jahr ausgelegt und dient parallel der Stärkung von Carbios‘ Geschäftsmodell. Dies sieht die Lizenzierung seiner Technologien und seines Know-hows sowie den nachfolgenden Verkauf von Enzymen an seine Lizenznehmer vor, die ihre eigenen PET-Recycling-Produktionsanlagen bauen und betreiben werden.

Der für das Projekt gewählte Standort befindet sich in der Nähe des Werks von Indorama-Glanzstoff in Longlaville (Frankreich).

Die Arbeiten zur Konstruktion und zum Design schreiten im Einklang mit dem Zeitplan für die Inbetriebnahme der Anlage voran. Es finden Arbeitssitzungen mit sämtlichen Beteiligten statt, um die nächsten Phasen des Projekts zu planen – darunter lokale Politiker, die Präfektur, die Regionaldirektion für Umwelt, Planung und Wohnen, DREAL (Direction régionale de l'environnement, de l'aménagement et du logement), und die lokale Verwaltung, DDT (Direction départementale des territoires).

Zur Erinnerung: Der vorläufige Kalender[6] und die wichtigsten Schritte für den Aufbau der Anlage sind:

Die wichtigsten Schritte bis zur Fertigstellung der industriellen Referenzanlage6:

2022

Einreichung der Bau- und Betriebsgenehmigungen bei den örtlichen Behörden
Erste Bestellungen von Geräten mit längeren Lieferzeiten

2023

Baubeginn mit Erhalt der Genehmigung im dritten Quartal 2023

2024

Rekrutierung des Carbios 54-Betriebsteams und Schulung in der Demonstrationsanlage von Cataroux

2025

Fertigstellung und Inbetriebnahme

2026

Ramp-up

  • Kommerzielle Referenzanlage: Vom Projekt zum Betrieb

Nach dem vorläufigen Zeitplan des Unternehmens sind nun sämtliche Stufen des Prozesses miteinander verbunden, von der Vorbehandlung der PET-Abfälle bis zur Produktion der Monomere. Die Demonstrationsanlage wird von einem technischen Team aus 12 Ingenieuren/innen und Technikern/innen betrieben.

Die Kernelemente des Prozesses, die Depolymerisationskinetik und die Ausbeute aus der enzymatischen Verwertung von PET-Kunststoffabfällen, erzielen zu den Labor- und Pilotversuchen identische Ergebnisse. Die größten Herausforderungen liegen in dieser Phase in der Optimierung der Produktivität, der Ausbeute und in der Qualifizierung der Rohstoffquellen. Gleichzeitig wird die Zuverlässigkeit der Aufreinigungsanlage für die Monomere in enger Zusammenarbeit mit dem Konstruktionsteam der Referenzanlage und den Technologielieferanten erhöht und der Prozess feiner abgestimmt.

  • Carbios-Lizenzdokumentation bereit für den weltweiten kommerziellen Einsatz

Im April 2023[7] gab Carbios bekannt, dass die für die Lizensierung notwendige Referenzdokumentation nun für die weltweite Kommerzialisierung seiner PET-Biorecycling-Technologie fertiggestellt sei. Der erfolgreiche laufende Betrieb in seiner Demonstrationseinheit in Clermont-Ferrand und die fortgeschrittene technische Analyse für seine erste kommerzielle Anlage bilden die technische Grundlage und die Richtlinien zum Betrieb zukünftiger Anlagen auf Basis von Lizenzvereinbarungen. Vom Technologiehandbuch mit der Zusammenfassung der technischen Informationen bis zur Projektentwicklung mit einem speziellen Process Design Package sowie dem Prozessbuch, erhalten künftige Lizenznehmer von Carbios alle Prozessunterlagen, die für die Planung, die Materialbeschaffung, den Bau und den Betrieb ihrer PET-Biorecycling-Anlagen unter Einhaltung strenger GSU[8]-Standards und für hohe Produktqualität, notwendig sind.

