Entkopplung der Schwellenländer fragwürdig
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London (Fonds-Reporter.de) - Das jetzt wieder viel gebrauchte Konzept einer Entkoppelung der Schwellenländer von der wirtschaftlichen Entwicklung in den Industrieländern ist nach Ansicht von Devan Kaloo, Leiter des Emerging Markets Equity Teams von Aberdeen, fragwürdig. Nach Ansicht von Skeptikern seien die Schwellenländer im Zuge der Globalisierung noch abhängiger von Exporten in die USA und andere Industrieländer geworden, als sie es früher waren. "Seit den Höchstständen im Oktober letzten Jahres sind die Aktienmärkte vieler Schwellenländer, vor allem Chinas und Indiens, gefallen. Dieser Kursrutsch fiel sogar stärker aus als der fünfzehn-prozentige Rückgang des S&P 500, was darauf hindeutet, die Volkswirtschaften dieser aufstrebenden Länder immer noch entscheidend vom US-Wachstum geprägt werden", betont Devan Kaloo.
Die entscheidende Frage sei, ob eine Rezession in den USA auch Auswirkungen auf den Binnenkonsum und den Handel der Schwellenländer miteinander habe. In diesem Zusammenhang sei es nicht abwegig, von einer Entkoppelung zu sprechen. Trotz eines Rückgangs der Exporte in die USA nähmen die Exporte in andere Schwellenländer noch immer deutlich zu, erläutert Devan Kaloo. Während Chinas Exporte in die USA allein im Januar 2008 um rund fünf Prozent zurückgegangen seien, hätten die Exporte nach Brasilien, Indien und Russland im gleichen Zeitraum um über 60 Prozent zugelegt. "Diese augenscheinliche Widerstandskraft gegenüber einer schwächeren Nachfrage aus den entwickelten Ländern deutet darauf hin, dass sich die Schwellenländer bereits zu einem mächtigen Handelsblock entwickelt haben."
Die Märkte hätten die Folgen der Finanzkrise für die Realwirtschaft noch nicht voll eingepreist. Derzeit sei eine Auswahl nach Sektoren entscheidend. Branchen wie Energie, Telekommunikation und Einzelhandel seien langfristig die nachhaltigsten Wachstumsquellen, zeigt sich der Experte überzeugt.
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