Ein Appell an die Broker!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.186,34 Punkte (XETRA)
Ein zentraler Aspekt für den Erfolg im Handel ist das Risiko & Moneymanagement. Neben der Frage, wann eine Position eingegangen werden kann und wann diese zu schließen ist, beeinflusst vor allem die Positionsgröße den Erfolg. Was nützt einem der größte Trend, wenn man mit nur wenigen Aktien investiert ist? Entsprechend wichtig ist es, sich als Trader in diesem Bereich auszubilden. Werfen Sie einen Blick auf Abbildung 1. Zwei Performancekurven, die sich stärker nicht voneinander unterscheiden könnten. Ausgehend von 10.000 EUR ist der Gewinn der schwarzen Taktik 10!!! mal größer und das erstaunliche daran ist, dass dieser Mehrertrag ausschließlich durch eine passende Wahl der Positionsgröße erzielt werden konnte. Ein- und Ausstiege aus den Trades waren identisch.
Fehlendes Risiko & Moneymanagement kann in Kombination mit Emotionen im Trading zudem ganz schnell nach hinten losgehen. Wer kennt es nicht? Überzeugt davon, dass der DAX oder die eigene Lieblingsaktie steigen muss, wird eine Longposition eröffnet, nur um zuzusehen, wie die Kurse direkt nach dem Kauf unter Druck geraten. Da natürlich die Börse und nicht der Trader Unrecht hat, hilft nur eines: Nachkaufen und Verbilligen! Ursprünglich angedachte Risikoparameter werden über Bord geworfen, aus dem Trader wird ein Investor und so oft dieses Spiel im Kleinen auch gut gehen mag, irgendwann kommt der große Trend und dann ist das Konto am Ende!
Das Dumme an diesem Spiel ist, dass Emotionen und darauf basierende Aktionen traderseitig nicht ganz so leicht zu kontrollieren und abzustellen sind. Wie oft erlebe ich es im Rahmen des von mir betreuten Ausbildungspakets, dass sich die Trader der Fallen zwar bewusst sind, aber immer wieder in diese tappen. Deshalb (m)ein Appell an die Broker! Diese sind eigenen Bekundungen nach an der Langlebigkeit der Kundenkonten interessiert. Je mehr Profite die Kunden machen, desto mehr wird am Ende gehandelt und desto mehr Kommission können die Broker einnehmen.
Warum also die Kunden nicht unterstützen und diesen professionelle Risikotools an die Hand geben? Für Daytrader könnte bspw. der maximale Tagesverlust vor Handelsbeginn definiert werden. Ist dieser erreicht, wird das Konto für den Tag gesperrt. Egal welchen Emotionen der Trader nun unterliegt, er kann diese nicht mehr in weitere Trades umsetzen. Warum nicht auch maximale Positionsgrößen je Aktie festlegen und diese brokerseitig überwachen? Mir fallen noch viele Dinge mehr ein, die mit vielleicht ein oder zwei Programmzeilen einen enormen Schutz von Tradingkonten mit sich bringen würden. Ich bin gespannt, ob und wann diese Dinge, die im institutionellen Handel seit Jahrzehnten Standard sind, auch im privaten Bereich angeboten werden.
Viel Erfolg
Rene Berteit
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
hier noch ein Broker der sich um Aufklärung bzgl. Risiko- und Moneymanagement bemüht:
http://www.whselfinvest.at/de/risiko_money_managem...
good trades
Michael Hinterleitner
Hi Rene,
ich erlaube mir Feedback zu diesem Artikel zu geben, da ich ja doch mit einigen Brokern praktische Erfahrungen habe bzw. wir diese ja auch testen und vergleichen unter www.brokerdeal.de .
Grundsätzlich klingen Risk-Tools natürlich erstmal toll. Und tatsächlich gibt es die in mehr oder weniger ausgereifter Form auch bereits. Denn dazu zähle ich auch Piprechner, die visuelle Anzeige welchen monetären Verlust der gewählte Stop-Loss tatsächlich am Konto ausmachen würde u.a.
Jetzt nehmen wir mal an, der Broker bietet so ein von dir vorgeschlagenes Tool an, welches den maximalen Tagesverlust begrenzt:
1. ist es ein Eingriff in die Freiheit des Traders, aber gut, mal angenommen der möchte das tatsächlich haben, dann kann sich der Broker
2. alles mögliche nicht jugendfreie anhören, wenn dieser maximale Tagesverlust wegen Slippage/Gap trotzdem überschritten wird.
3. wie willst du vorgehen wenn du noch offenen Positionen hast wenn das Limit überschritten wird? Automatische Schließung aller Positionen? Aufstand der Trader garantiert.
4. was hält den Trader davon ab, das Limit wieder rauszunehmen oder zu ändern, wenn er trotz erreichtem Tagesverlust "ein gutes Gefühl" hat?
