Düstere Aussichten für das zweite Quartal
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Die Gewinne für das 2. Quartal sehen düster aus. Für die USA wird ein Rückgang um mehr als 40 % erwartet. In Europa könnte der Rückgang angesichts der höheren Konjunkturabhängigkeit und des geringeren Technologieniveaus sogar noch schlimmer ausfallen und etliche zyklische Sektoren dürften im Schnitt einen Verlust verzeichnen.
Die NN IP-Analyse zeigt, dass die Risikoprämie für US-Aktien auf dem Durchschnittswert seit der großen Finanzkrise (4,2 %) liegt, während sie in der Eurozone 6,5 % beträgt bzw. noch über ihrem Durchschnitt nach der Weltwirtschaftskrise von 5,9 % liegt. Der Unterschied zwischen den beiden Ländern ist laut NN IP durch das säkulare Stagnationsrisiko in der Eurozone sowie den zyklischeren Charakter der Eurozone im Vergleich zum US-Markt aufgrund ihres geringeren strukturellen Wachstumsanteils gerechtfertigt.
Die Investorenstimmung verbessert sich jedoch: Der NN IP-Risikoaversionsindikator, der den Marktstress anhand marktbasierter Indikatoren wie Volatilität und Spread-Niveaus misst, liegt bei 56 gegenüber 86 am 30. März. NN IP führt dies auf die umfangreichen geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken zurück, die die Marktverwerfungen behoben haben.
Ewout van Schaick, Head of Multi Asset, NN Investment Partners:
„Die meisten Investoren haben das Jahr 2020 bereits abgeschrieben. Der Fokus hat sich auf die Form der Gewinnerholung verlagert. Der derzeitige Konsens geht von einer V-förmigen Erholung aus, bei der die Gewinne bis Ende nächsten Jahres wieder das Niveau von Ende 2019 erreichen werden.“
„Obwohl dieses Szenario unwahrscheinlich und mit Unsicherheit verbunden ist, ist es nicht völlig unrealistisch. Es deutet jedoch darauf hin, dass der Aktienmarkt für einen Einbruch anfällig ist, sollten die Nachrichten das positive Szenario nicht bestätigen.“
„Damit sich der Markt weiter nach oben entwickelt, benötigt er konstant positive Nachrichten über das Virus, die Wirtschaft und die Politik. Mit der Erholung des Marktes sind auch die Bewertungen stark gestiegen. Das rollierende Kurs-Gewinn-Verhältnis für den US-Markt liegt derzeit deutlich über dem Durchschnittswert der letzten 20 Jahre. Europa und die Schwellenländer liegen knapp unter diesem langfristigen Durchschnitt.“
„Selbst wenn wir das Gewinnwachstum für dieses und das nächste Jahr mitberücksichtigen, bleibt das Bewertungsbild ungünstig.“
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