Digitaler Euro: Wie die EZB Donald Trump den Rücken stärkt
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Der jüngste Blogpost der Europäischen Zentralbank zum digitalen Euro wirkt wie eine mutige Ankündigung eines technologischen Aufbruchs – doch tatsächlich liest er sich wie das Eingeständnis einer Währungsunion, die den Wettbewerb längst verloren hat. Wenn die EZB darin von einer neuen technologischen Ära spricht und die Bedeutung digitalen Geldes betont, möchte man fast an Innovationskraft glauben. Doch der Text offenbart das Gegenteil: Er ist ein Versuch, über politische Kontrolle das nachzuholen, was die europäische Wirtschaft seit Jahren versäumt.
Digitaler Euro: Wenn Politik den Markt überstimmt
Während Payment-Experten seit Langem einig sind, dass eine Wholesale CBDC sinnvoll wäre, ignoriert die EZB hartnäckig, dass weder Unternehmen noch Bürger einen Retail CBDC benötigen oder nachfragen. Dass man ihn dennoch durchdrückt, ist weniger Ausdruck von Autonomie als von Angst: Angst vor dem Bedeutungsverlust gegenüber den USA und Asien, deren private Stablecoin- und tokenisierte Geldsysteme längst Standards setzen.
Der digitale Euro entsteht nicht aus Stärke, sondern aus Defensivlogik. Statt Wettbewerb zu fördern, wird eine Infrastruktur gebaut, die vor allem eines ermöglicht: Kontrolle aus Frankfurt. Europas Tech- und Payment-Sektor ist zu schwach, um global mitzuhalten – also greift man zu protektionistischen Werkzeugen.
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Doch die Realität ist unerbittlich: Offene, programmierbare und tokenbasierte Zahlungssysteme werden den Markt dominieren. Plattformen werden dabei den digitalen Euro nicht freiwillig integrieren. Er droht, schon vor seiner geplanten Einführung 2029 zum Randphänomen zu werden – ein Symbol europäischer Abschottung, nicht der Autonomie. Der Zug wird 2029 längst abgefahren sein, genauso wie bei der europäischen Zahlungsinitiative Wero.
Das eigentliche Erfolgsrezept ist dagegen längst bekannt: freie Märkte, flankiert von einer Politik, die Innovation ermöglicht, statt sie zu ersetzen. In den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Singapur ist genau das Realität. Dort entstehen die Infrastruktur- und Plattformstandards mit explizitem politischem Rückhalt – jene Zahlungs- und Abwicklungsrails, auf denen Geld und Vermögenswerte künftig global zirkulieren werden.
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Mit geldpolitischen Konzepten aus dem politischen Maschinenraum ist hingegen weder dem angeschlagenen europäischen Bankensektor noch den Bürgern der Eurozone geholfen. Statt klarer Prioritäten zwingt man Finanzinstitute dazu, parallel tokenisiertes Giralgeld, Stablecoins und zusätzlich eine CBDC-Infrastruktur zu implementieren. Eine regulatorische Überforderung, die Ressourcen bindet und Innovationskraft frisst.
Das schwächt nicht nur unsere Banken, sondern auch die europäische Blockchain-Industrie, die durch die politische Unsicherheit rund um den digitalen Euro ausgebremst wird. Am Ende profitieren jene, zu denen Europa eigentlich aufholen will: vor allem die USA, die einem fragmentierten und geschwächten Wirtschaftsraum ihre Standards nicht durch Regulierung, sondern durch schiere Marktmacht aufzwingen können.
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