DAX: Anleger nehmen Gewinne mit - E.ON schreibt hohe Verluste
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- E.ON-Chef kritisiert lockere Geldpolitik der EZB
- BMW setzt Wachstumskurs im Juli fort
- Commerzbank legt Fokus auf reiche Privatkunden
- Heidelberger Druck: Viele Neuaufträge lassen hoffen
- Aurubis hadert mit den schwachen Kupferpreisen
- Leoni meldet herben Gewinneinbruch
- Bilfinger bleibt ein Sorgenkind
- Regierung in Athen bleibt unwillig, Reformen umzusetzen
- Salzgitter bleibt dank steigender Stahlpreise zuversichtlich
- Schwaches Nordamerika-Geschäft belastet Brenntag-Bilanz
- E.ON weiter auf Talfahrt
- LEG Immobilien erhöht die FFO I-Prognose
- Grammer hebt Ausblick an
- Lanxess schraubt Ergebniserwartungen hoch
DAX
- Nach einem kräftigen Kursplus von 2,5 Prozent am Dienstag haben einige Anleger am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch ihre Kursgewinne mitgenommen. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,39 Prozent bei 10.650,89 Punkten. Der Index notierte am Vormittag kurz in der Gewinnzone und markierte ein frisches Jahreshoch bei 10.708 Punkten. Schnell bröckelten die Gewinne aber wieder ab. Schlusslicht im DAX ist die Aktie von E.ON. Der Energieversorger wartet nach einem schwachen Halbjahr weiter auf den Turnaround.
Unternehmensnachrichten
- Das Mobilfunkunternehmen freenet hat im zweiten Quartal einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht. Der Konzernumsatz erhöhte sich um 7,3 Prozent auf 807,7 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Abend mitteilte. Der operative Gewinn (EBITDA) legte um 17,7 Prozent auf 104,8 Mio. Euro zu.
- Der Autohersteller BMW hat seine Verkäufe im Juli konzernweit um 4,0 Prozent auf 180.080 Fahrzeuge gesteigert. Der Absatz der Marke BMW legte ebenfalls um 4,0 Prozent auf 153.392 Stück zu. Noch erfolgreicher verlief das Geschäft für den Rivalen Mercedes-Benz. Die Stuttgarter verkauften im Juli 9,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Mercedes hat in den ersten sieben Monaten 1,17 Mio. Autos weltweit an die Kundschaft ausgeliefert.
- Der Chiphersteller Intel übernimmt das kalifornische Start-up Nervana und verstärkt damit sein Engagement im Bereich der künstlichen Intelligenz. Zum Kaufpreis äußerten sich die Unternehmen nicht; US-Medien gehen von 350 bis 400 Mio. US-Dollar aus.
- Der Energiekonzern E.ON ist im ersten Halbjahr wegen milliardenschwerer Abschreibungen auf seine vor der Abspaltung stehende Kraftwerkstochter Uniper tief in die roten Zahlen gerutscht. Unterm Strich (mit Uniper) stand ein Fehlbetrag von 3,03 Mrd. Euro. Auf bereinigter Basis wurde ein Überschuss von 0,64 Mrd. Euro erzielt. Ohne Uniper fiel der operative Gewinn (Ebit) um 6,0 Prozent auf zwei Mrd. Euro. Uniper soll im September an der Börse notiert werden. Angesichts der für September avisierten Börsennotierung von Uniper wurden deren Ergebnisse nicht mehr in die operativen Zahlen einbezogen. An der Prognose hielt der Vorstand fest. So soll das operative Ergebnis von 3,6 Mrd. Euro im vergangenen Jahr auf 2,7 bis 3,1 Mrd. Euro sinken.
- Die Commerzbank will im Geschäft mit reichen Privatkunden (Private Wealth) zulegen. So wurde die Vermögensverwaltung um 300 Berater verstärkt. „Wir wollen unseren Wachstumskurs beschleunigen und künftig mehr als fünf Prozent und damit stärker als der Markt wachsen", sagte Bereichsvorstand Holtkemper der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
- Der US-Modekonzern Ralph Lauren Corp. hat im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2017 den bereinigten Nettogewinn um 41 Prozent auf 1,06 US-Dollar je Aktie gesteigert. Analysten hatten einen Überschuss von lediglich 0,90 US-Dollar erwartet.
- Der IT-Dienstleister Cancom hat im ersten Halbjahr einen Umsatzwachstum von knapp 1 Prozent auf 492,2 Mio. Euro erzielt. Der auf die Aktionäre entfallende Konzerngewinn vervierfachte sich im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum auf 7,3 Millionen Euro.
- Der Spezialchemiekonzern Lanxess hat nach einem operativen Gewinnsprung im zweiten Quartal seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr angehoben. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen soll 2016 nun auf 930 bis 970 Mio. Euro steigen. Bisher hatte der Vorstand 900 bis 950 Mio. Euro angepeilt. Im Vorjahr wurde ein Ebitda von 941 Mio. Euro erzielt.
- Der Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen hat im ersten Quartal wegen hoher Kosten für die Branchenmesse Drupa einen Verlust nach Steuern von 37 Mio. Euro geschrieben. Die Neuaufträge erhöhten sich durch den Messeauftritt aber um 100 Mio. zum Vorjahr auf 800 Mio. Euro.
- Der Technologie- und Rüstungskonzern Jenoptik hat im zweiten Quartal ein Umsatzminus von einem Prozent auf 168,7 Mio. Euro verzeichnet. Grund war die Schwäche im Bereich Energie- und Luftfahrtsysteme. Der operative Gewinn (Ebit) ging um 1,6 Prozent auf 17,6 Mio. Euro zurück.
