Nachricht
13:04 Uhr, 04.09.2024

DIHK pocht auf Abschluss von Mercosur-Abkommen

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat angesichts der nächsten Verhandlungsrunde über ein Freihandelsbakomen zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Staatenbündnis Mercosur am 5. und 6. September in Brasilia auf eine schnelle Vereinbarung gedrungen. "Das EU-Mercosur-Abkommen wäre ein absoluter Gamechanger und wichtiger Lichtblick für unsere exportorientierten Unternehmen in der aktuellen Wirtschaftsflaute", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. "Die deutsche Wirtschaft erwartet, dass dieses Abkommen nach über zwei Jahrzehnten der Verhandlungen endlich zu einem Abschluss kommt."

Rund 85 Prozent der europäischen Ausfuhren in die Mercosur-Länder seien von Zöllen belastet - ein Kostenpunkt für die Unternehmen von jährlich 4 Milliarden Euro. "Die deutsche Wirtschaft würde enorm vom Abbau dieser Handelsbeschränkungen profitieren", betonte Treier. Gleichzeitig könne das Abkommen einen entscheidenden Beitrag für die Rohstoffversorgung und -sicherung der Unternehmen leisten. Aktuell seien deutsche Unternehmen bei den elementaren Rohstoffen wie seltenen Erden für die Transformation von einzelnen Lieferanten abhängig. "Mit neuen Alternativen und einer engeren Zusammenarbeit mit den Mercosur-Staaten können sie Abhängigkeiten verringern und auf ein breiteres Rohstoffangebot zugreifen", so Treier. Die Regierung sollte sich hierfür nachdrücklich einsetzen.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/apo

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.