DGAP-News: EVN AG: Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2015/16
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DGAP-News: EVN AG / Schlagwort(e): Quartalsergebnis EVN AG: Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2015/16
25.08.2016 / 08:00 Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
(1. Oktober 2015 - 30. Juni 2016)
Highlights
- Anstieg der thermischen Stromproduktion durch höheren Bedarf für Netzstabilisierung
- Operative Verbesserungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Energiegeschäfts
- Senkung des Erdgas-Arbeitspreises für Haushaltskunden im Rahmen der EnergieAllianz Austria um 7 % ab 1. Mai 2016; Senkung des Strom Arbeitspreises um 5 % ab 1. Oktober 2016
- Investitionen im Bereich der Trinkwasserversorgung in Niederösterreich
- Neuauftrag für Kläranlagenprojekt in Kroatien
- Konzernergebnis über Vorjahresniveau
- Ausblick 2015/16: Konzernergebnis weitgehend stabil erwartet
Kennzahlen
- Umsatz: -2,9 % auf 1.616,6 Mio. Euro
- EBITDA: +5,7 % auf 525,4 Mio. Euro
- EBIT: +4,5 % auf 299,3 Mio. Euro
- Konzernergebnis: +6,3 % auf 198,8 Mio. Euro
- Nettoverschuldung: 1.098,8 Mio. Euro (30.09.2015: 1.230,9 Mio. Euro)
Energiewirtschaftliches Umfeld
Die Temperaturen zeigten sich in den für die EVN relevanten Märkten in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2015/16 überaus mild. Dabei waren insbesondere die Wintermonate in allen drei Kernmärkten von Temperaturen über dem langjährigen Mittelwert geprägt: In Österreich erhöhte sich die Heizgradsumme gegenüber dem Vorjahr zwar um 2,0 Prozentpunkte, lag jedoch weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt. Bulgarien verzeichnete in der Berichtsperiode außergewöhnlich warme Temperaturen; die Heizgradsumme lag hier um 21,5 Prozentpunkte unter dem bereits niedrigen Vorjahreswert. Auch in Mazedonien war es wärmer; die Heizgradsumme blieb um 7,0 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.
Die Preise für Primärenergieträger (Rohöl, Erdgas und Steinkohle) entwickelten sich im Vergleich zur Vorjahresperiode ebenso weiter rückläufig wie die Termin- und Spotmarktpreise für Grund- bzw. Spitzenlaststrom. Die für den Berichtszeitraum geltenden Terminpreise für Grundlaststrom sanken auf 31,6 Euro pro MWh, jene für Spitzenlaststrom auf 40,1 Euro pro MWh. Die Spotmarktpreise für Grundlaststrom gingen im Vergleich zur Vorjahresperiode auf 27,7 Euro pro MWh zurück, jene für Spitzenlaststrom reduzierten sich auf 34,8 Euro pro MWh.
Trotz Umsatzrückgangs gesteigertes EBIT und EBITDA; Konzernergebnis über Vor-jahresniveau
Die Umsatzerlöse verringerten sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 47,5 Mio. Euro bzw. 2,9 % auf 1.616,6 Mio. Euro. Gesteigerte Erlöse aus der Vermarktung des in den Kraftwerken der EVN erzeugten Stroms sowie aus dem niederösterreichischen Netzgeschäft konnten dabei geringere Erlöse aus den reduzierten Erdgashandelsaktivitäten des Konzerns sowie einen durch den milden Winter und die fortschreitende Liberalisierung beeinflussten mengenbedingten Umsatzrückgang in Südosteuropa, der durch niedrigere Preise verstärkt wurde, nicht ausgleichen.
Unter Berücksichtigung geringerer operativer Aufwendungen, vor allem bedingt durch einen Rückgang des Aufwands für Fremdstrombezug und Energieträger sowie weitere Verbesserungen im Inkassobereich und eine gleichzeitige Kostenreduktion in Südosteuropa, erhöhte sich das EBITDA um 28,2 Mio. Euro bzw. 5,7 % auf 525,4 Mio. Euro.
Die Abschreibungen erhöhten sich bedingt durch die anhaltende Investitionstätigkeit des Konzerns um 7,6 Mio. Euro bzw. 4,0 % auf 199,3 Mio. Euro. Ebenso erhöhten sich die Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen um 7,8 Mio. Euro bzw. 41,1 % auf 26,8 Mio. Euro. Der überwiegende Teil davon betraf eine Wertminderung der bulgarischen Fernwärmegesellschaft TEZ Plovdiv, die aufgrund der fortgesetzten nachteiligen Regelungen des Regulators im Wärmebereich notwendig wurde. Ungeachtet dessen lag das EBIT mit 299,3 Mio. Euro um 12,8 Mio. Euro bzw. 4,5 % über dem Vergleichswert des Vorjahres.
Das Finanzergebnis lag mit -39,5 Mio. Euro um 1,7 Mio. Euro bzw. 4,2 % über jenem des Vorjahreszeitraums. In Summe erhöhte sich das Konzernergebnis um 11,7 Mio. Euro bzw. 6,3 % auf 198,8 Mio. Euro.
Solide Bilanzstruktur; gesunkene Nettoverschuldung
Die positiven operativen Ergebnisse der EVN sind die Grundlage für eine solide Bilanzstruktur. Die Eigenkapital-quote erhöhte sich zum 30. Juni 2016 auf 41,7 % (30. September 2015: 39,8 %). Die Nettoverschuldung reduzierte sich gegenüber dem 30. September 2015 um 132,1 Mio. Euro bzw. 10,7 % auf 1.098,8 Mio. Euro. Daraus resultierend sank das Gearing auf 40,2 % (30. September 2015: 47,5 %).
Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft
Energiegeschäft
Die Stromerzeugung der EVN erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2015/16 deutlich. Trotz eines Anstiegs der erneuerbaren Stromproduktionskapazitäten führte ein geringeres Wind- und Wasserdargebot zu einem Rückgang der Erzeugung aus erneuerbarer Energie gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres. Im Gegensatz dazu gab es einen deutlichen Anstieg der Einsätze der thermischen Kraftwerke der EVN für die Lieferung von Ausgleichsenergie und für das Engpassmanagement in Österreich und Deutschland. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit sowie zur Unterstützung des Systemumbaus in Richtung erneuerbare Energie. Auch in Zukunft werden die thermischen Kraftwerke der EVN für diese wichtigen Aufgaben verfügbar gehalten. So werden die thermischen Kraftwerke der EVN auch in den Sommermonaten 2016 und 2017 insbesondere zur Netzstabilisierung in Österreich auf vertraglicher Basis bei Bedarf eingesetzt werden. Ebenso gilt der Vertrag über die Bereitstellung von Reservekapazitäten für den süddeutschen Raum auch für die kommenden beiden Winterhalbjahre.
Das im Geschäftsjahr 2013/14 vorgestellte Investitionsprogramm der EVN, das Investitionen in Höhe von 1 Mrd. Euro innerhalb von vier Jahren in Niederösterreich vorsieht, wurde in den ersten drei Quartalen 2015/16 plangemäß im nunmehr dritten Jahr fortgesetzt. Rund 70 % des gesamten Investitionsprogramms sind für die Erweiterung bzw. den Neubau von Anlagen im Netzbereich vorgesehen, die insbesondere auch dem Transport der laufend steigenden Einspeisemengen an Windenergie dienen. Im Bereich der erneuerbaren Stromerzeugung wurde der Windpark Paasdorf-Lanzendorf im Juli 2016 planmäßig in Betrieb genommen. Die sechs Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 19 MW können rund 13.500 Haushalte mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgen. Damit steigt die Wind-Erzeugungskapazität der EVN auf 269 MW, und die EVN kommt ihrem Mittelfristziel von über 300 MW deutlich näher.
Zum 1. Mai 2016 hat die EVN Vertriebsgesellschaft im Rahmen der EnergieAllianz in Österreich neuerlich Einkaufsvorteile aus den gesunkenen Großhandelspreisen für Erdgas durch eine Preissenkung an ihre Privatkunden weitergegeben. Nach den jeweils fünfprozentigen Energiepreissenkungen für Strom und Erdgas im letzten Oktober wurden die Erdgas-Arbeitspreise für Haushalte im Schnitt um weitere rund 7 % gesenkt. Zudem wird zum 1. Oktober 2016 eine neuerliche Senkung der Strom-Arbeitspreise für Haushalte um durchschnittlich 5 % erfolgen.
Umweltgeschäft
Der Schwerpunkt der Investitionen im Umweltgeschäft lag auf der weiteren Steigerung der Versorgungs-sicherheit mit Trinkwasser und der Verbesserung der Trinkwasserqualität. Im Bereich der Trinkwasserversorgung in Niederösterreich konnte die EVN im dritten Quartal 2015/16 zwei strategisch wichtige Investitionsprojekte abschließen, durch die die Versorgungsqualität für die Kunden der EVN weiter verbessert werden: In Zwentendorf an der Zaya ist die bereits dritte Naturfilteranlage der EVN in Niederösterreich zur natürlichen Reduktion der Wasserhärte in Betrieb gegangen, und im Waldviertel wurde die Leistungsfähigkeit der Pumpwerke für das Trinkwasserleitungsnetz um rund 25 % erhöht. Damit können auch bei Verbrauchsspitzen in den traditionell trockenen Monaten ausreichend Trinkwasser bereitstellt werden.
Im internationalen Projektgeschäft konnte die EVN in der Berichtsperiode einen weiteren Auftrag in Südosteuropa für sich entscheiden: Nachdem die EVN - wie bereits zum Halbjahr berichtet - in Mazedonien drei Abwasserbehandlungsanlagen planen und errichten wird, wurde die EVN im Juni 2016 mit dem Bau einer Kläranlage in Vodice in Kroatien beauftragt. Bei beiden Projekten agiert die EVN als Generalunternehmer, die Finanzierung der Vorhaben mit einem Auftragswert von rund 20,0 Mio. Euro (Mazedonien) bzw. 6,0 Mio. Euro (Kroatien) erfolgt durch die Auftraggeber jeweils aus EU-Fördermitteln.
Ausblick
Unter der Annahme von durchschnittlichen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2015/16 weitgehend stabil erwartet. Die regulatorischen Rahmenbedingungen, die Entwicklung in den eingeleiteten Verfahren im Zusammenhang mit den Forderungen aus den Tarifentscheidungen in Bulgarien und im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Duisburg-Walsum sowie der Fortgang der Aktivitäten in Moskau könnten das Konzernergebnis jedoch wesentlich beeinflussen.
Den vollständigen Aktionärsbrief zu den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2015/16 finden Sie unter www.investor.evn.at.
25.08.2016 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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