Entglobalisierung würde Anlageregeln grundlegend verändern
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Eine Entglobalisierung, wie Experten sie auch vor dem Hintergrund des G-20-Gipfels in Hamburg sehen, würde der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge die Spielregeln für Unternehmen, Beschäftigte und Investoren grundlegend verändern. „Eine Umkehr der Globalisierung halten wir für gefährlich, da sie unserer Ansicht nach mit hohen Kosten und Verwerfungen für alle Regionen dieser Welt verbunden wäre“, schreibt Toby Nangle, Leiter des Bereiches Multi Asset in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) und globaler Co-Leiter des Bereiches Asset Allocation bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Kommentar. „Die Errungenschaften der Globalisierung werden unterschätzt, ihre positive Wirkung als selbstverständlich hingenommen.“
Sollte die moderne Globalisierung, wie von den Populisten in den USA und Europa angedroht, zurückgedreht werden, würden Volkswirtschaften Columbia Threadneedle zufolge schon bei einem geringeren Wachstumstempo gegen die Inflationswand fahren. „Die Konjunkturzyklen würden kürzer und stärker lokalisiert“, schreibt Nangle.
Aus Anlegersicht dürfe nicht vergessen werden, dass der 35-jährige Anleihen-Bullenmarkt ein Ergebnis der neuen Globalisierung sei. Schließlich habe die Verdoppelung der Arbeitnehmerzahl auf dem globalen Arbeitsmarkt entscheidend zu den disinflationären Tendenzen beigetragen, die diesen Bullenmarkt erst möglich gemacht haben. „Die Globalisierung hat dazu geführt, dass die neutralen realen Zinsen – mit den Arbeitskosten – gesunken sind, was wiederum die Anleiherenditen unter Abwärtsdruck gesetzt hat“, schreibt Nangle. „Dadurch sind die Gewinnmargen der Unternehmen genauso gestiegen wie die Assetpreise.“
Am Aktienmarkt wären die Folgen einer Entglobalisierung Columbia Threadneedle zufolge ebenfalls zu spüren. „Die Aktienselektion würde schwieriger, da wir es mit einer veränderten Dynamik zu tun hätten“, schreibt Nangle. Ein Entglobalisierungsszenario hätte negative Auswirkungen auf mehrere Arten von Unternehmen. Nicht zuletzt müssten die Unternehmen Zeit und Geld aufwenden, um sich auf das neue Umfeld einzustellen. „In einem solchen Szenario gäbe es wenig Gewinner“, schreibt Nangle.
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