Kommentar
15:14 Uhr, 17.08.2012

Die EZB als Treiber für die eigene Anlagestrategie nutzen

In Euroland nimmt die Rettungsbereitschaft immer weiter ab. Nicht nur in den Niederlanden tut man sich schwerer mit erneuten Rettungszugeständnissen insbesondere für Griechenland, dass im Falle einer Fristverlängerung der Sparauflagen bis 2016 schätzungsweise weitere 20 Mrd. Euro benötigt. Und in Finnland spricht man bereits unumwunden von einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone.

Das Maß an politischer Unsicherheit über die weitere Entwicklung in der Eurozone findet mittlerweile auch Niederschlag in einer sich weiterhin eintrübenden Konjunkturstimmung. So geben in Deutschland insbesondere die Erwartungen über die zukünftige Konjunkturentwicklung - gemessen an den ZEW Konjunkturerwartungen - nach. Die befragten Finanzanalysten rechnen mit Gegenwind für die fundamentale Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Eine deutliche Verunsicherung am Aktienmarkt in Form einer massiven Aktienmarktvolatilität - ähnlich wie im heißen Herbst vergangenen Jahres - ist allerdings nicht zu erkennen. Sie befindet sich aktuell auf einem historisch vergleichsweise niedrigen Niveau.

Dankesschreiben des Aktienmarkts an die EZB

Für diese Entkoppelung der vergleichsweise entspannten Lage an den Aktienmärkten von der fundamentalen Wirtschaftslage - der DAX liegt mit einer Wertentwicklung seit Jahresanfang von 18 Prozent an der Spitze aller weltweit großen Aktienindizes - sorgt die Aussicht auf eine zukünftig noch lockere Liquiditätspolitik der EZB. Allein seit Juli letzten Jahres hat sich die Liquiditätsausstattung Eurolands - gemessen an der Bilanzsumme der EZB - um knapp 30 Prozent gesteigert. Die EZB ist längst zur euroländischen Fed geworden.

Zur fortgesetzten Stabilisierung der angeschlagenen Euro-Länder wird bereits sehr laut über weitere Anleihekäufe der EZB am Sekundärmarkt in Kombination mit Primärmarktkäufen des Euro-Rettungsschirms diskutiert. De facto hat Herr Draghi ein klares Rettungsversprechen für die Eurozone ausgesprochen. Ohnehin lassen das Unvermögen der Euro-Politik, klare Krisenlösungen zu präsentieren, sowie die marode wirtschaftliche Lage vieler Euro-Staaten keinen Alternativweg zu. Die extrem lockere Liquiditätspolitik der EZB bleibt ohne den geringsten Zweifel auch zukünftig ein entscheidendes Argument für Aktien. Das Beispiel USA zeigt klar, dass viel Liquidität schon immer das schärfste Schwert bei der Verteidigung der Aktienmärkte war.

Schwellenländer als Stütze der Weltwirtschaft

Aber nicht nur geldpolitisch, auch fundamental ist die deutsche Wirtschaftslage besser als ihr aktueller Ruf. Denn ein Einbruch der Weltwirtschaft ähnlich wie im Krisenjahr 2009 ist nicht zu befürchten. Für eine Stabilisierung der weltweiten Konjunkturentwicklung sorgen dabei die Emerging Markets wie Brasilien, Russland, Indien und China, deren volkswirtschaftliche Stabilität - u.a. wegen des massiv betriebenen Aufbaus der Binnennachfrage - auch zukünftig anhält. Zwar bekommt China über eine zuletzt deutliche Verlangsamung des Exportwachstums nun auch die von der Euro-Krise ausgehende Konjunkturknute zu spüren. Allerdings wird zur Dynamisierung der heimischen Exportwirtschaft bereits eine Währungsabwertung - entgegen des seit 2005 anhaltenden Aufwertungstrends - des Yuan Renminbi vorbereitet. China will nicht mehr aufwerten.

