Die dubiosen Methoden des Graumarktparasiten Michael Oehme (News mit Zusatzmaterial)
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
(DGAP-Media / 03.03.2014 / 10:43)
Allein 600.000 Euro Honorar habe Michael Oehme (50) aus Friedberg (Hessen) pro Jahr als PR-Berater von der S&K Gruppe aus Frankfurt kassiert, bevor S&K im Februar 2013 wegen eines mutmaßlichen Schneeballsystems dicht gemacht wurde. Oehme widersprach der Summe nicht, als diese ihm vom Finanznachrichtendienst GoMoPa.net vorgehalten wurde. Auch nicht, dass er ja noch eine offene (unbezahlte) Rechnung an S&K hat. Einnahmen und Forderungen gehören in einer Bilanz zur Habenseite.
Hinzu kommen Zuwendungen von Finanzwelt-Chefin Dorothea Schöneich (50) aus Wiesbaden, die nicht nur für Oehmes PR-Kunden doppelseitige Spezialadvertisings zum Preis von rund 8.000 Euro veröffentlichte, sondern im Fall S&K von Stephan Schäfer gar eine Provision und zusätzlich noch eine Umsatzbeteiligung (Overhead) für jeden Vertriebler und dessen Umsatz erhalten haben soll, den sie der S&K zuführte.
Schöneich gilt in der Vertriebsszene als bestens vernetzt. Oehme führte nicht nur seinen PR-Kunden Schäfer bei Schöneichs jährlichen Golfturnieren als Hauptsponsor ein. Schöneich machte S&K mit großen Vertrieben und Emissionshäusern von ASG24 (AssecuranzService GmbH & Co. KG aus der Philipp-Reis-Straße 4 in Hattersheim am Main) bis hin zu MIDAS (MIDAS Management AG aus der Else-Lang-Straße 1 in Köln) bekannt. Und Schäfer hat diese dann bezahlt und gekauft. Auch war es Michael Oehme, der nach Aussage des seinerzeitigen Vorstandes der CIS Deutschland AG die Übergabe der CIS Fonds Frankfurt zwischen Daniel Shahin (45) aus Rödermark an den S&K-Vertriebsboss Daniel Fritsch (35) aus Erlensee einleitete und vermittelte. Das Emissionshaus DCM aus München, das auch von Oehme jahrelang betreut wurde, ging ebenfalls in den Dunstkreis der S&K Gruppe über.
Die Einnahmen, die Dorothea Schöneich und Michael Oehme auf diese Art generierten, sollen nach Informationen eines Marktkenners die Höhe der fürstlichen PR-Honorare von Oehme noch übertroffen haben.
Dennoch gab Michael Oehme gegenüber seinem Finanzamt Friedberg unter der Steuernummer 2616/853/31597 für das Jahr 2012 lediglich einen umsatzsteuerpflichten Umsatz von 94.112 Euro im Inland und 2.500 Euro im Ausland an.
Zu diesem Widerspruch befragt, gab Michael Oehme gegenüber GoMoPa.net keine Auskunft.
Warum versucht Oehme seine wahren Umsätze zu verstecken und begeht damit möglicherweise sogar einen Steuerbetrug? Soll plötzlich niemand mehr wissen, welchen mutmaßlich Kriminellen er die Steigbügel hielt.
Oehme hat sich einen zweifelhaften Ruf erarbeitet. Er gipfelt in dem Satz: "Wo Michael Oehme draufsteht, ist Abzocke drin."
Ein Grund für Oehmes Versteckspiel?
Oehme war bis vor zwei Jahren Geschäftsführer seiner 2010 gegründeten CAPISOL Capital Market Solutions GmbH aus Berlin Westend (Platanenallee 10). Und davor jahrelang mit seiner Einzelfirma FinanzMarketingBeratung aus Wiesbaden bekannt.
Inzwischen agiert Oehme vorzugsweise aus der Schweiz (St. Gallen, Multergasse 2a) als Consultant einer DocuWare AG, die seit Sommer 2012 CapitalPR AG heißt. Als Verwaltungsrat und Inhaber ist ein David Bernhard Crivelli aus St. Gallen angegeben, dessen einzige Referenz eine viermonatige Verwaltungsratsmitgliedschaft einer Schweizerischen Contax Treuhand AG aus Degersheim ist. Ein stadtbekannter Treuhänder also, bei dem Firmen nicht in einem Büro, sondern in einem Briefkasten sitzen.
Michael Oehme taucht nirgends mehr offiziell als Geschäftsführer auf.
