eBay und S&P500 (neues Allzeithoch!) in der Chartbeschau

Haben Sie den Ausbruch bzw. vielmehr die Markierung eines neuen Allzeithochs bei der eBay Aktie mitbekommen? Falls nicht, so folgen Sie den nachfolgenden Zeilen und die Bewertung zur weiteren Perspektive folgt. Passend dazu gehört der S&P500 Index analysiert, welcher ebenso erst heute ein neues Rekordhoch erreichte.

Einleitung:

Wenn man sich den unten aufgeführten Langfristchart auf Monatsbasis zur eBay Aktie anschaut, wird man im Zuge der Emmission vor dem Millennium und Kursen im Bereich um 2,00 USD ganz nostalgisch. Denn was die Aktie im weiteren Verlauf erlebte, war die volle Breitseite in Sachen dotcom-Performances. Das bis zur letzten Woche gültige Allzeithoch erreichte die Aktie allerdings erst im Dezember 2004 bei 59,21 USD und seither war mit der Aktie selbst kaum Geld zu verdienen. Im Anschluss an das Hoch erlebte der Titel eine zähe Seitwärtsphase, um dann schließlich im Zuge der Finanzmarktkrise kurzzeitig in das einstellige Kursniveau mit einem Tief bei 9,91 USD zurückzufallen. Auf Monatsbasis blieb die Aktie jedoch im zweistelligen Terrain und so wurden die Schnäppchenjäger, welche zu Kursen unter 10,00 USD je Aktie zugriffen, bisher wahrlich belohnt. Zum Ende des Jahres 2010 durchbrach die eBay Aktie dann auch die Abwärtstrendlinie seit dem Höchststand vom Dezember 2004 und der Weg in Richtung des Allzeithochs war geebnet. Kurz davor schwenkte die Aktie allerdings in einen breiten Seitwärtskorridor ein, wie man anhand des Wochencharts im nachfolgenden Absatz erkennen wird.

Monthly Chart - Created Using Teletrader Professional

Tendenz:

Zoomen wir uns nunmehr wieder, wie immer an dieser Stelle, in den Chartverlauf hinein und betrachten nachfolgend den Wochenchart. Die untere Aufwärtstrendkanallinie konnte im November des letzten Jahres mit einer Hammerkerze auf Wochenbasis bestätigt werden und so stellte sich das temporäre Verlassen der Range (gelbes Rechteck) als Fake heraus. Die Range selbst kennzeichnete sich durch eine Spanne von 49,75 bis rund 57,20 USD und hatte mehr als ein Jahr bestand. Der dynamische Ausbruch der Vorwoche mitsamt neuem Höchststand bei 59,70 USD lässt nunmehr auf eine weitere Performance hoffen. Kurzweilige Rücksetzer sollten hierbei im Sinne des großen Bildes nicht verunsichern, solang eben das Unterschreiten des Kurstiefs der Vorwoche bei 54,88 USD ausbleibt. Kurse darüber geben folglich Grund zur Annahme, dass das Papier mit Blick auf die kommenden Monate durchaus weiter hinauf bis in den Bereich von 65,00 bzw. 67,00 USD vordringen kann.

Kurse unterhalb von 54,88 USD würden das Bild hingegen eintrüben und einen Test der Aufwärtstrendlinie seit August 2010 provozieren. Auch wenn dann noch kein klares Verkaufssignal vorliegt, so würden sich dennoch die Anzeichen für ein ebensolches unter 54,88 USD verdichten, da die Gefahr eines Ausbruch unter 53,00 USD dann gegeben wäre. Kurse darunter dürften Verluste bis mindestens 50,00 USD und im Worst-Case gar eine größere Korrekturwelle bis in den 40,00-USD-Bereich einleiten.

