Kommentar
00:00 Uhr, 25.02.2009

Eine profitable Strategie, um auch und gerade im aktuellen Markt bestehen zu können.

Was sind bedeutende Hochs und Tiefs?

Bevor wir jetzt aber zu Einstiegstaktikten kommen können, müssen wir erst einmal klären, was bedeutende Hochs und Tiefs sind, mit denen ein Trend definiert wird - und hier haben wir schon ein erstes kleineres Problem.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es nicht sinnvoll ist, die Märkte mit all ihren Facetten in eine konkrete Formel zu pressen. Dies wird der Vielfältigkeit oft nicht gerecht und so wird es auch schwierig, ein bedeutendes Hoch/Tief für alle Märkte gleich und vor allem auch sehr konkret zu definieren.

Es wäre wirklich von Vorteil, sagen zu können, ein bedeutendes Hoch sieht in allen Märkten und in allen Zeiteinheiten wie folgt aus:

Aber so ist es nunmal nicht. Wichtigstes Merkmal von bedeutenden Hochs und Tiefs ist, dass die vorangegangenen Bewegungen und auch die nachfolgenden Bewegungen sowohl zeitlich als auch preislich ausreichend gewesen sein müssen und hier spielt die Erfahrung eine nicht unwesentliche Rolle.
So bevorzuge ich bspw. im Dax 5 Minutenchart nur Hochs und Tiefs, die aus mindestens 5 Kerzen gebildet wurden. Der potentiellen Hoch-Kerze und links und rechts davon mindestens zwei Kerzen. Die Kerzen links vor dem potentiellen Hoch sollten ansteigen, die rechts davon fallen. Treten hier bspw. Insides auf, so erweitert sich die Bedingung von zwei Kerzen links auf drei Kerzen links.
Im Dow Jones 5 Minutenchart hingegen stellen auch Hochs und Tiefs die nur aus drei Kerzen gebildet wurden, ein bedeutendes Hoch und Tief dar und bei Aktien auf Tagesbasis sollten es wiederum mehr als nur 3 Kerzen sein. Sie sehen, es ist schwierig, hierfür eine genaue Formel zu entwickeln, sondern hier braucht es ein bißchen Erfahrung/Übung.

An dieser Stelle verweise ich einmal auf die diversen Artikel in der Rubrik "Sie fragen - wir antworten" des Coachingpakets, in denen wir der Frage etwas tiefgreifender aufgegriffen haben.

Coachingpaket : http://www.godmode-trader.de/premium/einsteigerpaket/

Die Einstiegstaktiken

Mit der obigen Trenddefinition und der damit verbundenen Festlegung, sich in Richtung des Trends positionieren zu wollen, habe ich drei grundlegende Möglichkeiten, in den Markt einzusteigen.

Taktik 1 - Die sofortige Market Order

Sobald ich den Trend ausgemacht habe, könnte ich direkt eine Market Order aufgeben, um mich in Richtung des Trends zu positionieren und so auf eine Fortsetzung des Trends zu spekulieren. Dies macht aber vor allem aus Chance-Risiko-Gesichtspunkten eher nur zufälligerweise Sinn, wie der folgende Chart zeigt:

Der Trend ist zu diesem Zeitpunkt aufwärts gerichtet (steigende Hochs und Tiefs) und ich könnte direkt mit dem aktuellen Kurs von 4.418 Punkten eine Longposition im Dax aufmachen. Diese müsste ich dann mit einem Stopploss unterhalb des letzten roten Kreises (letzte bedeutende Tief) absichern, womit ich ein sehr großes Stopploss hätte. Darüber hinaus kaufe ich mich mit Blick auf den laufenden Aufwärtsswing seit dem letzten Tief auch relativ teuer ein und kein Swing hält ewig. Wir sind dem Ende des Swings definitiv schon näher, als noch zu Preisen von 4.390 oder 4.400 Punkten.

