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11:04 Uhr, 07.12.2012

Entwicklungsbank ADB senkt Wachstumsprognose für Asien

Peking (BoerseGo.de) – Die Asian Development Bank (ADB) hat am heutigen Freitag ihre Wachstumsprognose für Asien gesenkt. Begründet wurde der Schritt mit einer sich weltweit abkühlenden Konjunktur und der schwächeren Entwicklung in Indien.

Im jüngsten „Asian Development Outlook 2012“ rechnet die ADB nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 6,0 Prozent für das laufende Jahr 2012. In einer früheren Prognose vom Oktober wurde noch ein Plus des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 6,1 Prozent erwartet. Im April ging man bei der ADB sogar von plus 6,9 Prozent aus. Im Vorjahr 2011 konnte noch ein Wirtschaftswachstum von 7,2 Prozent erreicht werden.

Auch für das nächste Jahr 2013 zeigt sich die Entwicklungsbank pessimistischer. Während man in den Analyseabteilungen der ADB im Oktober noch von 6,7 Prozent Wachstum ausging, werden nun nur noch 6,6 Prozent Wirtschaftswachstum für Asien im Jahr 2013 gesehen. Im April rechnete man bei der Entwicklungsbank noch mit einem Wachstum von 7,3 Prozent.

Für die chinesische Volkswirtschaft wurde die Prognose vom Oktober beibehalten. So wird mit einem BIP-Plus von 7,7 Prozent für das Jahr 2012 und von 8,1 Prozent für 2013 gerechnet.

Indien dürfte den jüngsten Konjunkturdaten zufolge weiterhin Schwäche zeigen, so die Asian Development Bank in ihrem Bericht. Das BIP-Wachstum wird mit 5,4 Prozent im Fiskaljahr 2012 gesehen, während zuvor noch von einem BIP-Plus von 5,6 Prozent ausgegangen wurde.

Das Wachstum im kommenden Fiskaljahr 2013 wird nun bei 6,5 Prozent erwartet, während man im Oktober noch von höheren 6,7 Prozent ausging. Ein hohes Haushaltsdefizit und eine hohe Inflation verbunden mit schwachen Kapitalflüssen wird es für die Regierung in Neu-Delhi schwierig machen die Zinsen zu senken und die indische Volkswirtschaft zu unterstützen, so die ADB.

Aufgrund starker Wirtschaftsdaten in Malaysia und den Philippinen im dritten Quartal erhöht die Entwicklungsbank aber ihre Prognose für die 5 stärksten ASEAN-Volkswirtschaften. Hier wird für 2012 nun ein Wachstum von 5,9 Prozent gesehen, nach 5,6 Prozent zuvor.

Die Prognose für die Region Südostasien wurde für 2012 leicht auf 5,3 Prozent erhöht, während man für das kommende Jahr 2013 weiterhin ein BIP-Plus von 5,5 Prozent sieht. Die Prognosen für das restliche Asien wurden für das Jahr 2012 auf 6,4 Prozent und für das kommende Jahr 2013 auf 7 Prozent nach unten revidiert.

Für Südasien, exklusive Indien, wird nun ein Wachstum von 5,3 Prozent für das laufende Jahr 2012 und von 6,2 Prozent für das kommende Jahr 2013 gesehen. Für Zentralasien lautet die BIP-Prognose auf plus 5,3 Prozent im Jahr 2012 und plus 5,7 Prozent im Jahr 2013. Hier wirken sich Wirtschaftsprobleme in den zwei stärksten Ländern der Region, Aserbaidschan und Kasachstan, negativ aus.

Das Wirtschaftswachstum der ASEAN-Entwicklungsländer im Pazifik wird voraussichtlich um 6 Prozent im Jahr 2012 und 4,2 Prozent im Jahr 2013 zulegen. Damit wurden die Prognosen vom Oktober bestätigt.

Der Inflationsdruck in Folge von steigenden Nahrungsmittelpreisen dürfte sich laut ADB in einigen Ländern und Regionen Asiens, hauptsächlich China und Zentralasien, abkühlen. In Südasien wird die Inflation aber weiterhin ein großes Problem bleiben, heißt es in dem ADB-Bericht.

Die Inflationsprognose für Schwellenländer in Asien wurde auf 4 Prozent im Jahr 2012 angepasst. Im Jahr 2013 wird dann ein Anstieg auf 4,2 Prozent erwartet, wie es in dem Bericht weiter heißt.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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