5. ist das regulatorisch ein schwieriges Unterfangen, da der Broker dann in die Entscheidung des Kunden eingreift. Ist also nicht mehr "Execution Only".
Der Broker ist "nur" die Schnittstelle zwischen Privatperson und Börse bzw. den Liquiditätsprovidern. Die Verantwortung auf den Broker abzuschieben ist nicht praktikabel aus den genannten Gründen. Die Broker versuchen auf ihre Art, Anfänger fortzubilden, bieten Coachings an, Webinare, Seminare..oder einfach Know How über Risikomanagement wie dieses hier (nur engl. momentan noch)
http://www.admiralmarkets.com/education/risk-manag...
So long, good trades!
Michael Hinterleitner
www.brokerdeal.de
:-D Mal völlig unabhängig vom Artikel freut es mich als Guidants Nutzer, wenn mein Foto von Fotolia einen Artikel von Euch ziert :-D
ich beobachte an mir selbst:
1) Impulsiv eröffnete Positionen sind meist ohne Erfolg
2) Vorher selbst definierte Trigger (long oberhalb 100, short unterhalb 50) sollte man versuchen um zu setzen, selbst wenn man beim Eintreten des triggers unsicher wird... die sind durchaus häufig erfolgreich.
@greathjk
@moneymaker22
@PAOK
Das ist wirklich kein einfaches Thema. Die Psyche lässt sich nicht einfach abstellen. Da kann ein Limit definitiv helfen. Durch die verpassten trades (und die hat man mit hartem, aber auch bei eigen gesetzten "soft"-Limits.) Da muss jeder für sich erfahren, wie es am besten funktioniert. Die einzige Grundregel, die wirklich für alle gelten sollte ist die Festlegung vom absoluten Taschengeld. Sprich: benutze nur das Geld, welches du auch entbehren kannst, wenn es weg ist.
Auf lange Sicht stelle ich auch fest:
1) impulsiv eröffnete Positionen haben hochprozentig einen neutralen bis negativen Ausgang. aber...
2) Wenn man sich selbst Trading-trigger setzt (oberhalb 100 long, unterhalb 50 short) sollte man diese auch umsetzen, selbst wenn man sich im Moment des Eintretens unsicher wird... diese funktionieren meist relativ gut.
Lieber Herr Berteit,
in meinen Augen ein guter Beitrag.
Aber folgende Kritik: Ohne Beschreibung, wie die Daten ermittelt wurden, ist das schöne Diagramm, welches Ihren Punkt verdeutlichen soll, nichts als heiße Luft.. Durch "passende" Wahl der Positionsgröße kann ich Ihnen auch eine invers verlaufende Kurve hinstellen. Also dem Artikel einfach fünf Zeilen mehr spendieren, die verwendeten Taktiken beschreiben und alles ist gut.
Lieber Rene Berteit:
mich würde in dem Zusammhang Vermögensaufbau interessieren, wie die alten Börsenfüchse bei GMT ihr Vermögen - jeweils in Prozent ausgedrückt - aufgebaut haben, jetzt anlegen und weiterentwickeln wollen. Man könnte das in einer Zeitachse schön darstellen.
Das wäre ein Beitrag wert, der gerade den Neulingen die Richtung in Vermögenserhalt/aufbau bzw. Risiko- und Moneymanagement weist.
Da könnte man einen GMT-Kollegen einmal pro Woche befragen und diskutieren.
Liebe Grüße
Wie soll denn das funktionieren ???
Kommt neu Newbee, setzt sein risk auf 3 R täglich, nach einer Woche hat er +10 R !! Ok ich kanns jetzt , und setzt sein Limit hoch auf 10R täglich, in 10 Tagen is allet weg ! ( Ja ich weiß es dauert länger ) soll nur ein Beispiel sein !!!
Die Idee ok, aber es gibt kein funktionierendes System dafür , ausser Selbstdisziplin !!!!!
Bravo, Herr Berteit!
Ihr Argument ist richtig und nachvollziehbar.
Aber ein Anfänger sucht sich mit Vorliebe den Broker aus, mit dem er seinen Einsatz maximal hebeln kann. Und das geht vielleicht 10x gut und endet beim 11. mal mit dem Totalverlust und/oder Margin Call.
Ein Lernkonto mit echtem Geld würde dem Zocker schneller vor Augen führen, was Moneymanagement für eine Kraft ist.
Dazu wird der eingezahlte Betrag in 2 konten aufgeteilt, davon eines mit automatischer RMM-Funktion. Die Wahl des Produktes bleibt dem Kunden überlassen, er kann aber maximal 1% riskieren. Oder weniger :-))).
Meist ist das Zockerkonto nach einigen Monaten platt, deshalb auch der Name "Quartalskunde".