Kommentar
09:43 Uhr, 23.10.2019

Die Psychologie des Tradings

Der Zweck einer Investition ist in erster Linie, Geld zu verdienen und unnötige Verluste so gut wie wie möglich zu vermeiden. Ein berühmtes Zitat von Warren Buffett bringt dies sehr gut auf den Punkt: “The first rule of investing is not to lose money. The second rule is not to forget the first rule”.

Wenn Sie einen Verlust von 10 % machen, müssen Sie einen Gewinn von 11,11 % erzielen, um wieder die Gewinnschwelle zu erreichen. Je größer der Verlust, desto schwieriger wird es, ihn auszugleichen. Bei einem Verlust von 25 % benötigen Sie bereits 30 % Gewinn zum Ausgleich. Und 50 % Verlust müssen durch 100 % Gewinn ausgeglichen werden. Das Money Management ist in diesem Zusammenhang eine wichtige Waffe. Was nicht verloren gegangen ist, braucht nicht zurückgeholt zu werden. Wenn es darauf ankommt, neigen Investoren jedoch dazu, diese Weisheit zu ignorieren. Die Emotionen von Angst und Gier bilden einen schädlichen Cocktail, der die klaren Augen der Trader vernebelt. Im Ergebnis wir oft alles, was über die Schadensminderung gelernt wurde über Bord geworfen, denn “diesmal ist es anders”. Die berühmten letzten Worte vieler Investoren, bevor sie in den Abgrund stürzen.

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Psychologie des Investierens

Die drei wichtigsten Emotionen bei der Entscheidungsfindung sind Gier, Angst und Bedauern. Obwohl Gier ein "falsches" Gefühl zu sein schein, ist es das aber nicht. In dem Film "Wall Street" macht die Figur Gordon Gekko die berühmte Aussage "Gier ist gut, Gier funktioniert!" Als Motivation gibt es nichts Falsches an Gier. Wenn dem nicht so wäre, dann würden wir noch mit einem Knüppel in der Hand und in Bärenfellen herumlaufen. Doch wie bei allem anderen ist zu viel Gier ungesund, so auch an der Börse. Dann lauern Selbstüberschätzung und Selbstsucht. Eine weitere Emotion, mit der ein Investor zu kämpfen hat, ist die Angst. Angst ist an sich ein gesundes Gefühl. Sie schützt uns vor Situationen, für die uns die Erfahrung fehlt und in denen wir Gefahr laufen, die Kontrolle zu verlieren. Zu viel Angst führt jedoch zu Unentschlossenheit und Unsicherheit, was für die Anleger offensichtlich verheerend ist. Das Gleiche gilt für das emotionale Bedauern. Die anhaltende Trauer über falsch getroffene Entscheidungen kann einen Anleger ebenfalls lähmen. Aber auch übermäßiges Selbstvertrauen und Selbstüberschätzung sind gefährlich. Der Anleger tendiert dazu, nach jedem gewinnbringenden Trade größer und risikoreicher zu investieren. Besonders in einem steigenden Markt, in dem der Preis nur scheinbar in eine Richtung gehen kann, sieht man dieses Phänomen. Ein weiteres Problem ist, dass es schwierig ist, festzustellen, ob man sich überschätzt. Bei anderen können wir es in der Regel problemlos unterscheiden, denken Sie zum Beispiel an falsche Gesangseinlagen bei einem Talentwettbewerb. Ein Investor, der sich selbst überschätzt, wird immer wieder kalt erwischt werden. Der entstandene Verlust schwächt oft den vorherigen Gewinn auf einmal ab. Eine der gefährlichsten Folgen aller Emotionen ist jedoch, dass ein Investor unsicher wird. Ein durch Unsicherheit gelähmter Investor wagt es nicht mehr zu handeln. Noch gefährlicher wird es, wenn er so gelähmt ist, dass er wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht seine Verluste ohne zu reagieren endlos steigen lässt.

Herdenverhalten

Der Mensch ist ein soziales Wesen mit Herdenverhalten. Investoren bilden da keine Ausnahme. Sobald bestimmte Instanzen oder Händler mit dem Kauf bestimmter Aktien beginnen, folgen andere Anleger oft massenhaft. Die Börse ist der ideale Ort, um das Herdenverhalten zu untersuchen. Sobald die Analysten großer Wertpapierbanken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley bestimmte Kaufempfehlungen ausgesprochen haben, wagen es nur wenige, gegen sie vorzugehen. Oft lohnt es sich auch, mit der Herde zu investieren. Denken Sie nur an das bekannte Sprichwort: "The Trend is your friend”. Der Trick besteht jedoch darin, die Umkehrsignale rechtzeitig zu erkennen, wann die Herde sich umdrehen wird. Wenn die Bullen zu Bären werden, kann es plötzlich sehr schnell nach unten gehen.

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Risikohinweis

Dieser Artikel ist die persönliche Meinung des Autors. Er dient lediglich als Information. Diese Analysen dürfen nicht als Anlage- oder Vermögensberatung interpretiert werden. Eine Investitionsentscheidung bezüglich irgendwelcher Wertpapiere oder sonstiger Finanzinstrumente benötigt das Hintergrundwissen Ihrer persönlichen Situation, welche der Autor nicht kennt. Dieser Inhalt veraltet und wird nach Veröffentlichung nicht aktualisiert.

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Über den Experten

Roland Jegen
Roland Jegen
Trading Experte

Roland Jegen ist seit über 15 Jahren an der Börse aktiv. Seit 2016 arbeitet er als Trading-Experte bei WH SelfInvest. Neben der klassischen Chartanalyse gehören Auction Market Theory und Volume/ Market Profile sowie automatisierte Handelssysteme zu seinen Steckenpferden. Er veröffentlicht regelmäßig technische Analysen zu US-Aktien für den Neobroker Freestoxx.

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