Analyse
13:05 Uhr, 29.08.2023

DIOR – LVMH-Investment mit Discount

Der Luxusgüter-Konzern hat im ersten Halbjahr gut verdient. Vor allem die Bereiche Selective Retailing und Fashion & Leather überzeugten dabei.

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  • Christian Dior SE
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    Kursstand: 754,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Christian Dior SE - WKN: 883123 - ISIN: FR0000130403 - Kurs: 754,500 € (XETRA)

Abgesehen von Wine & Spirits konnten alle Geschäftsbereiche zweistellig zulegen. Der Konzernumsatz von Dior, über die ich zuletzt an dieser Stelle berichtet hatte, stieg um 15 Prozent auf 42,24 (VJ 36,73) Mrd. EUR. Das operative Ergebnis lag mit 11,57 (VJ 10,23) Mrd. EUR um 13 Prozent höher, so dass sich eine Marge von 27,4 (VJ 27,9) Prozent ergibt. Der Nettogewinn stieg um 31 Prozent auf 3,51 (VJ 2,68) Mrd. EUR bzw. 19,45 (VJ 14,85) Euro pro Dior-Aktie.

Im größten Geschäftsbereich Fashion & Leather Goods verzeichnete Dior einen Umsatzanstieg um 17 Prozent auf 21,16 (VJ 18,14) Mrd. EUR bei einem Ergebnis von 8,56 (VJ 7,51) Mrd. EUR. Dazu beigetragen haben vor allem die Marken Louis Vuitton, Christian Dior Couture, Celine, Loro Piana, Loewe und Marc Jacobs.

Der Bereich Selective Retailing wuchs um 26 Prozent auf 8,36 (VJ 6,63) Mrd. EUR. Das Ergebnis verdoppelte sich auf 734 (VJ 367) Mio. EUR. Diese Entwicklung war zum einen der weiteren Erholung der internationalen Reisetätigkeit zu verdanken und zum anderen der starken Performance der beiden Marken DFS und Sephora.

Um jeweils 11 Prozent beim Umsatz legten die beiden Divisionen Watches & Jewelry sowie Perfumes & Cosmetics zu. Die Erlöse im Uhren- und Schmuckgeschäft stellten sich auf 5,43 (VJ 4,91) Mrd. EUR bei einem operativen Ergebnis von 1,09 (VJ 0,99) Mrd. EUR. Neue Produkte wurden unter anderem von TAG Heuer, Hublot und Zenith lanciert, die am Markt gut ankamen. Mit Parfüm und Kosmetik setzten die Franzosen 4,03 (VJ 3,62) Mrd. EUR um und erwirtschafteten dabei ein Ergebnis von 446 (VJ 388) Mio. EUR.

Cognac-Geschäft schwächelt

Weniger erfolgreich gestaltete sich die Entwicklung im Segment Wines & Spirits mit einem Umsatzrückgang von 4 Prozent auf 3,18 (VJ 3,33) Mrd. EUR. Das Ergebnis ging sogar um 9 Prozent auf 1,05 (VJ 1,15) Mrd. EUR zurück. Während das Champagner-Geschäft zulegen konnte, bekam Hennessy Cognac das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld zu spüren. Außerdem hatte dieser Bereich unter zum Teil noch hohen Lagerbeständen der Händler zu leiden.

Aufgrund höherer Vorräte gingen der operative Cashflow auf 6,75 (VJ 7,26) Mrd. EUR und der freie Cashflow auf 1,80 (VJ 4,04) Mrd. EUR zurück. Die liquiden Mittel reduzierten sich auf 5,63 (VJ 7,68) Mrd. EUR. Die Eigenkapitalquote wurde auf 41,8 (VJ 39,2) Prozent verbessert.

Einen quantitativen Jahresausblick gibt es leider nicht. Es ist lediglich die Rede davon, dass die globale Führungsposition im Markt für Luxusgüter ausgebaut werden soll. Vom Umsatz und Ergebnis her dürften die Werte des vergangenen Jahres jedoch übertroffen werden.

Luxusgüter erfreuen sich derzeit einer steigenden Beliebtheit. In Zeiten hoher Inflation investieren vor allem die etwas besser Betuchteren vermehrt in Sachwerte. Dies spielt Luxusgüter-Unternehmen wie Dior in die Hände. Dazu kommt, dass die internationale Reisetätigkeit wieder fast das Vor-Corona-Niveau erreicht hat. Das Geschäft an Flughäfen spielt für diese Firmen eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Fazit: Die Aktie von Dior ist etwas günstiger bewertet als die der beiden größeren einheimischen Konkurrenten LVMH und Hermès. Dafür sind die Margen bei Dior auch nicht so hoch. Interessant ist, dass der Börsenwert von Dior mit knapp 137 Mrd. EUR unter dem Wert der 41 Prozent-Beteiligung an LVMH (ca. 164 Mrd. EUR) liegt. Langfristig orientierte Anleger können sich intensiver mit Dior beschäftigen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 79,18 87,00 95,00
Ergebnis je Aktie in EUR 32,11 38,00 43,00
KGV 24 20 18
Dividende je Aktie in EUR 12,00 12,50 13,00
Dividendenrendite 1,58 % 1,64 % 1,71 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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