  • Strategische Partnerschaft mit Novozymes

Im Januar 2023[9] gaben Carbios und Novozymes, der weltweit führende Anbieter biologischer Lösungen, eine exklusive langfristige Partnerschaft bekannt. Diese wichtige Vereinbarung garantiert die Produktion und Lieferung der proprietären PET-abbauenden Enzyme von Carbios im industriellen Maßstab für die weltweit erste biologische PET-Recyclinganlage, die 2025 in Longlaville (Frankreich) in Betrieb gehen soll, sowie für die Anlagen zukünftiger Carbios Lizenznehmer.

Exklusive globale Partnerschaft

Carbios und Novozymes arbeiten seit 2019 eng zusammen, um enzymbasierte Lösungen zu entwickeln, mit denen man die Herausforderung der Kunststoffverschmutzung meistern kann. Aufbauend auf dem aktuellen „Joint Development Agreement“ (JDA) werden Carbios und Novozymes im Rahmen der neuen Vereinbarung ihre Zusammenarbeit ausweiten und Enzyme entwickeln, optimieren und produzieren, die anschließend von Novozymes an alle Lizenznehmer der Carbios-Technologie geliefert werden. Die neue Vereinbarung gewährt beiden Parteien Exklusivität im Rahmen der Partnerschaft.

  • „Fiber-to-Fiber“-Konsortium

Im Juli 2022[10] gab Carbios die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit On, Patagonia, PUMA und Salomon bekannt, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die die Recyclingfähigkeit und die laufende Wiederverwertbarkeit ihrer Produkte verbessern. Ein wichtiger Bestandteil der zweijährigen Zusammenarbeit ist die beschleunigte Einführung der einzigartigen Biorecycling-Technologie von Carbios, die einen Durchbruch für die Textilindustrie darstellt. Die vier Unternehmen werden zusammen mit Carbios untersuchen, wie ihre Produkte recycelt werden können, und Lösungen für die Rücknahme von getragenen Polyesterartikeln entwickeln, darunter auch Sortier- und Demontagetechnologien. Zudem sollen Daten zum „Fiber-to-Fiber”-Recycling und zu Kreislaufmodellen erfasst werden. Das gemeinsame Ziel der Konsortiumsmitglieder ist es, eine echte Kreislaufwirtschaft in der Branche zu etablieren, indem sie innovative Lösungen entwickeln, um Fasern von einem Produkt in ein anderes zu recyceln und in einem gemeinschaftlichen Projekt das Problem des Textilabfalls zu verringern und so eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen.

Im Februar 2023[11] gab Carbios bekannt, dass auch die PVH Corp., zu der weltweit bekannte Marken wie Calvin Klein und Tommy Hilfiger gehören, diesem „Fiber-to-Fiber”-Konsortium beigetreten ist.

  • CE-PET-Forschungsprojekt[12]

Im März 2022[13] schloss Carbios erfolgreich die dritte und letzte technische Phase des CE-PET-Forschungsprojekts ab, das vom französischen Staat im Rahmen des Programms „Investitionen in die Zukunft” unterstützt wird, das nun in das von der ADEME (Französische Agentur für Umwelt und Energiemanagement)[14] verwaltete Programm „France 2030” integriert ist. Die von Carbios und dem akademischen Partner INRAE[15]-TWB (Institut für Biotechnologie in Toulouse) im Rahmen dieses Projekts geleistete Arbeit führte zur erfolgreichen Herstellung einer weißen PET-Faser im Pilotmaßstab, die zu 100 % enzymatisch aus farbigen Textilabfällen recycelt wird. Dank des erfolgreichen Abschlusses dieser Phase, in der das Biorecycling-Verfahren von Carbios für die Verwertung von Textilabfällen validiert werden sollte, wird das Unternehmen 827.000 Euro (206.800 Euro an Subventionen und 620.400 Euro an rückzahlbaren Vorschüssen) erhalten.

Im Februar 2023[16] gab Carbios die Validierung der letzten Schlüsselphase des CE-PET-Forschungsprojekts bekannt, mit der die Fähigkeit von Carbios‘ Technologie für das enzymatische Recycling komplexer Abfälle zur Herstellung von Flaschen und Fasern und die Robustheit des Verfahrens nachgewiesen werden konnte.

