Englische Behörde findet Astrazenecas Brustkrebsmittel Enhertu zu teuer
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Von Helena Smolak
LONDON (Dow Jones) - Die englische Aufsichtsbehörde für das Gesundheitswesen hat den Zugang des Brustkrebsmittels Enhertu von Astrazeneca und Daiichi Sankyo zum öffentlichen Gesundheitssystem des Landes blockiert. Damit wurde zum ersten Mal seit sechs Jahren eine Brustkrebsbehandlung von der Behörde als zu teuer eingestuft.
Das National Institute for Health and Care Excellence (NICE), das nationale Leitlinien für die Gesundheitsversorgung erstellt, erklärte, die Unternehmen seien nicht bereit, einen Preis anzubieten, der es der Behörde ermöglichen würde, Enhertu als kosteneffizient für das öffentliche Gesundheitssystem, auch NHS genannt, zu empfehlen.
Der britische und der japanische Pharmakonzern haben Enhertu, ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat zur Behandlung von inoperablem oder metastasiertem HER2-positivem Brustkrebs, gemeinsam entwickelt und vermarktet. Schätzungsweise wären rund 1.000 an einem HER2-low-Mammakarzinom Erkrankte in England für eine Behandlung mit Enhertu in Frage gekommen.
Das NICE kündigte an, die Empfehlung für das Medikament im Rahmen eines Schnellprüfverfahrens innerhalb weniger Wochen erneut zu prüfen, sollte Astrazeneca den Preis auf ein akzeptables Niveau senken.
Astrazeneca zeigte sich mit der Entscheidung des NICE nicht einverstanden. Nach Ansicht des Pharmakonzern stuft die NICE metastasierten HER2-low-Brustkrebs fälschlicherweise als "mittelschwere" Erkrankung ein. Astrazeneca sei weiterhin entschlossen, mit dem NICE zusammenzuarbeiten, um einen Weg für diese Patienten zu finden, der den Schweregrad der Erkrankung und den Wert der Medikamente, die darauf abzielen, angemessen anerkennt, sagte eine Unternehmenssprecherin.
Daiichi Sankyo reagierte nicht unmittelbar auf eine Bitte um Stellungnahme.
Achtzehn andere europäische Länder, darunter Schottland und seit kurzem auch Rumänien, haben Patienten mit HER2-low-Brustkrebs bereits den Zugang zu dem Medikament ermöglicht.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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