DIHK: Optimismus deutscher Unternehmen in Asien-Pazifik wächst
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Die Stimmung deutscher Unternehmen im Asien-Pazifik-Raum hat sich nach einer Erhebung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) merklich verbessert. Besonders optimistisch sind die Unternehmen demnach hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung und ihrer eigenen Geschäftsperspektiven, wie die Kammerorganisation mitteilte. Eine Ausnahme bilde jedoch Greater China. Dort bleibe der Optimismus weiterhin gedämpft. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Sonderauswertung des AHK World Business Outlook, für die die deutschen Auslandshandelskammern (AHK) im Auftrag der DIHK rund 660 deutsche Mitgliedsunternehmen in der Region Asien-Pazifik befragt haben.
"Bis zu 5 Prozent Wachstum in Asien-Pazifik sind keine Träumerei", betonte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. "Diese positive Entwicklung stärkt unsere Unternehmen vor Ort und gibt auch der deutschen Wirtschaft Auftrieb. Die Region bleibt eine der wichtigsten Destinationen für die Diversifizierung des Geschäfts." Die aktuellen Zahlen des Berichts unterstrichen diese positive Stimmung. Die Investitionsabsichten deutscher Unternehmen sind demnach an vielen Standorten in Asien-Pazifik gestiegen oder gleichgeblieben. Nur in Hongkong, Singapur und Neuseeland sei eine gewisse Zurückhaltung bei künftigen Investitionen spürbar.
Die Verlagerung von Investitionen in der Asien-Pazifik-Region zeige dagegen, dass sich Unternehmen neu orientierten oder ihre Märkte erweiterten. Diese Umstrukturierungen gingen mit einer wachsenden Zuversicht einher. Besonders in Japan sei eine positive Entwicklung spürbar. "Immer mehr deutsche Unternehmen bauen dort wichtige Einheiten auf oder erweitern diese, da Japan eine zentrale Rolle in ihrer China+1-Strategie spielt", so Treier. In Indien, den Philippinen und Vietnam seien die Betriebe besonders optimistisch hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung.
Während die Beschäftigungspläne in Hongkong und der Volksrepublik China negativ seien, erwarteten die meisten anderen AHK-Standorte in Asien-Pazifik neue Arbeitsplätze. Besonders auf den Philippinen, in Japan und Malaysia werde ein signifikanter Zuwachs an Beschäftigung gesehen. Auch in Sri Lanka rechneten mehr Unternehmen mit zusätzlichen Stellen, was den positiven Saldo von 30 im Vergleich zu 12 Punkten im Herbst letzten Jahres erkläre.
Herausforderungen beständen jedoch weiterhin bei der Diversifizierung. Deutsche Unternehmen in Asien-Pazifik hätten bereits damit begonnen, ihre Geschäftstätigkeiten anzupassen oder auszubauen. Die Erschließung neuer Märkte und die Erweiterung des Zuliefernetzwerkes seien zentrale Strategien. In Hongkong und Malaysia liege der Fokus auf der Ausweitung des Zuliefernetzwerkes, während Unternehmen in Singapur, Vietnam und Taiwan neue Absatzmärkte erschlössen. Allerdings stießen 84 Prozent bei ihren Diversifizierungsbemühungen auf Hindernisse, insbesondere bei der Suche nach geeigneten neuen Zulieferern oder Geschäftspartnern sowie bei neuen regulatorischen Anforderungen und hohen Kosten. "Diversifizierung funktioniert eben nicht einfach per Maus-Klick", sagte Treier.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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