Für die Validierung des gesamten Projekts haben Carbios einen Gesamtbetrag von 4,136 Millionen Euro (1,034 Millionen Euro an Subventionen und 3,102 Millionen Euro an rückzahlbaren Vorschüssen) und sein Partner INRAE-TWB 3,416 Millionen Euro erhalten.

  • Wissenschaftliche Publikationen

Im Juli 2022[17] unterrichteten Carbios und das Toulouse Biotechnology Institute (TBI) über die Veröffentlichung eines Artikels mit dem Titel An NMR look at an engineered PET depolymerase in der renommierten Fachzeitschrift Biophysical Journal. In dem Artikel wird beschrieben, wie die Autoren die Kernspinresonanzspektrometrie einsetzten, um die thermische Stabilität von PET-Depolymerisationsenzymen und die Absorption des Enzyms durch das Polymer zu untersuchen. Dieser neuartige Ansatz, der eine monatelange Entwicklungszeit erforderte, ist eine Weltneuheit und eröffnet neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit dieser Enzyme. Mit der Veröffentlichung dieses Artikels konnte Carbios seine internationale Führungsposition bei der Entwicklung der wirksamsten Enzyme für die Depolymerisierung und das Recycling von Kunststoffen weiter ausbauen.

Im März 2023[18] informierte Carbios über die Veröffentlichung eines Artikels mit dem Titel Enzymes' power for plastics degradation[19] in Chemical Reviews, einer der weltweit zehn einflussreichsten wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Der Artikel ist ein umfassender und kritischer Überblick über die bisher veröffentlichte Forschung zum enzymatischen Abbau aller Arten von Kunststoffen (PET, PLA, Polyolefine, Polyurethane, Polyamide) und enthält fast 700 Referenzen. Das Werk, an dem Biotechnologieforscher von Carbios und seines akademischen Partners TBI sowie zwei renommierte Professoren für Polymerwissenschaften von der Universität Bordeaux mitgewirkt haben, vereint Fachwissen aus den Bereichen Enzymologie, Polymerwissenschaften und aus der Industrie, mit dem Ziel, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu beschleunigen. Über die umfassende bibliografische Studie hinaus analysierten die Autoren die Daten, um Umfang, Grenzen, Herausforderungen und Chancen des enzymatischen Kunststoffrecyclings im Hinblick auf die Entwicklung von Innovationen und industriellen Prozessen zu diskutieren. Die Einzigartigkeit und der Mehrwert des Artikels in Bezug auf Probleme der Plastikverschmutzung ist seine kritische Sicht auf Technologietransfer und industrielle Skalierbarkeit.

  • Auszeichnungen

Im Mai 2022[20] gab Carbios bekannt, dass es von der Stiftung Solar Impulse das Label Efficient Solution für seine PET-Biorecycling-Lösung erhalten hat. Im Rahmen der Erneuerung dieses Gütesiegels wurde die von Carbios eingesetzte Technologie von einer Gruppe unabhängiger Experten anhand mehrerer Kriterien neu bewertet, die die drei Hauptthemen technische Machbarkeit, soziale und ökologische Auswirkungen sowie wirtschaftliche Rentabilität abdecken.

Im August 2022[21] verkündete Carbios, dass sein Chief Scientific Officer, Prof. Alain Marty, den Biocat Award in der Kategorie „Industrie” erhalten hat. Diese Auszeichnung gilt als eine der renommiertesten in der Biotechnologie. Prof. Alain Marty wird für seine bedeutenden Leistungen auf dem Gebiet des enzymatischen Recyclings von PET-Kunststoffen und Polyesterfasern ausgezeichnet. Der Preis würdigt seine Arbeiten zur enzymatischen Optimierung und zur Anwendung der außergewöhnlichen Spezifität von Enzymen zur Unterstützung der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen.

