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15:26 Uhr, 09.01.2013

DIW sieht Wirtschaft weiter robust

Berlin (BoerseGo.de) - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) sieht die deutsche Wirtschaft weiter robust. Im Vorjahr 2012 dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) trotz der europäischen Schuldenkrise um 0,8 Prozent zugelegt haben. Dabei dürfte vor allem die schwache zweite Jahreshälfte belasten. Im laufenden Jahr 2013 soll das BIP den Prognosen zufolge an Fahrt aufnehmen und um 0,9 Prozent zulegen. Für das kommende Jahr 2014 ist sogar ein Wirtschaftsanstieg von über 2,0 Prozent möglich, wie das DIW im Bericht „Wintergrundlinien 2013“ mitteilt.

„Die wirtschaftliche Entwicklung ist in Deutschland noch immer erheblich kräftiger als im Rest der Währungsunion, obwohl die derzeit schwache Nachfrage aus Nachbarländern wie Frankreich und den Niederlanden die deutsche Wirtschaft belastet“, so DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. „Die Nachfrage nach deutschen Exportprodukten steigt aber im Jahresverlauf 2013 wieder. Außerdem bleibt die Lage am Arbeitsmarkt gut, sodass die Konsumnachfrage kräftig zunehmen dürfte.“

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland stützt sich vor allem auf die inländische Nachfrage. Grund dafür sei in erster Linie der robuste Arbeitsmarkt, so das DIW.„Die Binnennachfrage wird in diesem und auch im kommenden Jahr die wesentliche Stütze des Wachstums sein“, prognostiziert DIW-Deutschlandexperte Simon Junker. Von der guten Wirtschaftslage dürfte auch der öffentliche Gesamthaushalt profitieren, der bereits im Vorjahr mit einem Überschuss abschließen konnte. Als größten Belastungsfaktor für die deutsche Wirtschaft sieht das DIW nach wie vor die Krise im Euroraum. Die Währungsunion steckt nach Einschätzung des Instituts insgesamt weiterhin in der Rezession.

Der Bundeshaushalt wies laut DIW hingegen ein merkliches Defizit aus und wird auch im laufenden Jahr unterfinanziert sein. „Die Bundesregierung hat den Konsolidierungskurs gelockert. Dass die trotz Konjunkturflaute gute wirtschaftliche Ausgangslage nicht genutzt wird ihn zu straffen, dürfte sich noch als Fehler erweisen“, mahnte DIW-Finanzexpertin Kristina van Deuverden.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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