Kommentar
21:20 Uhr, 24.03.2021

DAX geht etwas schwächer aus dem Handel - Kehrtwende: Bundeskanzlerin macht Osterruhe rückgängig

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • US-Auftragseingang langlebige Wirtschaftsgüter unter den Erwartungen
  • Commerzbank will Nettoverlust verringern
  • Norma Group erwartet Umsatz- und Gewinnanstieg
  • Deutschland: Einkaufsmanagerindex Industrie auf Rekordhoch
  • E.ON übertrifft Erwartungen
  • Intel will zum Auftragsfertiger werden
  • IWF will sein Kapital um 650 Mrd. Dollar erhöhen
  • LPKF Laser & Electronics verfehlt Erwartungen
  • Reallöhne in Deutschland 2020 gesunken

DAX & Wall Street

  • In einem uneinheitlichen Umfeld hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch schwächer tendiert. Vor allem die Sorgen um eine dritte Corona-Welle in Europa und neue Lockdowns und Restriktionen belasteten die Stimmung, obwohl Bundeskanzlerin Angela Merkel nach massiver Kritik die erst vor wenigen Tage getroffene Entscheidung zu Corona-"Ruhetagen" über Ostern zurückgenommen hat. Nach Kursverlusten am Dienstag sind die US-Börsen am Mittwoch leicht erholt in den Handel gestartet. Im Vormittagshandel zeigte sich die bereits bekannte Tendenz: Während Technologieaktien schwächelten, konnten die Blue Chips im Dow Jones Industrial und S&P 500 zulegen.
  • Der S&P 500 verlor im ereignisarmen Handel 0,6 Prozent, nachdem er zwischenzeitlich noch 0,8 Prozent im Plus lag. Der Nasdaq 100 gab trotz einem Rückgang der zehnjährigen Zinsen um zwei Basispunkte sogar 2,0 Prozent ab. Während anfänglich noch ein starker pro-zyklischer Trend vorherrschte, nachdem Intel eine Investition von 20 Milliarden Dollar in zwei Werke in Arizona ankündigte, übernahmen im Tagesverlauf der Tech- und Konsum-Sektor, sowie Telecom die Führung auf dem Weg ins Minus. ARK Innovation ETF verlor 5,7 Prozent, Gamestop fast 34 Prozent an Wert.

