DGB will große Firmen zum Bau von Werkswohnungen verpflichten
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Im Kampf gegen den Wohnungsmangel will der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Unternehmen zum Bau von Werkswohnungen verpflichten. Einen entsprechenden Vorschlag macht der DGB laut einem Bericht der Funke-Mediengruppe in einem Positionspapier. Konkret wolle der DGB den Bau von Mitarbeiterunterkünften für Großunternehmen vorschreiben, die sich in einer Region oder Stadt neu ansiedeln. "Gerade bei der Neuansiedlung von Großunternehmen erhöht sich mitunter der Druck auf den lokalen Wohnungsmarkt enorm. Ein verpflichtender Neubau von Werkswohnungen zu günstigen Mietkonditionen für die Beschäftigten würde die Versorgungssituation vor Ort entlasten", sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell der Mediengruppe.
Gleichzeitig könnten Unternehmen durch das Angebot von Werkswohnungen ihre Attraktivität als Arbeitgeber für Fachkräfte bestenfalls auch langfristig steigern. Um Unternehmen bei Neuansiedlungen zum Bau von Mitarbeiterwohnungen zu verpflichten, sollten Kommunen laut dem Positionspapier die "ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente vollumfänglich ausschöpfen".
Konkret nennt der Gewerkschaftsbund den Angaben zufolge die Vereinbarung über städtebauliche Verträge, die Vergabe von Grundstücken durch Konzeptvergabeverfahren mit Auflagen zur Schaffung von Mitarbeiterwohnungen sowie die Vergabe von Erbbaurechten verbunden mit entsprechenden Auflagen. Laut DGB-Vorschlag sollten Firmen besonders für Mitarbeiter mit geringen und mittleren Einkommen Unterkünfte schaffen, da diese es derzeit besonders schwer hätten, sich mit gutem und bezahlbarem Wohnraum zu versorgen. Sichergestellt werden könne dies mithilfe von Kriterien bei der Grundstücksvergabe durch die Kommunen.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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