In Berlin hat seine Freundin Heike Laukat (48) aus Berlin Charlottenburg den Chefposten der CAPISOL Capital Market Solutions GmbH allein inne, seit Oehme am 23. Oktober 2012 vom Geschäftsführer und Gesellschafter zurücktrat. Dieses Versteckspiel (faktisch ist Michael Oehme weiter der PR-Hans-Dampf der beiden Firmen in allen Gassen) kommt wohl nicht von ungefähr.
Denn tatsächlich hat Oehme eine Spur des Grauens am Finanzmarkt hinterlassen. Angefüllt mit windigen Fonds, Emittenten und Vertrieben, für die sich PR-Profi Oehme seit einem halben Jahrzehnt vor den Karren spannte und mit seinen Jubelmeldungen Tausende ahnungsloser Anleger in Finanzfallen mit teilweise Totalverlusten lockte. Die Spur ist lang. Sie umfasst mittlerweile knapp 40 Skandale.
Den zehn Bekanntesten sind:
1. S&K Gruppe aus Frankfurt.
12.000 Anleger verloren 200 Millionen Euro. Gegen 100 Personen wird ermittelt, sieben sitzen in Untersuchungshaft.
2. ACI Alternative Capital Invest aus Gütersloh in NRW.
1.800 Anleger verloren 76 Millionen Euro. Die Initiatoren Hanns-Uwe Lohmann und Robin Lohmann warten gerade auf ihren Betrugsprozess in Bielefeld.
3. Debi Select Fonds aus Landshut. 5.000 Anleger bangen um 90 Millionen eingezahlter Einlagen.
Das Geld sollte für den Handel mit Lebensversicherungspolicen und den Forderungskauf eingesetzt werden.
Doch in Wahrheit holte sich der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater der Debi Select Gruppe, Michael Josten aus Landshut, 70 Millionen Euro in den von ihm gegründeten Pleite-Billigstromanbieter Teldafax nach Troisdorf bei Köln rüber.
Debi-Select-Sprecher Michael Oehme wie auch seinem damals ebenfalls involvierten Freund Heinz Gerlach (Gerlach Report, Direkter Anlegerschutz) aus Oberursel in Hessen soll die verbrecherische Vergangenheit von Josten von Anfang an bekannt gewesen sein, was Unterlagen, Rechnungen und Aktennotizen von Gerlach belegen.
4.) Boll AG des Filmregisseurs Dr. Uwe Boll aus Mainz. Zehn Pleite-Kommanditbeteiligungs-Filmfonds.
Bemerkenswert ist der Fall Dr. Uwe Boll deshalb, weil Oehme diesen als ehemaliger Chefredakteur von Finanzwelt zunächst brutal angegriffen hatte, um ihn kurz darauf als sein PR-Berater hochleben zu lassen.
5.) Swiss Management Group SAM AG aus Luzern in der Schweiz und deutscher Vertrieb Best Select AG in München. 4.500 Anleger verloren 44 Millionen Euro als Darlehen an die SAM AG aus gekündigten Lebensversicherungen.
Gegen SAM-AG-Alleinaktionär Frank Michael Oberle (49) aus Würzburg ermittelt die Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts auf Betrug und Verstoß gegen das Kreditwesengesetz in Millionenhöhe (Geschäftsnummer 324 Js 129882/11).
6.) Prosperia AG aus Würzburg.
Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt aktuell gegen Prosperia-Chef Slobodan Cvetkovic (48), weil er im Jahre 2012 persönlich zwei Immobilien aus dem Hause CSA Capital, namentlich deren Fonds Sachwert Alliance 4 und 5 übernommen hatte, die sein Fonds Mephisto 1 als Zielobjekt übernommen hatte. Mit dem neuen Geld von Mephisto 1 sollen die alten Grundschulden nebst Zinsen der beiden Immobilien in Höhe von 3 Millionen Euro ohne Gegenleistung getilgt worden sein.
Mephisto 1 übernahm von CSA Capital fünf Sachwert Alliance Fonds, bei denen zuvor Anlegergelder im zweistelligen Millionenbereich verbrannt worden waren, wie GoMoPa.net berichtete.
7.) GRE Global Real Estate aus München.
1.200 atypisch stille Gesellschaftern zeichneten per Einmalzahlung oder in Raten 31,4 Millionen Euro. Alle Auszahlungen des von Oehme beratenen Vorstands Professor Dr. h.c. Frank Andre Audilet an die Gesellschafter erfolgten nicht aus Gewinnen, sondern waren nichts anderes als Entnahmen ihres eigenen Geldes oder weiterer Einzahler, wie der Insolvenzverwalter feststellte. Eingetragene nachrangige Grundschulden in ein Pflegeheim in Passau erwiesen sich als wertlos, sie wurden ohne Zahlung gelöscht.
