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08:35 Uhr, 27.06.2008

Die Inflationsangst geht um

London (Fonds-Reporter.de) - Die Angst vor einer hohen Inflation hat durchaus ihre Berechtigung. Das schreibt Quentin Fitzsimmons, Head of Government Bonds beim Investmenthaus threadneedle in einem Marktkommentar. Wenn angesehene ehemalige Zentralbanker wie der legendäre Paul Volker sich in Bezug auf die Inflationsfront an den Anfang der 1970er Jahre erinnert fühlten, dann stelle sich die Frage, ob die Fed mit ihrer Politik der Zinssenkungen nicht einen schwerwiegenden Fehler begangen habe.

Eine Trendwende von einer deflationären hin zu einer inflationären Globalisierung werde von Marktteilnehmern auf Grund der außerordentlichen Geschwindigkeit, mit der die Industrialisierung in China und Indien voranschreite, schon seit einiger Zeit erwartet. Kamen westliche Konsumenten zunächst in den Vorteil von billig produzierten Gütern in Schwellenländern, treffe den Westen nun ein Inflationsschock durch die steigende Nachfrage der robusten asiatischen Volkswirtschaften nach Energie und Konsumprodukten.

Bereits seit drei Jahren sei die steigende Inflation an den Märkten im Frühling immer wieder ein Thema. Die Angst vor einer zunehmenden Teuerung beflügle die nominalen Renditen und stütze die Rentenmärkte. Sollte sich die Inflation in Grenzen halten, würden Anleihenrenditen weiter steigen, bis die Anleger zu der Auffassung gelangen, dass das Risikoaufgeld der Inflation angemessen sei. Auch Anlagen in Aktien und Immobilien könnten sich in zeiten einer hohen Inflation bewähren, da das Geld vor einer Entwertung in einem gewissen Maße geschützt sei. Allerdings komme es darauf an, die richtigen Titel auszuwählen. Ein Unternehmen mit höheren Produktionskosten, dem die Preismacht bei seinen Produkten fehle, um Preiserhöhungen durchzusetzen, werde den Anleger kaum glücklich machen.

Die Frage, ob Ben Bernanke mit den Zinssenkungen einen Fehler begangen habe, beantwortet Quentin Fitzsimmons folgendermaßen: "Nicht wenn man berücksichtigt, dass ein Kollaps des US-Bankensystems möglicherweise eine globale Depression eingeleitet hätte - Inflation hin oder her!"

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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