Taktik 2 - Der Ausbruch

Eine der einfachsten und auch inhaltlich sinnvollsten Einstiegsmöglichkeiten wäre, direkt den Ausbruch über/unter bedeutende Hochs/Tiefs zu handeln. Damit wird ein bestehender Trend erneut bestätigt bzw. falls es sich um den ersten Ausbruch in die Richtung handelt, ein neuer Trend gestartet.
Dieser Einstieg macht also vor allem charttechnisch viel Sinn, denn ihm liegt mit Blick auf die Marktphilosophie eine wichtige Aussage "Der Trend ist intakt" zu Grunde. Das "Problem" eines Ausbruchseinstiegs ist jedoch, dass auch hier in der Regel größere Stopps akzeptiert werden müssen, womit sich das Chance-Risiko-Verhältnis verschlechtert, bzw. im Umkehrschluss der Markt relativ weit laufen muss, um Vielfache dieses anfänglichen Stopps verdienen zu können.

In den folgenden Charts sehen Sie ein paar Beispiele für Ausbruchstrades aus dem Dax von gestern und heute:

Taktik 3 - Der Pullbackeinstieg

Die dritte grundlegende Möglichkeit sich in Richtung eines Trends zu positionieren besteht darin, Korrekturen entgegen dem aktuellen Trend abzuwarten und sich dann in dieser zu Positionieren. Das Hauptargument für diese Taktik ist, dass damit aktiv versucht werden kann, über ein kleineres Stopploss bessere Chance-Risiko-Verhältnisse zu erzielen.
Im Rahmen von Pullbackeinstiegen gibt es jetzt unendlich viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie einen solchen Einstieg timen können. So ist eine Methode an Fibonacciretracements einzusteigen (antizyklisch). Eine andere Möglichkeit besteht darin, einzelne Kerzenhochs und -Tiefs als Triggermarken für eine prozyklische Order zu nutzen. Auch kleinere Chartformationen in einem solchen Pullback, Candlesticks oder sogar der Wechsel auf eine kleinere Zeiteinheit und hier dann bspw. wieder der Handel eines Ausbruchs ist möglich. Die folgenden Grafiken sollen dies schematisch veranschaulichen:

Pullbackeinstieg mittels des 61iger Retracements:

Pullbackeinstieg über Kerzenhochs/Tiefs:

Pullbackeinstieg in einem kleineren Zeitrahmen und dort über einen Ausbruch:

Zusammenfassung
Um in einen Trend einzusteigen, muss dieser ersteinmal über die Lage der Hochs und Tiefs zueinander definiert werden. Ist dies gelungen, so bieten sich dem Trader drei grundlegende Möglichkeiten, sich in einem solchen Trend zu positionieren. Hier können prozyklische Ansätze wie der Ausbruchstrade oder auch das Einstoppen über kleinere Zeitrahmen in einen übergeordneten Trend genau so genutzt werden, wie antizyklisch orientiere Einstiege mittels Retracements.
Jede dieser Einstiegsvarianten hat ihre Vor- aber auch Nachteile, so dass der Trader für sich entscheiden muss, welche dieser Taktiken er in seinem Trading aktiv anwenden möchte. Dabei steht einer Kombination dieser Taktiken natürlich nichts entgegen. Im Gegenteil, aus Risikogesichtspunkten ist diese sogar zu empfehlen.

Rene Berteit - Technischer Analyst und Coach bei GodmodeTrader.de

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Rene Berteit
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Über 25 Jahre professioneller Trader und Tradingmentor! Tausende von real durchgeführten Trades in Aktien, Indizes und Währungen! Fast 20 Jahre Mentorin und tausende von zufriedenen Ausbildungsteilnehmern! Diplom Betriebswirt mit Fokus Börse! Das ist unser Trader(mentor) René Berteit, der Ende der 90er die Börse für sich entdeckt hat. Börse, Trading und die Trader-Ausbildung sind für Ihn keine Berufe, sondern seine Berufung und Leidenschaft.

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