8.) ProzessGarant AG aus Hof bei München. Anleger verloren zwischen 3 bis 5 Millionen Euro bei dem gescheiterten Prozesskostenfinanzierer.
Gründer Rechtsanwalt Dr. Franz Reinhard Sußner setzte sich an den Starnberger See ab, wo er eine Stiftung mit dem Namen German Emissions Limited gründete, die sein Sohn Christian Sußner leitet. Woher das Geld für die Stiftung stammt, wollte Dr. Sußner gegenüber GoMoPa.net nicht beantworten.
9.) Vermittler Michael Turgut von der IFF AG aus Hof bei München.
Michael Turgut und seine Vermittlungsgesellschaften waren bereits mit Fondsprojekten in die Schlagzeilen geraten, die allesamt gescheitert sind, wie zum Beispiel Göttinger Gruppe (90.000 Geschädigte), Frankonia-Gruppe (sämtliche Einlagen verlustig), Master Star Fund oder Master Advisory Fund.
Unter anderem hatte die Turgut-Truppe auch den am 1. Juli 2005 aufgelegten Fonds Grand Slam (Schweizer Liechtensteinisches Asset Management) der liechtensteinischen Firma Dux Partners AG verkauft. Dabei zahlten die Anleger ihr Geld auf das Konto der Schweizer Swiss Quote Bank und erteilten der liechtensteinischen Dux Partners AG die Vollmacht, das Geld in europäische und weltweite Aktienfonds zu investieren.
Der jährlichen Rendite von 3 Prozent standen 6,5 Prozent plus 5 Prozent Agio von der Anlagesumme gegenüber. Der Verkaufstrick bestand in der Behauptung, die Gebühren seien von der Steuer absetzbar, was die Finanzämter aber nicht anerkannten.
Turgut wurde im November 2011 verhaftet.
10.) ECI Energy Capital Invest Gruppe von Stefanie und Kay Rieck aus Stuttgart und S&K-Vertriebler Thomas Fuhr.
Es besteht der Verdacht, dass ECI rund 75 Millionen Euro Anlegergelder bei der Suche nach Erdgasvorkommen in Alaska und Texas versenkt hat.
Und ausgerechnet die ECI-Tochtergesellschaft Energy Capital Invest Life AG vertreibt seit 2012 Versicherungen von Quantum Leben und Plentum aus Vaduz in Liechtenstein, die ihre Versprechen nicht wirklich halten können, wie GoMoPa.net berichtete.
Auf der Liste des Grauens folgen Namen wie Rima AG, BEMA GmbH, F.I.T. GmbH, United Investors, Thomas Lloyd, Albis Leasing, Amitelo AG, FWU Atlanticlux, DCM und, und, und.
Allein bei den TOP-Five S&K, ACI, Debi Select, SAM AG und GRE trugen Oehmes Jubelberichte dazu bei, dass 24.500 Anleger 441,4 Millionen Euro verloren.
Wer nun wissen will, welche Investments als nächstes Ärger und Verluste bescheren werden, braucht in keine Glaskugel zu schauen.
Es genügt ein Blick auf die aktuelle Kundenliste. Sie offenbart sich in der Finanzwelt von Dorothea Schöneich.
Da findet man Malte Hartwieg aus München mit seinem Vertrieb dima24 und der Nitro Invest GmbH mit den NCI Fonds (Genussrechte für von Malte Hartwieg gegründeten Offshorefirmen), der aktuell wegen des Verdachts eines Schneeballsystems angezeigt wurde, wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net berichtete.
Aber auch das Konstanzer Emissionshaus Canada Gold Trust GmbH mit Peter Prasch aus Liechtenstein an der Spitze (Nachrangdarlehen für Goldminen in Kanada ohne Transparenz)
Oder auch Tobias Eckl und seine Premium Vermögensberatung GmbH aus Regensburg und dessen Partner Thomas Seidl vom Deutschen Emissionshaus (DEH GmbH) aus München (Phantasieinvestments ohne nachprüfbare Referenzen).
Andernorts finden sich Emissionshäuser, die den großspurigen Versprechungen von Oehme auf den Leim gingen.