Neben den üblichen Verdächtigen, die man in punkto Schwellenländer sofort im Kopf hat, glänzt mittlerweile aber auch die zweite Reihe wie Mexiko, Indonesien, Südkorea und die Türkei (von Goldman Sachs kurz MIST genannt). Im Vergleich zu den entwickelten westlichen Industriestaaten wie den Euro-Ländern oder den USA weisen sie ein deutlich dynamischeres Konjunkturwachstum bei einem gleichzeitig wesentlich niedrigeren Schuldenstand auf. Während z.B. die US-Konjunktur 2012 um geschätzt zwei Prozent bei einem Schuldenstand zur Wirtschaftsleistung von ca. 107 Prozent wächst, dokumentieren die Schwellenländer Indonesien, Mexiko oder Südkorea mit einem Wachstum zwischen drei und sechs Prozent bei einem allerdings nur halb so hohen Schuldenstand eine vergleichsweise hohe fundamentale Attraktivität.

Grafik der Woche: Fundamentalvergleich von Schwellenländern zu Industriestaaten

Dem entsprechend solide entwickeln sich auch deren Aktienmärkte. So konnte seit Beginn des III. Quartals der indonesische Aktienmarkt - MSCI Indonesien - um gut zehn Prozent zulegen. Da von der soliden fundamentalen Entwicklung in den Schwellenländern - die sich in einer anhaltenden Importnachfrage nach deutschem Industrie- und Dienstleistungs-Know How äußert - auch deutsche Unternehmen profitieren, kann auch der DAX mit der Wertentwicklung der Schwellenländer mühelos mithalten. Es sind also nicht die Rettungsphantasien der EZB allein, die Kursphantasien für deutsche Aktien eröffnen.

Grundsätzlich sind die Aktien der Emerging Markets insgesamt sowohl aus Sicht der Ertrags- als auch der Substanzbewertung historisch nach wie vor günstig bewertet.

Deutsche Aktien mit Steherqualitäten

Diese Steherqualitäten stellen deutsche Aktien trotz des spürbar fundamentalen Gegenwinds aus der Euro-Krise - die deutsche Wirtschaft ist im abgelaufenen II. Quartal mit einem Prozent zum Vorjahr gewachsen und hat damit auch an Dynamik verloren - unter Beweis. Grundsätzlich haben die weltweit gut aufgestellten deutschen Global Player die Fähigkeit, sich auch bei einem kleiner werdenden, weltweiten Konjunktur-Kuchen immer noch die relativ größten Stücke zu sichern.

Zwar drückt die anhaltende Euroland-Krise auf die Gewinnentwicklung deutscher Unternehmen, die relativ zu US-Unternehmen rückläufig ist. Allerdings hat die relative Wertentwicklung von deutschen zu US-Aktien zuletzt spürbar an Fahrt gewonnen. Das Liquiditätsargument einer Konjunktur stützenden EZB überwiegt offensichtlich die aktuell unter der Problematik der Eurozone leidende, deutsche Wirtschaft.

Den deutschen Substanzwerten kommt dabei auch deren Dividendenargument zugute. Analysten zufolge dürften sich aufgrund einer zuletzt positiven Berichtsaison und ordentlichen Ausblicken deren Ausschüttungsphantasien insgesamt stabilisiert haben.

Überhaupt liefern deutsche, aber auch euroländische Substanzaktien selbst nach Abzug der Inflation immer noch eine ordentliche Dividendenrendite, die die Umlaufrendite von deutschen Staatsanleihen - sie liefern weder eine bonitäts- noch inflationsgerechte Rendite - in den Schatten stellt. Die Dividendenrenditen schlagen nicht zuletzt auch die deutscher Unternehmensanleihen und Geldmarktanlagen.

Ohnehin profitieren Aktien von ihrem typisch inflationsgeschützten Charakter. Denn zur Stabilisierung der Eurozone und ihrer schwachen Länder wird die EZB auch Inflation ohne geldpolitische Gegenwehr in Kauf nehmen (müssen).

Und auch aus bewertungstechnischer Sicht sind deutsche Aktien ohnehin nicht teuer. Sowohl nach Ertrags- als auch nach Substanzbewertung bewegen sie sich anhaltend auf historisch günstigem Niveau.