Unter dem Strich stand ein Gewinn von 15,7 Mio. Euro — ein knappes Drittel mehr als im Jahr zuvor. - Der Ingenieurdienstleister Bertrandt erzielte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015/16 ein Umsatzwachstum um sieben Prozent auf 728 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis stagnierte hingegen bei 62 Mio. Euro.
- Der Autozulieferer Grammer hat im zweiten Quartal einen Umsatzanstieg von 21,6 Prozent auf 434,7 Mio. Euro erzielt. Hauptgrund des starken Wachstums war der Kauf des Kunststoff- und Metalltechnikspezialisten Reum. Im Gesamtjahr wollen die Amberger die Erlöse um gut 15 Prozent auf rund 1,66 Milliarden Euro nach oben schrauben. Bisher wurden rund 1,6 Mrd. Euro angepeilt.
- Aurubis hadert weiter mit den gefallenen Kupferpreisen. Im dritten Quartal belastete zudem der Stillstand eines Werks in Bulgarien. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern brach um 57 Prozent auf 35 Mio. Euro ein.
- Der Autozulieferer und Kabelspezialist Leoni hat im vergangenen Quartal wegen Umbaukosten einen Gewinneinbruch verzeichnet. Der Überschuss brach um ein Drittel auf 24,3 Mio. Euro ein. Die Nürnberg sanieren derzeit das margenschwache Geschäft mit Kabelbäumen für Autos.
- Der Chemikalienhändler Brenntag hat wegen einer schwachen Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie in Nordamerika ein durchwachsenes Frühjahrs-Quartal verzeichnet. Der Umsatz ging um 1,0 Prozent auf 2,66 Mrd. Euro zurück. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stagnierte auf dem Vorjahresniveau von 215,8 Mio. Euro.
- Der Stahlhersteller Salzgitter hat ein schwaches erstes Halbjahr durchlaufen. Der Umsatz brach um zwölf Prozent auf 4 Mrd. Euro ein. Der Vorsteuergewinn sackte um 80 Prozent auf 16,1 Mio. Euro ein. Unter dem Strich standen noch 9,3 Mio. Euro, vor einem Jahr waren es 41,3 Mio. Im zweiten Halbjahr soll es dank steigender Stahlpreise nun deutlich besser werden. Der Vorstand bestätigte seine bereits Ende Juni angehobene Ergebnisprognose für 2016 und erwartet einen Vorsteuergewinn von 30 bis 60 Mio. Euro.
- LEG Immobilien hat die Mieterlöse im ersten Halbjahr um 16,1 Prozent auf 249,4 Mio. Euro und die branchenwichtige operative Ergebniskennzahl FFO I (Funds from Operations) auf 137,6 Mio. Euro gesteigert. Im Vorjahr wurde ein FFO I von 101 Mio. Euro erzielt. Für 2016 rechnet LEG nun mit einem FFO I von 261 bis 265 Mio. Euro (zuvor: 257 - 262 Mio.)
- Das verhaltene Wirtschaftswachstum in vielen Teilen der Welt und ein scharfer Wettbewerb macht dem Logistikkonzern Hapag-Lloyd zu schaffen. Während das Transportvolumen in den ersten sechs Monaten mit 3,7 Mio. TEU stabil blieb (-0,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum), sank die durchschnittliche Frachtrate um 254 US Dollar auf 1.042 US Dollar/TEU. Dies entspricht einem Rückgang um fast 20 Prozent. Der Umsatz erreichte im ersten Halbjahr 3,8 Mrd. Euro, nach 4,7 Mrd. im Vorjahr.
- Der Industriedienstleister Bilfinger hat im zweiten Quartal einen Verlust von 54 Mio. Euro geschrieben. Im Vorjahr fiel ein Fehlbetrag von 423 Mio. Euro an. Der Verkauf der Bau- und Gebäudedienste drückte auf die Gesamtleistungg des Konzerns, die im Zeitraum April bis Juni im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro sank. Zudem zeigte sich das Kraftwerksgeschäft schwach.
Konjunktur & Politik
- USA: Das Haushaltsdefizit liegt im Juli bei 112,88 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahreszeitraum lag der entsprechende Wert bei -149,2 Milliarden US-Dollar. Ökonomen hatten mit einem Saldo von -129,90 Milliarden US-Dollar gerechnet.
- Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche überraschend um 1,1 Millionen auf 523,6 Millionen Barrel gestiegen. Die Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 1,3 Millionen Barrel gerechnet. Es handelt sich bereits um den dritten Anstieg in Folge.
- E.ON-Chef Johannes Teyssen hat die lockere Geldpolitik der Europäischen Notenbank kritisiert. Die Realwirtschaft werde nicht mehr durch die EZB gestützt, so der Manager. Profiteure seien nur noch die öffentlichen Haushalte.
- Die griechische Regierung hat laut einem Pressebericht bis dato nur ein Zehntel der vor einem Jahr mit der EU vereinbarten Reformen umgesetzt. Die berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf eine interne Studie des Athener Forschungsinstituts Inerp. Demnach wurden bislang zwar 38 Prozent der vereinbarten Reformen parlamentarisch verabschiedet, aber nur 13 Prozent der Regelungen wurden wirklich realisiert.
- Nach Berechnungen des DIW Berlin wird das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum durch das Brexit-Votum nach acht Monaten rund 0,2 Prozent niedriger liegen.
Termine des Tages: | 16:00 Uhr - US: JOLTS-Daten (offene Stellen) Juni |
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände | |
20:00 Uhr - US: Haushaltssaldo Juli |
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