Das Berliner Unternehmen GWP germanwindpower GmbH, das vergeblich auf einen Kredit in Höhe von 15 Millionen Euro vom Konstanzer Umweltfonds Global Invest des Schweizer Initiators Helge Quehl wartete (GoMoPa.net berichtete ), widmet Michael Oehme im internen Situationsbericht zur Krisenbewältigung gar einen eigenen Absatz:
Zitat:
Wir haben uns nicht nur von dem, was JBC zu den Gebieten sagte, blenden lassen sondern auch von den euphorischen Aussagen der Mitstreiter von Global Invest, die es für möglich und realistsch angesehen haben, innerhalb von eineinhalb Jahren 15 Millionen an Anlagegeldern einzusammeln.
An diesen hoch optmistschen Aussagen hat im Übrigen auch Michael Oehme (ehemaliger Pressesprecher der S&K Gruppe - Anmerkung der Redaktion) mitgewirkt, seinerzeit noch Mitstreiter von Herrn Quehl.
Sein Meisterwerk an Irreführung hatte Oehme allerdings zweifelslos als S&K-Pressesprecher abgeliefert.
Am 16. Februar 2011, also fast zwei Jahre vor der S&K-Razzia durch die Staatsanwaltschaft Frankfurt, lockte Oehme potentielle Vertriebe und Anleger mit folgender Pressemitteilung, die Oehme auf PR-newsticker verbreiten ließ:
Zitat:
S&K ist ein breit aufgestelltes Immobilienunternehmen, das sämtliche Bereich der Wertschöpfungskette von Immobilien mit eigenen Mitarbeitern oder angebundenen Partnern abdeckt.
Kompetenz, Erfahrung und Solidität sind dabei Schlüsselbegriffe um das Management von Stephan Schäfer und Jonas Köller.
Erst im Mai letzten Jahres erhöhten sie beispielsweise bei ihrer Tochter "Erste S&K Immobilienhandels GmbH" das Stammkapital auf eine Million Euro, nachdem man in 2007 im Auftrag eines offenen Immobilienfonds Liegenschaften im Gesamtwert von 110 Millionen Euro ersteigert hatte.
Schäfer und Köller sitzen in Untersuchungshaft und warten auf ihren Prozess wegen mutmaßlichen Bandenbetruges und persönlicher Bereicherung.
Helfer Oehme läuft noch frei herum.
Da man nicht alle Vertriebe wegkaufen konnte, habe Oehme für S&K eine bis dato beispiellose Schmutzkampagne über Sachwertfonds-Konkurrenten begleitet und teilweise eingefädelt. Die Palette reichte von Spionage mit Bestechung von Personal und Diebstahl von Präsentationen über Peilsendern an Autos bis hin zu anonymen Lügenseiten über angebliche Seitensprünge, Pädophilie und Kameras in Umkleideräumen.
Es wurde sogar der gerichtsbekannte und mehrfach verurteilte Berufs-Stalker Hermann Schühle aus Überlingen in Baden-Württemberg eingespannt, Konkurrenten durch zahllose Faxschreiben an Behörden, Tageszeitungen und Vertriebspartner zu diffamieren.
Alles nur, um Vertriebe von den Konkurrenten abspenstig zu machen, damit sie S&K-Produkte vertreiben und um Michael Oehme und sich selbst am Markt zu positionieren.
Selbst seriöse Emittenten, die in die Fänge von Michael Oehme gerieten, haben Angst, das Mandat mit ihm zu beenden und zu kündigen. Zu häufig kommt es vor, dass seine Kunden unmittelbar im Anschluss an die Beendigung anonymen Schmutzkampagnen im Internet ausgesetzt sind, oder dass vermeintlich seriöse Presse aus dem Umfeld von Michael Oehme tendenziös gegen diese zu berichten beginnt. Alles Zufall?
Anderthalb Jahre hat es gedauert, um überhaupt, herauszufinden, dass tatsächlich Micheal Oehme der Verfasser von gezielten gezielten Falschbehauptungen gegen solche Emittenten war.
Einem forensischen Sprachgutachter, der unter anderem für den Generalbundesanwalt, große Konzerne und das Bundeskriminalamt tätig ist, sei der Nachweis in einem 800 Seiten starken Gutachten gelungen. Eine Unterlassung, also ein Versprechen, so etwas künftig nicht mehr zu wiederholen, wollte Michael Oehme dennoch nicht unterschreiben.
Nun wird es zu wohl einer mündlichen Gerichts-Verhandlung kommen. Oehme riskiert damit, öffentlich als Lügner verurteilt zu werden.
Oehme betonte gegenüber GoMoPa.net: "Ich habe die Einstweilige Verfügung nicht unterschrieben, da ich sie als unzutreffend empfinde."