Chartanalysen und Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca lagert in Italien 29 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffes, wie die italienische Zeitung "La Stampa" berichtete. Die Impfstoffe liegen auf Halde, obwohl AstraZeneca mit seinen vertraglich vereinbarten Lieferungen an die EU massiv im Rückstand ist. Für wen die gelagerten Impfstoffe gedacht sind, ist nicht klar.
  • Die Commerzbank rechnet für 2021 mit einem deutlich geringeren Nettoverlust als im Vorjahr. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Quartalsbericht der Bank hervor. Angesichts einer deutlich gestiegenen Risikovorsorge im Zuge der Corona-Pandemie sowie Umbaukosten und Abschreibungen auf Firmenwerte hatte die Commerzbank 2020 einen Nettoverlust von 2,9 Mrd. Euro verbucht.
  • Der Verbindungstechnik-Spezialist Norma Group will Umsatz und Ertrag im Geschäftsjahr 2021 wieder steigern, nachdem 2020 coronabedingt ein Rückgang verzeichnet worden war. Die Erlöse sollen aus eigener Kraft im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen, während sich die EBITDA-Marge auf über 13 Prozent verbessern soll. 2020 hatte Norma einen Umsatzrückgang um mehr als 12 Prozent auf rund 952 Mio. Euro verbucht, w#hrend sich die EBITDA-Marge von 13,2 Prozent auf 5,7 Prozent verschlechtert hatte. Unter dem Strich brach der Gewinn von 58,4 Mio. Euro auf nur noch 5,5 Mio. Euro ein. Die Divende für 2020 soll bei 0,70 Dollar liegen, nach 0,04 Dollar im Vorjahr.
  • Eckert & Ziegler trennt sich von der Sparte Tumorbestrahlungsgeräte und verkauft 51 Prozent der Anteile an die chinesische TCL Healthcare Equipment. Das ausgegliederte HDR-Geschäft erzielte in 2019 einen Umsatz von rund 11 Millionen Euro.
  • Der Bioethanol-Hersteller CropEnergies hat den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/2021 nach vorläufigen Zahlen auf von 833 auf 899 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich von 146 Mio. auf 148 Mio. Euro.
  • LPKF Laser & Electronics hat im Geschäftsjahr 2020 bei Umsatz und operativem Gewinn die Erwartungen der Analysten verfehlt. Der Umsatz sank von 140 Mio. Euro im Vorjahr auf 96,2 Mio. Euro, während die Analysten mit einem etwas weniger starken Rückgang auf 101 Mio. Euro gerechnet hatten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach von 19,2 auf 7,5 Mio. Euro ein. Die EBIT-Marge lag mit 7,8 Prozent unter den Erwartungen von acht bis zwölf Prozent. Das Nettoergebnis ging von 13,1 auf 5,3 Mio. Euro zurück. Das Unternehmen geht für 2021 von einem deutlichen Wachstum aus und erwartet für die Folgejahre weiter nachhaltiges, profitables Wachstum. Der Dividendenvorschlag beläuft sich auf 0,10 Euro, nach ebenfalls 0,10 Euro im Vorjahr. Zu einer konkreten Prognose für 2021 sieht sich das Unternehmen nicht in der Lage.
  • Der Energiekonzern E.ON hat seinen Gewinn im Jahr 2020 trotz der Corona-Pandemie gesteigert. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (ber. EBIT) legte von 3,2 Mrd. Euro im Vorjahr auf 3,8 Mrd. Euro zu, womit die Erwartungen von 3,74 Mrd. Euro übertriffen wurden. Der Konzernüberschuss legte von 1,5 auf 1,6 Mrd. Euro zu und lag damit ebenfalls über der Analystenschätzung von 1,58 Mrd. Euro. Für 2021 erwartet E.ON einen weiteren Gewinnanstieg. Das bereinigte EBIT soll 3,8 bis 4,0 Mrd. Euro erreichen, der Konzernüberschuss 1,7 bis 1,9 Mrd. Euro. Vorstand und Aufsichtsrat der E.ON SE beabsichtigen im Rahmen der geltenden Dividendenpolitik, den Aktionären für das Geschäftsjahr 2020 eine Ausschüttung von 0,47 Euro pro Aktie vorzuschlagen.
  • Intel will die Auftragsproduktion von Halbleitern ausbauen und Kunden wie Apple gewinnen, die bislang in Asien produzieren lassen, z.B. bei Taiwan Semiconductor. Dafür will Intel insgesamt rund 20 Milliarden Dollar in zwei neue Chipfabriken investieren, in denen die Produktion 2024 aufgenommen werden soll. Zugleich will Intel aber ab 2023 mehr von der eigenen Chip-Produktion an externe Partner auslagern. Für das laufende Jahr rechnet Intel mit einem Umsatzrückgang auf 76,6 Mrd. Dollar, nach einem Rekord von 77,9 Mrd. Dollar im Jahr 2020. Der Analystenkonsens lag bisher bei rund 72,7 Mrd Dollar. Der Gewinn pro Aktie soll 2021 bei rund vier Dollar liegen.
  • Nachdem beim Produktionspartner von BioNTech in China, Shanghai Fosun Pharmaceutical, defekte Impfstoffverpackungen hergestellt wurden, haben Hongkong und Macau die Verwendung des Impfstoffs von BioNTech vorerst gestoppt.
  • Der Softwarekonzern Adobe hat nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen im ersten Quartal seinen Ausblick angehoben. Der Gewinn je Aktie übertraf im ersten Quartal mit 3,14 Dollar die Analystenschätzungen von 2,78 Dollar. Der Umsatz lag mit 3,91 Mrd. Dollar ebenfalls über den Erwartungen von 3,76 Mrd. Dollar.