  • Wissenschaftlicher Kongress

Im Dezember 2022[22] veranstaltete Carbios den weltweit ersten PET-Biorecycling-Gipfel mit Bertrand Piccard, Initiator und Vorsitzender der Stiftung Solar Impulse, als Hauptredner. Der Veranstaltung wohnten über 100 internationale Teilnehmer aus Wissenschaft, Hochschulen und Industrie bei, um sich über die Fortschritte im Bereich des biologischen Recyclings auszutauschen und zu erörtern, wie diese Innovationen für eine Kreislaufwirtschaft auf den Markt gebracht werden können.

  • WhiteCycle-Projekt

Im August 2022[23] gab Carbios seinen Beitritt zum WhiteCycle-Projekt bekannt, das im Juli 2022 gestartet wurde und von Michelin koordiniert wird. Das Hauptziel des Projekts ist die Entwicklung einer Kreislauflösung zur Umwandlung von komplexen[24] Abfällen mit synthetischem Textilanteil in Produkte von hohem Mehrwert. Die beispiellose europäische Partnerschaft aus 16 öffentlichen und privaten Organisationen wird von Horizon Europe, dem Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union, kofinanziert und ist auf vier Jahre ausgelegt.

WhiteCycle geht davon aus, dass mit der Einführung und Nutzung seiner Kreislauflösung bis zum Jahr 2030 jährlich mehr als 2 Millionen Tonnen des weltweit am dritthäufigsten verwendeten Kunststoffs PET recycelt werden können. Damit könnten die Lagerung oder Verbrennung von mehr als 1,8 Millionen Tonnen dieses Kunststoffs pro Jahr verhindert und die CO2-Emissionen um etwa 2 Millionen Tonnen verringert werden.

WhiteCycle verfügt über ein Gesamtbudget von nahezu 9,6 Millionen Euro und erhält europäische Fördermittel in Höhe von fast 7,1 Millionen Euro, wovon etwa 0,6 Millionen Euro an Carbios gehen.

  • Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichts von Carbios

Im Dezember 2022[25] gab Carbios die Veröffentlichung seines ersten Nachhaltigkeitsberichts bekannt, in dem das Unternehmen sein Engagement für die Entwicklung von Initiativen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) unterstreicht, die über die industrielle Entwicklung seiner innovativen Kunststoff-Biorecycling-Technologien hinausgehen. Die Nachhaltigkeitsstrategie von Carbios stützt sich auf die drei Säulen Governance und Ethik, Umwelt sowie soziale und gesellschaftliche Fragen, die sich in 22 vorrangige Themenbereiche aufteilen. Jeder von ihnen dient der Einführung zielgerichteter Richtlinien und zur Überwachung spezifischer Leistungsindikatoren (KPIs), um die nachhaltige Entwicklung im Tagesgeschäft und im Herzen der Unternehmensführung zu verankern.

  • Ellen-MacArthur-Stiftung

Im März 2023[26] gab Carbios seine Mitgliedschaft im Netzwerk der Ellen MacArthur Foundation bekannt. Carbios teilt das Engagement der Stiftung zur Beschleunigung des Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft, insbesondere in den Bereichen Kunststoffe und Mode. Durch den Beitritt zur Ellen MacArthur Foundation wird Carbios mit anderen Vorreitern innerhalb des weiten Netzwerks der Stiftung für Kreislaufwirtschaft, bestehend aus Unternehmen, politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern, Innovatoren und Vordenkern weltweit, in Kontakt treten.

  • Inanspruchnahme des von der EIB gewährten Darlehens in Höhe von 30 Millionen Euro

Im Juni 2022 nahm Carbios das von der Europäischen Investitionsbank (EIB) gewährte Darlehen in Höhe von 30 Millionen Euro (29,55 Millionen Euro nach Abzug der Aufwendungen), wie am 20. Dezember 2021[27] angekündigt in Anspruch. Der Betrag des Darlehens, wird, unterstützt durch das „InnovFin-Programm – Demonstrationsprojekte im Energiesektor“ der Europäischen Kommission, jährlich in konstanten Raten zwischen dem 29. Juni 2025 und dem 29. Juni 2030 zurückgezahlt.