Am Telefon erläuterte er gegenüber GoMoPa.net, was er mit unzutreffend meint:
Zitat:
Wenn irgend jemand behauptet, irgend jemand hätte bei einer Mordtat irgend ein Kleid getragen, was irgend jemand in den Altpapiercontainer geworfen hat, und derjenige, der die Klamotte in den Altpapiercontainer geworfen hat, sei angeblich verantwortlich für den Mord - nur zum Verständnis: Ich verstehe gar nicht, worum es da geht.
[...] Wenn Sie bei Gomopa verantwortlich gemacht würden für alle Texte, die jemand wirklich oder nur vermeintlich von irgendwelchen Redakteuren geschrieben werden, damit das alles so ein bisschen aufgebauscht wird, dann verantwortlich gemacht würden, und dann nimmt jemand das unberechtigter Weise und macht damit irgend etwas, dann würden Sie sich doch auch an den Kopf greifen [...] Wo leben wir denn.
GoMoPa.net verstand nicht genau, was Oehme sagen wollte und sandte ihm am 19. Februar 2014 folgende Nachfragen zu:
1) Nachfragen zur Schmutzkampagne für S&K:
Wir stellten Ihnen gestern die Frage, was Sie zu dem forensischen Schriftgutachten sagen, welches Sie als Urheber der diffamierenden Texte auf anonymen Internetseiten eindeutig identifiziert.
Sie antworteten, es handle sich um "irgendeinen Hiwi" (also wissenschaftlichen Hilfsarbeiter), der glaubt, etwas beweisen zu können.
Tatsächlich aber handelt es sich nach unseren Recherchen um einen der führenden Schriftforensiker der Welt, der für das Bundeskriminalamt, Landeskriminalämter und Großkonzerne arbeitet und als Gerichtsgutachter in hunderten von Fällen anerkannt ist. Möchten Sie Ihre zitierte Sichtweise so stehen lassen?
Das Gutachten behauptet nicht, Sie selber als Person hätten die anonymen Webseiten veröffentlicht, sondern beweist lediglich, dass Sie der Urheber des gesamten Textmaterials sind. Verstehe ich Ihre zitierte Aussage richtig, dass Sie die Urheberschaft der Texte demnach nicht bestreiten, sondern lediglich bestreiten, diese ins Internet gestellt zu haben? In wessen Auftrag haben Sie die Texte denn erstellt, und was haben Sie geglaubt, was dieser Dritte damit tun möchte?
Sie werden doch zustimmen, dass es nicht normal ist, Menschen als Pädophile oder Voyeure zu bezeichnen, und von einer späteren Verwendung der Texte nichts gewusst haben zu wollen? Sie verwenden im genannten Zitat die Formulierung "Verwendung in unberechtigter Weise". Wie hätte denn Ihrer Meinung nach die berechtigte Verwendung von dieser Form von Texten aussehen müssen?
2.) Weitere Nachfragen zur Schmutzkampagne für S&K:
Sie äußerten im gestrigen Telefonat wörtlich:
Zitat:
Wenn man Beweise dafür hätte... Sie machen das Ganze nur noch Schlimmer. Ich will wissen, ob Sie Beweise haben und welche, sonst stelle ich direkt Strafanzeige! ... Ihr habt nichts! ... Soll ich Ihnen sagen, dass ich Hermann Schühle nie gesehen habe und auch nie einen Euro von A nach B überwiesen habe? Sie haben doch Beweise. Beweisen Sie es doch mal! ... Was hab ich denn damit zu tun? Schäfer und Köller haben mich als PR-Berater gefragt: Gibt es irgendwelche Verbündete? Und das ist alles! Ich weiß bis heute nicht, das Schühle für S&K tätig war...
Dazu haben wir folgende Fragen:
a) Ist es richtig, dass Sie am 9. November 2012 um 19.22 Uhr eine E-Mail von Hermann Schühle erhalten haben mit dem folgenden Inhalt (Markierungen durch GoMoPa.net)?
Zitat:
Sehr geehrter Herr Oehme, beste Fakten - Kuvert eingegangen. Gestern: PWC 70 Fax-Nummern Regierungspräsidium, Landratsamt, OB Tübingen Boris Palmer alle Heute: Alle Banken BW usw. und IDUNA Signal usw. ca. 30 Fax. Bitte rufen Sie mich an, damit wir uns abstimmen können. [...] Sehr gute Arbeit - Danke Danke Danke. Sie können davon ausgehen, das OK sitzen wird. Gruß Schühle
b) Ist es richtig, dass Sie am 10. Oktober 2012 um 12.59 Uhr eine E-Mail an Herrn Schühle sandten mit folgendem Inhalt?
