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10:26 Uhr, 22.01.2025

DIW: Trump dürfte globalem Klimaschutz Rückschlag versetzen

DOW JONES--Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus dürfte nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) einen weiteren schweren Rückschlag für klima- und umweltpolitische Initiativen bedeuten. Das Stocken der Energiewende in den USA und die vorherrschende Rolle von fossilen Energien mit einem Anteil von 84 Prozent an der dortigen Energieversorgung würden nicht nur Auswirkungen auf die USA haben, sondern auch auf die globale Klimapolitik. Als Konsequenz muss nach Ansicht des DIW nun die Europäische Union (EU) mit ihrer grünen Wachstumsstrategie, dem "Green Deal", die Vorreiterrolle übernehmen.

"Die US-Klimaziele rücken unter der erneuten Präsidentschaft von Trump immer weiter in die Ferne", sagte DIW Studienautorin Franziska Holz. "Dies gefährdet auch internationale Bemühungen, den Klimawandel einzudämmen. Umso mehr ist jetzt die Europäische Union gefordert, mit ihrem Green Deal und ambitionierten Klimaschutzinitiativen gegenzusteuern."

Alles in allem dürften nach Ansicht des DIW unter der Trump-Regierung der Klimaschutz torpediert und auch die Bedingungen für nachhaltig orientierte Unternehmen schlechter werden. Die DIW-Forscher sehen darin aber eine Chance, dass Deutschland und die EU in den Clean-Tech-Sektoren und -Unternehmen an alte Wettbewerbsvorteile anknüpfen und diese zurückholen könnten, wenn hierzulande die Rahmenbedingungen stimmten und anders als in den USA politische Verlässlichkeit vorherrsche.

"Trump wirft uns im internationalen Klimaschutz um mindestens vier Jahre zurück", sagte DIW-Studienautorin Claudia Kemfert. "Deutschland und die EU dürfen sich aber nicht auf einen klimapolitischen Unterbietungswettlauf einlassen und sollten stattdessen finanzielle Anreize für grüne Märkte erhöhen."

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/ros

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