Edelmetalle bleiben gefragt

Auch für Edelmetalle bleiben die fundamentalen Rahmenbedingungen positiv. Sie profitieren von einem Anlagenotstand, also der üppigen Liquiditätsausstattung der Finanzmärkte, die in einem Umfeld anhaltend unsicherer politischer Rahmenbedingungen auf der Suche nach sicheren Häfen ist.

Laut World Gold Council ging die internationale Goldnachfrage im II. Quartal 2012 zwar um sieben Prozent zum Vorjahr zurück. Hintergrund ist hier die Käuferzurückhaltung insbesondere aus Indien aufgrund erhöhter Importzölle und einer anhaltenden Währungsschwäche der Rupie.

Allerdings sorgt eine geschätzte Nachfragesteigerung um 10 Prozent beim zweitgrößten Goldnachfrager China in diesem Jahr ebenso für eine Unterstützung des Goldpreises wie eine unvermindert starke physische Nachfrage nach Münzen und Barren aus Europa. Im II. Quartal legte diese im Vorjahresvergleich um 15 Prozent zu. Und auch die internationalen Notenbanken treten anhaltend als starke Käufer auf. Sie steigerten ihre Nachfrage im abgelaufenen Quartal massiv um 137 Prozent zum Vorjahr. Auch der von Paulson geführte Hedge Fonds hat seine Goldinvestitionen im II. Quartal gegenüber dem I. um 26 Prozent gesteigert. Er wird wissen warum.

Im Fahrwasser von Gold erholt sich auch zunehmend das schwankungsintensivere Silber. Nachdem der bearish orientierte Terminmarkt für einen großen Teil des Silberpreisverfalls seit Februar verantwortlich war, haben die Investoren ihre spekulativen Positionen auf einen Silberpreisanstieg zuletzt wieder aufgestockt.

Aus der Sicht eines Euro-Investors zeigt sich der Silberpreis ebenfalls wieder leicht aufwärts geneigt. Fast auf Höchststand verläuft jedoch der Goldpreis in Euro.

Und was passiert in der nächsten Woche?

In der nächsten Woche wird das Geschehen an den Börsen von den Spekulationen der Anleger auf ein drittes Anleiheaufkaufprogramm der US-Notenbank beeinflusst. Mehr als ein erneutes Säbelrasseln der Fed mit einem Verweiß auf die wirkungsvollen Instrumente in ihrem Werkzeugkasten wird man aber zunächst nicht zu hören bekommen. Denn die vergleichsweise langsame, jedoch stetige US-Konjunkturerholung setzt sich auch ohne eine sofortige, erneute Notenbank-Nachhilfe weiter fort. Die Auftragseingänge langlebiger Güter dürften diesen Trend bestätigen. Im Ernstfall z.B. eines Unsicherheitsschocks durch eine Zuspitzung der Euro-Krise wird die Fed allerdings nicht zögern, die Liquiditätsbazooka zu benutzen.

Die Sorgenfalten über die Konjunkturentwicklung in Euroland bleiben bestehen. Das verdeutlichen in der nächsten Woche die weiterhin schwachen Einkaufsmanagerindices für das Verarbeitende Gewerbe in Euroland und auch für Deutschland. Vor dem Hintergrund der abebbenden Sommerpause dürfte auch das politische Grundrauschen der Euro-Krise, insbesondere in punkto eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone, für latente Unsicherheit sorgen.

Grundsätzlich ist aufgrund der leicht überkauften Lage aus charttechnischer Sicht eine kurzfristige Korrektur am deutschen Aktienmarkt nicht ausgeschlossen. Rutscht der DAX wieder unter die Marke von 7000, so liegt die nächste Unterstützung bei 6875 Punkten. Weitere Kurseinbußen bis zu 6750 und darunter bis 6580 Zählern wären dann technisch möglich.