Diese Art der Finanzierung ist für die Unterstützung vielversprechender innovativer Projekte von Unternehmen vorgesehen, die im Hinblick auf die Erreichung der EU-Klimaziele einen tiefgreifenden Wandel herbeiführen wollen. Darüber hinaus soll sie der europäischen Industrie helfen, bei der Entwicklung nachhaltiger Technologien eine Führungsrolle zu übernehmen. Das Darlehen in Höhe von 30 Millionen Euro wird von der EIB in einer einzigen Tranche auszahlt, mit einem festen Jahreszins von 5 % verzinst und hat eine Laufzeit von acht Jahren, wobei die erste Rückzahlung im Jahr 2025 fällig wird. Ergänzt wird das Darlehen durch eine Vereinbarung über die Ausgabe von Optionsscheinen, in deren Rahmen Carbios 2,5 % seines vollständig verwässerten Aktienkapitals in Form von Optionsscheinen an die EIB ausgibt, davon 1,25 % mit einem Ausübungspreis von 40 Euro pro Aktie und 1,25 % mit einem Ausübungspreis von 38,8861 Euro pro Aktie, was dem volumengewichteten Durchschnitt des Handelskurses einer Stammaktie des Unternehmens an den letzten drei (3) Handelstagen vor dem fünften Tag vor Unterzeichnungsdatum entspricht. Die Schaffung und Ausgabe dieser EIB-Optionsscheine und damit die Auszahlung des Darlehens in Höhe von 30 Millionen Euro unterlagen der Genehmigung durch eine außerordentliche Versammlung der Carbios-Aktionäre am 2. Februar 2022, der Übertragung entsprechender Befugnisse an den Verwaltungsrat von Carbios und dem anschließenden Beschluss des Verwaltungsrats zur Ausübung dieser Befugnisse.

Auf der Grundlage des derzeitigen Barbestands und der voraussichtlichen Betriebsausgaben ist Carbios der Ansicht, dass es seinen Finanzbedarf über die nächsten 12 Monate hinaus decken kann.

  • Stärkung der Governance

Wechsel im Verwaltungsrat

Auf der ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung der Aktionäre am 22. Juni 2022 wurde die Berufung von Philippe Pouletty zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Direktor und die Ernennung von Emmanuel Ladent zum Direktor ratifiziert.

Im Juni 2022[28] gab Carbios außerdem die Verstärkung seines Aufsichtsrats durch die Ernennung von Isabelle Parize (Vorsitzende des Aufsichtsrats von Delsey) und Juan de Pablo (Executive Vice-President der University of Chicago) zu unabhängigen Aufsichtsratsmitgliedern bekannt.

Im Februar 2023[29] gab Carbios außerdem bekannt, dass Prof. Karine Auclair, Chemieprofessorin an der McGill University, Mateus Schreiner Garcez Lopes, Global Director for Energy Transition and Investments bei Raizen, Amandine De Souza, Geschäftsführerin von leboncoin und Sandrine Conseiller, ehemalige CEO von Aigle, als unabhängige Mitglieder in den Aufsichtsrat von Carbios berufen wurden.

Heute umfasst der Aufsichtsrat der Gesellschaft sieben unabhängige Mitglieder, was einem Anteil von 63,64 % an der Gesamtzahl entspricht. Damit erfüllt Carbios nach eigener Auffassung seit der Ernennung der unabhängigen Mitglieder die Empfehlung Nr. 3 des Middlenext-Kodex.

Veränderungen im Executive Committee

Im Mai 2022[30] wurden Lionel Arras, Industrial Development Director, und Mathieu Berthoud, Sourcing and Public Affairs Director, in das Executive Committee von Carbios berufen. Im September 2022[31] wurde das Executive Committee des Unternehmens durch Pascal Bricout als Chief Strategy and Financial Officer erweitert, im Oktober 2022 durch Stephane Ferreira als Chief Business Officer, gefolgt von Martine Brisset als General Manager of the Biodegradation Division and Senior Vice-President of Carbios Group sowie Delphine Denoize als Director of Innovation Programs Funding, Regulation and LCA im Januar 2023[32] . Derzeit besteht das Executive Committee aus neun Mitgliedern.