Politik & Konjunktur

  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche überraschend stark um 1,91 Mio. Barrel auf 502,7 Mio. Barrel gestiegen. Die Volkswirte der Banken hatten hingegen mit einem schwächeren Anstieg um 1,4 Mio. Barrel gestiegen. Die inoffiziellen Daten des privaten American Petroleum Institute (API) vom Vorabend hatten hingegen eine stärkere Zunahme um 2,9 Mio. Barrel gezeigt.
  • Die Wachstumsdynamik der US-Wirtschaft hat im März nach Einschätzung der Einkaufsmanager etwas nachgelassen. Der von IHS Markit erhobene Composite-Index für die gesamte Privatwirtschaft sank auf 59,1 von 59,5 Punkten im Vormonat. Mit dem Punktestand von mehr als 50 Punkten deutet der Index weiterhin Wachstum an, der Rückgang gegenüber dem Vormonatswert bedeutet aber, dass sich das Wachstum verlangsamt hat. Der Industrie-Einkaufsmanagerindex legte von 58,6 auf 59,0 Punkte zu, während der Service-Index von 59,8 auf 60,0 stieg.
  • Der Auftragseingang langlebiger US-Wirtschaftsgüter ist im Februar überraschend gesunken. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Rückgang um 1,1 Prozent verzeichnet, während die Volkswirte mit einem Anstieg um 0,7 Prozent gerechnet hatten, nach einem Anstieg um leicht aufwärtsrevidiert 3,5 Prozent im Vormonat. In der sogenannten Kernrate sank der Auftragseingang im Februar um 0,9 Prozent, während ein Anstieg um 0,6 Prozent erwartet worden war.
  • Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des Maschinenbauverbandes VDMA, hat die Entscheidung der Bundeskanzlerin begrüßt, auf den eigentlich geplanten härteren Shutdown zu Ostern jetzt doch zu verzichten. Durch den Stopp der "Osterruhe" blieben Unternehmen milliardenschwere Kosten erspart. Zudem würden negative Effekte bei der Versorgung und bei Lieferketten vermieden, sagte Brodtmann.
  • Die erst Anfang der Woche von den Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin beschlossene Osterruhe wegen der Corona-Pandemie wird nach massiver Kritik nun doch nicht umgesetzt. Kurzfristig berief Kanzlerin Angela Merkel am Mittwoch eine neuerliche Videokonferenz mit den Ministerpräsidenten ein, um die Entscheidung zu revidieren. Merkel bezeichnete die Entscheidung als ihren "Fehler" und bat die Bürger um Entschuldigung. Die neben der Osterruhe beschlossenen Maßnahmen sollen weiter Bestand haben. An der Osterruhe hatte es massiv Kritik u.a. aus der Wirtschaft und den Kirchen gegeben. Der Handel kritisierte, dass dadurch das Gedränge im Einzelhandel an anderen Tagen zunehmen könnte. In vielen Bereichen der Wirtschaft hätte sich die kurzfristige Umsetzung als schwierig bis unmöglich erwiesen, hieß es. Zudem war nicht klar, ob der Gründonnerstag damit rechtlich wie ein Feiertag zu behandeln sei oder nicht. Mehrere Kirchen hatten unter Verweis auf ihre Hygienekonzepte zudem angekündigt, sich nicht an die Osterruhe halten zu wollen.
  • Die Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone sind im März nach vorläufigen Angaben weiter gestiegen. Der Index für die Industrie legte von 57,9 Punkten im Vormonat auf 62,4 Zähler zu. Im Servicesektor verbesserte sich der Index von 45,7 auf 48,8 Punkte. Der Composite-Index legte von 48,8 auf 52,5 Zähler zu.
  • Die Einkaufsmanagerindizes in Deutschland haben sich im März nach vorläufigen Angaben deutlich aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie stieg von 60,7 Punkten im Februar auf 66,6 Zähler im März, wie Markit Economics auf vorläufiger Basis mitteilte. Damit wurde ein neuer Rekordstand seit Beginn der Erhebnungen im Jahr 1996 verzeichnet. Der Index für den Dienstleistungssektor stieg von 45,7 auf 50,8 Punkte. Der Composite-Index verbesserte sich von 51,1 auf 56,8, womit der höchste Stand seit 37 Monaten erreicht wurde. Die Erhebung fand allerdings noch vor der jüngsten Lockdown-Verschärfung statt.
  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) will sein Kapital um 650 Mrd. Dollar erhöhen. Mit den zusätzlichen Mitteln will der IWF vor allem arme Entwicklungsländer unterstützen, zum Beispiel beim Kauf von Impfstoffen, wie IWF-Chefin Kristalina Georgiewa sagte. Die USA als wichtigster Geldgeber des IWF hatten eine Kapitalerhöhung unter Ex-Präsident Donald Trump blockiert. Trumps Nachfolger Joe Biden unterstützt hingegen eine Kapitalerhöhung.
  • Die Reallöhne in Deutschland sind im Jahr 2020 um 1,1 Prozent gegenüber 2019 gesunken. Das Statistische Bundesamt revidierte damit die vorläufigen Ergebnisse um 0,1 Prozentpunkte nach unten. Die Nominallöhne waren 2020 um durchschnittlich 0,7 Prozent gesunken, während die Verbraucherpreise um knapp 0,5 Prozent zulegten.
  • Die EU will ihre Exportkontrollen für Corona-Impfstoffe Kreisen zufolge erheblich verschärfen, womit Ausfuhrstopps künftig häufiger möglich wären. Generelle oder flächendeckende Impfstoff-Exportverbote seien jedoch nicht geplant. Offiziell sollen die Ausfuhrkontrollen am Mittwoch angekündigt werden. Sie dürften sich vor allem gegen Großbritannien richten.
  • US-Notenbankchef Jerome Powell rechnet weiterhin nur mit einem vorübergehenden Anstieg der Inflation. Die Effekte der Wiedereröffnung der Wirtschaft auf die Inflation seien weder stark noch anhaltend, sagte Powell bei seiner turnusmäßigen Anhörung vor dem US-Repräsentantenhaus am Dienstag. Die Fed werde die Wirtschaft so lange wie nötig unterstützen. Die Erholung von der Krise sei bisher schneller als erwartet verlaufen, allerdings sei die Erholung noch lange nicht beendet

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