Gelingt allerdings eine Verteidigung über der psychologisch wichtigen Marke von 7000 Zählern, folgen Widerstände bei 7100 sowie rund 7200 Punkten. Die nächste nennenswerte Barriere liegt dann im Bereich des Vorjahreshochs bei 7600 Punkten.

In diesem Bereich liegt auch das Jahresendziel für den DAX.

Halvers Woche:

Wie viel Stabilität verträgt die Eurozone noch?

Wir schätzen zu Recht Stabilität. So gehören stabile Staatshaushalte und eine strikt der Preisstabilität verpflichtete Geldpolitik bereits zur standardmäßigen Grundausstattung eines jeden Neugeborenen in Deutschland. Für mich war insbesondere die stabile Geldpolitik der Deutschen Bundesbank der eigentliche Exportschlager der Bundesrepublik.

Angesichts der real existierenden Krise in Euroland kann ich alle sofort gut verstehen, die sich eine Rückkehr zu dieser Stabilität wünschen. Leider hat man jedoch durch eine seit mindestens zweieinhalb Jahren völlig unzulängliche Krisenbewältigungspolitik in der Eurozone den Karren so sehr in den Dreck gefahren, dass genau diese Politik nicht mehr möglich ist, wenn man die Eurozone erhalten will.

Stabilität als Lebenslüge der Eurozone

Ausgeglichene Staatshaushalte sind die Lebenslüge der Euro-Fiskalpolitik. Die Schuldenstände der angeschlagenen Euro-Länder werden gerade im aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld selbstverständlich zunehmen. Oder glauben Sie, dass ein Politiker mit strikten Spar- und Reformmaßnahmen und somit noch mehr Perspektivlosigkeit seine Wiederwahl gefährden wird? Sollte dabei die nationale Neuverschuldungsoase ausgetrocknet sein - was für immer mehr Euro-Länder gilt - kommt die euroländisch-solidarische Bewässerung ins Spiel. Selbst unsere eiserne Stabilitäts-Kanzlerin Merkel hat sich zuletzt „italienischer“ gegeben. Sollte mit Spanien auch ein großes Euro-Land großen Durst zeigen - und wer zweifelt daran - wird es eng unter dem Rettungsschirm. Anschließend wird Ruck Zuck noch mehr euro-familien-sozialistische Schuldenunion betrieben. Dann gilt für Deutschland die Abwandlung eines Zitats des englischen Fußballers Gary Lineker: Die Eurozone ist ein einfaches Spiel: 16 Länder machen, was sie wollen und am Ende zahlen vor allem die Deutschen. Die Renaissance von Stabilität wird uns also von dieser Seite sicher nicht „drohen“.

Und die EZB als der geistig-moralische Nachfolger der Deutschen Bundesbank? Wird sie zu einer geordneten Geldpolitik à la Bundesbank zurückkehren? Ja klar und die Erde ist eine Scheibe. Käme sie tatsächlich auf diese Idee, wäre die Eurozone vermutlich in zwei Wochen mausetot. Das wissen übrigens auch die Stabilitätsheuchler, die im Moment mit lautem Mediengetöse nach neuer geldpolitischer Sachlichkeit rufen. Als vermeintlich stabilitätspolitische Fahnenträger geht es ihnen wohl eher um die Sicherung ihrer längst nicht mehr sicheren Wahlkreise im Jahr 2013.

Auf der Verpackung der EZB steht zwar noch Deutsche Bundesbank drauf, tatsächlich steckt jedoch immer mehr US-Geldpolitik drin

Grundsätzlich wird jede Aktion zur Stützung der Euro-Familie und ihrer Mitglieder direkt oder indirekt den Stempel „Sponsored by EZB“ tragen. Wer sonst hat die Allmacht, die Renditen der Staatsanleihen von Spanien & Co. zu drücken. Wir werden noch Maßnahmen von der EZB erleben, bei denen früher jeder Bundesbanker sofort das Sauerstoffzelt aufgesucht hätte. Können wir zukünftig wirklich die direkte Staatsfinanzierung über die Notenpresse ausschließen? Denjenigen, die meinen, dass dies juristisch nicht möglich ist, sei gesagt, dass es auch rechtlich nicht möglich war, die eisernen Stabilitätsgrundsätze wie das Verbot von Transferleistungen zu brechen. Wir wissen doch, wie es läuft: Instabile Maßnahmen werden als alternativlos erklärt und dann wird das Recht von den euroländischen Strippenziehern konsequent in die gewünschte Richtung gebeugt.

