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10:30 Uhr, 31.07.2024

DIW-Konjunkturbarometer fällt im Juli deutlich

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist im Juli deutlich gesunken und liegt nun bei 87,0 Punkten - ein Minus von 5,5 Punkten im Vergleich zum Juni. Damit entferne sich der Barometerwert wieder von der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeige, erklärte das Institut. "Nach dem leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung im vergangenen Vierteljahr kommt die Konjunktur wohl auch im laufenden dritten Quartal noch nicht richtig in Schwung - obwohl die Inflationsraten rückläufig sind und vielerorts Tariflohnsteigerungen vereinbart wurden", sagte DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik.

Dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher mittlerweile real wieder mehr Geld zur Verfügung hätten, dürfte den privaten Konsum fortan aber beleben und in der zweiten Jahreshälfte eine etwas stärkere konjunkturelle Dynamik in Gang bringen, erwartete die Ökonomin. Derzeit mache sich neben schwachen Ausrüstungs- und Bauinvestitionen auch die gedämpfte Entwicklung der Weltwirtschaft bemerkbar - dies laste auf der Nachfrage nach Produkten "Made in Germany". Die chinesische Wirtschaft expandiere weniger kräftig als früher, und auch in der Europäischen Union (EU) sei die Entwicklung schwerfällig.

Zudem klängen die Risiken nicht ab: Bei den Kriegen in Nahost und in der Ukraine zeichne sich keine Entspannung ab. Hinzu komme etwa der Handelsstreit zwischen der EU und China und der ungewisse Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen. Vor allem die deutsche Industrie schwächele aktuell. "Die Erholung der Industrie lässt weiterhin auf sich warten", sagte DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhardt. "Die Industrieunternehmen scheinen derzeit eher abzuwarten, bis sich die weltwirtschaftliche Lage stabilisiert und das Zinsniveaus weiter sinkt." Bei den Dienstleistungen laufe es zwar weiterhin etwas besser, doch auch hier deute sich eine leichte Eintrübung an.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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