Zitat:
Hallo Herr Schühle, ich treffe erst am FR Frau Meier. Sie hat viele Beweise, aber ich muss natürlich erst Vertrauen gewinnen. Können wir die Frist nicht etwas schieben, es ist doch Aufgabe der Staatsanwalt Beweise herbeizubringen und nicht von uns Grüße Michael Oehme
c) Ist es richtig, dass Ihnen Hermann Schühle am 2. November 2012 um 21.10 Uhr eine E-Mail folgenden Inhalts sandte, die Sie noch am selben Abend wie folgt beantworteten?
Zitat:
Wichtig ist, dass WIR Sie und ich wir uns erfolgreich positionieren in der Kapitalanlagebranche. Wir sind auf dem besten Weg. Erholsames Wochenende. Gruß Schühle
Ihre Antwort:
Zitat:
Ihnen auch! Freue mich auf viele erfolgreiche Jahre!!!
d) Ist es richtig, dass Sie hinsichtlich der Lancierung von negativer Berichterstattung von Herrn Schühle am 7. November um 10.11 Uhr eine E-Mail folgenden Inhalts erhielten, die Sie am selben Tag mit "Sehr gut!" beantworteten?
Zitat:
Termine habe ich notiert. Ich denke, dass ich vorab ein Termin wahrnehme und den zweiten mit Ihnen 19.11. / 20.11. Heute raus Bild Spiegel Focus DPA Stuttgart Gruß Schühle
e) Ist es richtig, dass Sie am 27. August 2012 gegen 21.05 Uhr eine E-Mail von Hermann Schühle mit folgendem Inhalt erhielten?
Zitat:
Sehr geehrter Herr Oehme, den Bericht von PROCONTRA und die Bewertung habe ich über 700 Mal an alle in der Finanzbranche gefaxt. Zusätzlich an Finanzmarktaufsichten, Staatsanwaltschaften, Behörden, 138 Landtagsmitglieder in BW usw. in Deutschland, Schweiz Österreich, Frankreich, Fürstentum Liechtenstein usw..."
f) Die Korrespondenzliste von Ihnen mit Personen, die sich massiv oder indirekt an gezielten Schädigungsaktionen beteiligt haben, und die Sie belegbar mit Informationen versorgten, ist lange fortsetzbar. Möchten Sie weiterhin bestreiten, in solche Aktionen eingebunden gewesen zu sein, und auch solche Aktionen initiiert, geplant und davon gewusst zu haben?
3.) Weitere Nachfrage zur Schmutzkampagne für S&K:
Sie behaupteten im gestrigen Telefonat, die ehemalige Assistentin eines Emittenten (Frau Maier) nur einmal gesehen zu haben. Wie erklären Sie sich, dass verschiedene Fotos vorliegen von Ihnen beiden, auf denen Sie unterschiedliche Kleidung tragen? Ist es bei Ihnen üblich, sich während nur eines Gespräches mehrere Male umzuziehen ebenso wie Ihre Gesprächspartner?
4.) Weitere Nachfrage zur Schmutzkampagne für S&K:
Ihnen wurde von einem betroffenen Emittenten das Angebot unterbreitet, einige Klagepunkte gegen Sie möglicher Weise fallen zu lassen im Gegenzug zu uneingeschränkter Kooperation Ihrerseits zur lückenlosen Aufklärung der Vorkommnisse der letzten Jahre. Dieses Angebot haben Sie abgelehnt und bevorzugen den Gerichtsweg, obwohl Sie nicht absehen können, welche möglicherweise für Sie unbequemen Belege Ihrer Gegenseite vorliegen und bekannt sind. Was ist der Grund für Ihre Haltung?
5.) Nachfragen zum Komplex Geschäftsmodell Michael Oehme:
Sehr geehrter Herr Oehme, Sie geben an, als "Consulter" für die in St. Gallen ansässige CapitalPR AG (vormals DocuWare AG) tätig zu sein. Die Aktiengesellschaft wird als Briefkasten von einem marktbekannten Treuhänder geführt. Als Consulter traten Sie erstmals im Jahr 2012 in Erscheinung, und auch das nur als Verfasser von allgemeinen Marktthemen ohne erkennbaren monetären Hintergrund.