  • Weiterer Ausbau des Patentportfolios

Im Jahr 2022 hat die Gruppe sein Portfolio mit 3 neuen Patentfamilien erweitert. Die eingereichten Patentanträge beziehen sich auf das enzymatische Recyclingverfahren und auf neue Zusammensetzungen von PLA-basierten biologisch abbaubaren Kunststoffen.

Zum 31. Dezember 2022 umfasste das Patentportfolio von Carbios 53 Patentfamilien (darunter eine unter einer exklusiven weltweiten Lizenz mit dem CNRS und der University of Poitiers), darunter 336 Titel, die in den wichtigsten Regionen der Welt eingereicht wurden und die verschiedenen Entwicklungsbereiche des Unternehmens abdecken (Biodiversität, enzymatisches Recyclingverfahren, Herstellungsverfahren für biologisch abbaubare Kunststoffe und Bioproduktion). Von diesen 53 Familien gehören 11 Patentfamilien der Tochtergesellschaft Carbiolice und stehen in direktem Zusammenhang mit der Herstellung von biologisch abbaubaren Kunststoffen, insbesondere solcher, die Enzyme enthalten.

Im Jahr 2022 wurden 29 neue Patente in allen Tätigkeitsbereichen der Gruppe, in verschiedenen Ländern oder Regionen der Welt erteilt (darunter die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Kanada, Brasilien, China, Indien, Malaysia, Südkorea, Indonesien, Japan und Europa). Damit steigt die Zahl der erteilten Patente aus den 336 Titeln im Portfolio der Gruppe auf 79. Von den 53 Patentfamilien im Portfolio verfügen 28 Familien über mindestens ein Patent das in den verschiedenen Ländern oder Regionen der Welt erteilt wurde.

Über Carbios

Carbios, 2011 von Truffle Capital gegründet, ist ein Unternehmen im Bereich der grünen Chemie, das biologische und innovative Prozesse für das Recycling von Plastikabfall entwickelt. Mit seinem einzigartigen Ansatz kombiniert Carbios Enzyme und Kunststoffe, um den Erwartungen der modernen Verbraucher und den Herausforderungen eines umfassenden ökologischen Wandels zu begegnen. Carbios stellt sich damit einer der größten Herausforderungen unserer Zeit: der Umweltverschmutzung durch Kunststoffe und Textilien. In seinem Verfahren zerlegt Carbios jede Art von PET (Polyethylenterephthalat; das vorherrschende Polymer in Flaschen, Schalen und Textilien aus Polyester) in seine Grundbestandteile, die dann zur Herstellung neuer PET-Kunststoffe mit gleicher Qualität wie Neuware wiederverwendet werden können. Dieses innovative, weltweit erste Verfahren zum PET-Recycling wurde kürzlich in einem wissenschaftlichen Leitartikel in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlicht. Im Jahr 2021 hat Carbios seine Demonstrationsanlage in Clermont-Ferrand erfolgreich in Betrieb genommen. Mit dem Bau einer einzigartigen Großanlage in Partnerschaft mit Indorama Ventures hat Carbios nun einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Industrialisierung seines Verfahrens unternommen.

Im Jahr 2017 gründeten Carbios und L'Oréal gemeinsam ein Konsortium, um zur Industrialisierung der proprietären Recyclingtechnologie beizutragen. Nestlé Waters, PepsiCo und Suntory Beverage & Food Europe, die sich der Entwicklung innovativer Lösungen für Nachhaltigkeit verschrieben haben, sind diesem Konsortium im April 2019 beigetreten. 2022 unterzeichnete Carbios zudem ein Abkommen mit On, Patagonia, PUMA, und Salomon, um Lösungen zu finden, die die Wiederverwertbarkeit und Kreislauffähigkeit ihrer Produkte verbessern. PVH Corp. schloss sich dem Konsortium im Januar 2023 an.