Weekly Chart - Created Using Teletrader Professional

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Kommen wir nunmehr zum S&P 500 Index, welche just heute wieder mit einem neuen Höchststand aufwartet. Auch hier richten wir den Blick zurück bis zum Millennium und erhalten zunächst die nachfolgenden Tendenzen einer bereits vergangenen Analyse:

„Klar ersichtlich der frühere Horizontalwiderstand im Bereich um 1.550,00 Punkte. Im Oktober 2007 führte der Ausbruch darüber zu einem Fake und was diesem Hoch bei 1.576,09 Punkte folgte, wissen wir alle nur zu gut. Im Anschluss an den Ausverkauf mitsamt Tief bei 666,79 Punkten zu Beginn des Handelsjahres 2009 startete dann die bis heute gültige Rally, welche sich jedoch in Form eines großen bärischen Keils darstellt. Dieser lässt sich durch die obere und zugleich deckelnde Trendlinie seit 2010 und der unteren Aufwärtstrendlinie seit 2011 definieren. Ohne Zweifel ist diese charttechnische Formation nicht der Aufruf zum Aufbau großer Short-Engagements, und doch sind die Finanzmärkte nun einmal keine Einbahnstraße und auch die Entfernung des Kurses zum EMA20 auf Monatsbasis gibt Anlass die Lage einmal genauer zu sondieren. Denn eine typische Eigenschaft des Preises in Verbindung mit gleitenden Durchschnitten ist nun einmal ihre „Gummibandfunktion“. D.h. konkret, dass sich alles seinem Normwert früher oder später wieder anpassen muss. Folglich dürfte der Index früher oder später einen Abwärtsimpuls starten. Der sich nunmehr darstellende Keil könnte dabei allerdings als Achtungssignal verstanden werden.“

Der sich darstellende Keil bleibt interessant und somit könnte aufgrund der jüngsten Bestätigung der unteren Trendlinie mitsamt neuem Allzeithoch der Touch der oberen Trendlinie Einzug halten. Ein mögliches Ziellevel wollen wir im nachfolgenden Wochenchart herleiten. Überdies gilt es natürlich auch festzulegen, ab wann es kritisch für alle Bullen werden dürfte.

Monthly Chart - Created Using Teletrader Professional

Tendenz:

Der Markt scheint weitere Höchststände sehen zu wollen und so lässt sich für diese junge Woche ein mögliches Hoch bei der oberen Trendlinie des Keils im Bereich um 1.885,00 Punkte lokalisieren. Bleibt die Relevanz der Trendlinie erhalten, so sollte man sich von diesem Niveau ausgehend auf neuerliche Rücksetzer in Richtung von 1.850,00/1.800,00 bzw. im Ausdehnungsfall bis rund 1.750,00 Punkte gefasst machen. Eine klare Zunahme der Volatilität ist jedoch bei Verlassen des Keils zu erwarten. Nach oben hin wäre bei Kursen über 1.900,00 Punkten buchstäblich der Deckel weggeflogen und die Marke von 2.000,00 Punkte das nächste Ziel der Ziele. Für den DAX wäre dieser Verlauf gleichzusetzen mit einem Anstieg bis hin zur 10.000-Punkte-Marke. Ob es dann bei Überwindung der runden Hausnummern schon vorbei in Sachen Rally ist, darf unter heutiger Betrachtung bezweifelt werden, doch ein Grund für Gewinnmitnahmen wären diese Niveaus sicherlich.

Ein Umdenken wäre hingegen bei einem Ausbruch unter die untere Trendlinie des Keils von Nöten. Konkret wäre dies bei Notierungen unter 1.737,00 Punkten der Fall. Eine weitere Verkaufswelle bis in den Unterstützungsbereich von 1.680,00 bis 1.700,00 Punkte sollte dann nur der Vorgeschmack für Abgaben bis unter 1.645,00 Punkte sein. In diesem Fall sollte man nämlich den Test des früheren Allzeithochs bei 1.576,09 Punkten einkalkulieren.

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Christian Kämmerer

Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany

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