Ja, Stabilitätspolitik ist wie die Jugendzeit. Sie ist schön, aber sie kommt nicht mehr zurück. Es mag nur ein schwacher Trost sein, dass auch außereuroländisch - in Japan, Großbritannien, den USA, in der Schweiz und sogar in China - längst der feine Stabilitäts-Sonntagsanzug ausgezogen wurde. Aber zumindest sind wir nicht die alleinigen stabilitätspolitischen Schmuddelkinder. Nur noch Länder mit Rohstoffvorkommen und damit einer gedeckten Währung wie Kanada können sich noch Reste einer Stabilitätspolitik der deutschen Machart erlauben.

Wenn die EZB Geld druckt, muss man Sachkapital haben

Die Eurozone verträgt keine Stabilität mehr. Grämen wir uns nicht, machen wir das Beste daraus. Wenn wir auch den mehr und mehr staatskapitalistischen Makrokosmos nicht verändern können, in unserem Mikrokosmos - sprich in unserer Anlagestrategie - können wir uns bestens darauf einstellen. Was heißt das nun für die Anlagestrategie? Vielleicht erleben unsere Enkel noch einmal steigende Zinsen. Sie müssen unten bleiben, damit auch unsere Staatsschulden mit Unterstützung eines geldpolitischen Inflationsdruck beherrschbar sind. Allerdings kann ich dann Staatspapiere nicht mehr als Altersvorsorge, sondern eher als Altersentsorge betrachten. Das sollten wir Deutsche bedenken, ein Volk, das gerne bis zu 80 Prozent in Zinspapieren „anspart“.

Die Alternative ist und bleibt Sachkapital. Wir wollen nicht vergessen, dass geldpolitische Sintfluten historisch betrachtet gut für Aktien als verbriefte Form des Sachkapitals waren. So ist auch die Stabilisierung der Eurozone durch die EZB im Augenblick eine Stabilisierung des DAX und seiner Aktien. Wenn es Brei regnet, muss man eben immer einen Löffel dabei haben. Hier mag man einwenden, dass aber selbst Aktien bei einem möglichen Euro-Kollaps dramatisch an Wert verlieren werden. Immerhin spricht ja die wahre, finnische Regierung - die nicht für emotionale Schnellschüsse aus der Hüfte bekannt ist - offen davon, dass der Zusammenbruch der Eurozone nur noch ein Frage der Zeit ist.

Wer nur auf Zinsvermögen setzt, ist ein Spekulant

Spielen wir dieses theoretische worst case-Szenario doch einmal durch. Natürlich werden in diesem Fall auch die besten Aktien dramatisch einbrechen. Aber selbst wenn Aktien auf einen Cent einbrechen sollten, verbriefen sie immer noch den gleichen Anteil am Gesamtunternehmen. Relativ verliert man also nichts. Außerdem würden Aktien bei einer wirtschaftlichen Wiedergenesung der Wirtschaft - als Beispiel die Zeit nach der Währungsreform 1948 - als Anlageform auch wieder auferstehen. Und Zinsvermögen? Es war weg und kam nie wieder. Eigentlich dürfte man bei seiner Anlagestrategie diese Geldentwertung als deutsches Nationaltrauma nie vergessen haben.

Die Welt ist heute nicht mehr stabil. Wenn man heutzutage noch einseitig sein Vertrauen auf vermeintlich stabile Staatspapiere und Festgeld statt auf Sachkapital setzt, ist man ein Spekulant. Und das entspricht nun wirklich nicht der deutschen Mentalität.

Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank AG

Rechtliche Hinweise/Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenskonflikten der Baader Bank AG:

http://www.baaderbank.de/disclaimer-und-umgang-mit-interessenskonflikten/

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