Das Unternehmen hat auch eine enzymatische Technologie für den biologischen Abbau von Einwegkunststoffen auf PLA-Basis (Polymilchsäure; ein Polymer aus biologischem Anbau) entwickelt. Mit dieser Technologie kann eine neue Generation von Kunststoffen geschaffen werden, die unter natürlichen Bedingungen zu 100 % kompostierbar ist, indem Enzyme in das Herz des Kunststoffprodukts integriert werden.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.carbios.com/en

Twitter: Carbios LinkedIn: Carbios Instagram: insidecarbios

Carbios Aktionäre (ISIN FR0011648716/ALCRB) können das PEA-PME-Programm in Anspruch nehmen, ein staatliches Programm, das es in Frankreich ansässigen Personen, die in kleine mittelständische Unternehmen (KMU) investieren, ermöglicht, von Einkommenssteuernachlässen zu profitieren.

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Die Übersetzung dient nur zu Informationszwecken. Bei Unstimmigkeiten zwischen der deutschen und der englischen Fassung dieser Pressemitteilung ist die englische Fassung maßgebend.

[1] Eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Carbios für seine kommerzielle Industrieanlage in Longlaville

[2] Daten aus der Zusammenfassung der konsolidierten Proforma-Finanzinformationen für das zum 31. Dezember endende Geschäftsjahr 2021, wie in den Abschnitten 5.4 (Seiten 128 bis 130) und 5.5 (Seite 131) des „Universal Registration Document“ dargestellt, das am 20. April 2022 bei der AMF unter der Nummer D.22-0317 eingereicht wurde

[3] Vgl. Pressemitteilung vom 10. Mai 2021

[4] Vgl. Pressemitteilung vom 20. Dezember 2021

[5] Vgl. Pressemitteilung vom 23. Februar 2022

[6] Voraussichtliche Termine, abhängig von der Erteilung der Bau- und Betriebsgenehmigungen sowie von den noch zwischen Carbios und Indorama Ventures festzulegenden Geschäftsbedingungen

[7] Vgl. Pressemitteilung vom 3. April 2023

[8] Gesundheit, Sicherheit & Umwelt

[9] Vgl. Pressemitteilung vom 12. Januar 2023

[10]Vgl. Pressemitteilung vom 06. Juli 2022

[11] Vgl. Pressemitteilung vom 18. Februar 2023

[12] CE-PET: PET für die Kreislaufwirtschaft

[13] Vgl. Pressemitteilung vom 10. März 2022

[14] Projekt im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms der ADEME (PIA 1882COO98).

[15] Frankreichs Nationales Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt

[16] Vgl. Pressemitteilung vom 3. Februar 2023

[17] Vgl. Pressemitteilung vom 20. Juli 2022

[18] Vgl. Pressemitteilung vom 21. März 2023

[19] Quelle: https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.chemrev.2c00644

[20] Stiftung Solar Impulse

[21] Vgl. Pressemitteilung vom 31. August 2022

[22] Vgl. Pressemitteilung vom 09. Dezember 2022

[23] Vgl. Pressemitteilung vom 09. August 2022

[24] Komplexe Abfälle: Abfälle, die aus mehreren Materialien bestehen (Gummiwaren, Verbundstoffe und mehrlagige Textilien).

[25] Vgl. Pressemitteilung vom 15. Dezember 2022

[26] Vgl. Pressemitteilung vom 06. März 2023

[27] Vgl. Pressemitteilung vom 20. Dezember 2021

[28] Vgl. Pressemitteilung vom 30. Juni 2022

[29] Vgl. Pressemitteilung vom 7. Februar 2023

[30] Vgl. Pressemitteilung vom 30. Mai 2022

[31] Vgl. Pressemitteilung vom 1. September 2022

[32] Vgl. Pressemitteilung vom 26. Januar 2023


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