Uns vorliegenden Informationen zur Folge sind Sie aber vielmehr ein faktischer Geschäftsführer.
a) Vor Ihrer privaten Wohnadresse in Friedberg, Hoherodskopfstraße 14, findet sich regelmäßig ein Fahrzeug mit dem amtlichen schweizerischen Kennzeichen SG 371377. Dieses ist zugelassen auf die CapitalPR AG und war vormals zugelassen auf die DocuWare AG. Als Fahrzeug im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung fällt dieses unter die 1 Prozent Regel beim Finanzamt, wo dieses Fahrzeug allerdings unbekannt ist. Auch ist dieses Fahrzeug nicht für den grenzüberschreitenden Verkehr angemeldet.
Handelt es sich hierbei um eine Steuerverkürzung?
b) Nach unseren Recherchen verfügen Sie über keine Arbeitsbewilligung in der Schweiz. Das Büro in Sankt Gallen ist ebenfalls nicht für einen permanenten Arbeitsverkehr eingerichtet, Ihr Lebens- und Arbeitsmittelpunkt befindet sich in Deutschland. Allerdings wird der überwiegende Teil Ihrer Umsätze in der Schweiz vereinnahmt.
Handelt es sich hierbei um eine Umsatzverschiebung?
c) Sie werden geführt beim Finanzamt Friedberg seit 2010, zuvor waren Sie für Einkommens- und Umsatzsteuer in Wiesbaden veranlagt.
Für das Jahr 2010 weisen Sie umsatzsteuerpflichtige Umsätze aus in Höhe von 567.424 Euro sowie Umsätze aus dem Ausland von 56.301 Euro.
Im Jahr 2011 weisen Sie umsatzsteuerpflichtige Umsätze aus in Höhe von 599.300 Euro und Umsätze aus dem Ausland in Höhe von 32.480,00 Euro.
Ab dem Jahr 2012 kommt es allerdings zu einem drastischen Umsatzrückgang auf nur 94.112 Euro im Inland und 2.500 Euro im Ausland.
Der gravierende Umsatzeinbruch fällt zusammen mit der Übernahme der DocuWare AG in Ihr Umfeld.
Für das Jahr 2013 weisen Sie lediglich umsatzsteuerpflichtige Umsätze aus in Höhe von 9.866 Euro. Die gravierenden Umsatzeinbußen im Jahre 2012 decken sich kongruent mit dem Umsatzzuwachs der schweizerischen Aktiengesellschaft. Können Sie das plausibel erklären, zumal die AG in Sankt Gallen nirgendwo, außer mit nichtssagenden allgemeingültigen Internetmeldungen auftaucht, obwohl dort wesentliche Teile der Umsätze generiert wurden und generiert werden?
d) Die gravierenden Umsatzeinbrüche in Ihrem Geschäft werden nicht durch Neuumsätze der von Ihrer Lebensgefährtin Heike Laukat übernommenen Capisol GmbH in Berlin kompensiert, wenngleich diese Presse- und Agenturmeldungen für Ihre Mandanten vornimmt. Sie selber vermeiden jede Verbindung zur deutschen GmbH, obgleich es sich um Ihre Kunden handelt und auch die Texte von Ihnen stammen.
Ist der Grund eine Verschiebung von steuerbaren Umsätzen?
e) Im Zusammenhang mit der CapitalPR AG taucht inzwischen der Name Christina Görgen auf, die zuvor die in Berlin ansässige Firma zur SEO Optimierung weboptimierung24 geführt hat. Frau Görgen verfügt ebenso wenig wie Sie über eine Arbeitserlaubnis in der Schweiz, übernimmt in Ihrem Auftrage jedoch nicht unwesentliche Backofficeleistungen. Wie passt das zusammen?
f) Ist es richtig, dass Frau Christina Görgen in Ihrem Auftrag beziehungsweise für Ihre Mandanten Finanzdienstleister akquirierte und Sie diese Ihren Auftraggebern gegen Entgelt und Provision zuführten? Für welche Auftraggeber wurde konkret Akquise betrieben? Wie kam Frau Görgen an die Adressen beziehungsweise Telefonnummern der Finanzdienstleister, welche nicht öffentlich zugänglich sind?
g) Sie selber erklären in alten Pressemitteilungen, der führende Spezialist der Fondsbranche zu SEO Optimierungen zu sein.
Nachdem Sie sich aus dem öffentlichen Markt zurückgezogen haben, beschränken Sie sich allerdings auf irrelevante Veröffentlichung von Allgemeinthemen. Zugleich behaupten Sie, mit anonymen Internetwebseiten nichts zu tun gehabt zu haben, obgleich Sie und ihr Umfeld nach eigenen Werbe-Aussagen die führenden Spezialisten auf dem Markt sind. Können Sie diesen Widerspruch erklären?
h) Wo hält sich aktuell Ihre Exfrau Paula auf, steuerlich geben Sie an, dass Paula in den Büroräumen des Magazins Finanzwelt in Wiesbaden wohnt?
i) Uns liegt ein Tonbandmitschnitt vor, auf dem Sie anbieten, Leistungen als Geldkurier aus der Schweiz gegen erhebliches Entgelt vornehmen zu können, ebenso wie eine eidesstattliche Erklärung von einem Ihrer Gesprächspartner. Wie passt das zusammen mit Ihrem Geschäftsmodell?
j) Da Sie selbst im Jahre 2013 steuerlich nur Umsätze in Höhe von 9.866 Euro angeben und auch Ihre sonstigen zu versteuernden Einkünfte nicht Ihren Lebensunterhalt hinreichend decken können, stellt sich die Frage:
Wie und von was bezahlen Sie zwei Autos und den Unterhalt für mehrere Kinder?
k) In Ihrem gestrigen Telefonat haben Sie noch mit Rechtsanwälten gedroht, ist es richtig, dass Sie derzeit Anwälten eine fünfstellige Summe schulden, welche von Ihnen bislang nicht bezahlt wurde beziehungsweise werden konnte?
6.) Nachfrage zu S&K:
Uns vorliegenden Informationen zur Folge sind Sie im Visier der Staatsanwaltschaft unter anderem in der Angelegenheit S&K. Möchten Sie dies kommentieren oder erklären?
7.) Nachfrage zu Finanzwelt und Folgemagazin:
Gegen Ende des Jahres 2013 verbrachten Sie einen Skiurlaub, wo auch Aktivitäten für 2014 besprochen und eine Ausrichtung vom Magazin Finanzwelt beziehungsweise das neu geplante Magazin besprochen wurde. Gibt es dazu schon Konkretes? Interessant ist die Bestellung von Hans-Werner Tieltges als Chefredakteur Online und dessen Aufgabenstellung im hier gegenständlichen Gesamtkomplex. Möchten Sie sich hierzu äußern?
Dem sonst so redegewandten PR-Profi scheint es nun in eigener Sache die Sprache verschlagen zu haben. Auf die Fragen erhielt GoMoPa.net weder telefonisch noch per E-Mail eine Reaktion.
Nach dem Auffliegen von S&K bemühte sich Michael Oehme um seinen Ruf. Der Fachdienst fondstelegramm von Dr. Tilman Welther aus Berlin stellte ihm aber auch für diese Zeit kein gutes Zeugnis aus. Anlässlich des Insolvenzantrages der DCM AG am 3. April 2013, mit 92.000 Beteiligungen einer der Großen der Branche, schrieb fondstelegramm am 5. April 2013 über Oehme:
Zitat:
Der langjährige Pressesprecher Michael Oehme hat, wie aus unternehmensnahen Kreise zu hören ist, kein Mandat mehr. Lange allerdings kann die Trennung noch nicht her sein. Anlässlich des S&K Skandals setzte er sich noch sehr engagiert ein, das Image der dcm AG zu retten und den Unterschied zwischen den von S&K gekauften dcm-Gesellschaften und der dcm AG klarzustellen. Genutzt hat es offensichtlich nicht viel.
Möglicher Weise kommt zu Oehmes Irreführungen jetzt auch noch Steuerbetrug hinzu. Fragen auch hierzu wollte Oehme nicht beantworten. Nun denn...
Die Originalmeldung finden Sie unter: http://www.gomopa.net/Pressemitteilungen.html?id=1366&meldung=System-Micha el-Oehme-Graumarktparasit-Teil-I
__
Goldman Morgenstern & Partners
Consulting LLC
575 Madison Avenue, 10th floor
New York, NY 10022-2511
USA
Phone 001.212.605.0173
Fax 001.212.605.0222
info@gomopa.net
Der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net steht für investigative Recherchen im grauen Kapitalmarkt und warnt vor riskanten Angeboten, dubiosen Anbietern und betrügerischen Strukturen. Durch aktive Aufklärung und permanente Transparenz trägt GoMoPa(R) nachhaltig zur Betrugsprävention in Wirtschaft und Gesellschaft bei und liefert unabhängigen Rat und Hilfe für persönliche und unternehmerische Entscheidungen.
Ende der Pressemitteilung
+++++ Zusatzmaterial zur Meldung:
Bild: http://newsfeed2.equitystory.com/goldmann/255350.html Bildunterschrift: Graumarkt - Parasit Michael Oehme
Emittent/Herausgeber: Goldmann Morgenstern & Partners Consulting LCC Schlagwort(e): Finanzen
03.03.2014 Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und http://www.dgap.de
255350 03.03.2014