DGAP-News: Amadeus FiRe AG: Halbjahresfinanzbericht 2020
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DGAP-News: Amadeus FiRe AG
/ Schlagwort(e): Halbjahresergebnis/Quartals-/Zwischenmitteilung
Amadeus FiRe AG: Halbjahresfinanzbericht 2020
23.07.2020 / 08:00
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
Pressemitteilung
Amadeus FiRe AG:
Halbjahresfinanzbericht 2020
Frankfurt/Main, 23. Juli 2020. In der ersten Jahreshälfte des Geschäftsjahres 2020 erreichte die Amadeus FiRe Gruppe einen konsolidierten Umsatz von EUR 137,4 Millionen. Maßgeblich für die Steigerung des Umsatzes von 23,9 Prozent war der Erwerb der Comcave Holding GmbH zum 19. Dezember 2019. Dabei trugen die Dienstleistungen wie folgt zur Umsatzsteigerung bei:
Zeitarbeit
-
4,5 %
Personalvermittlung
-
12,1 %
Interim-/Projektmanagement
+
52,9 %
Weiterbildung - gesamt
+
254,1 %
Weiterbildung - organisch
-
16,9 %
Alle Dienstleistungen konnten zunächst gut in das neue Geschäftsjahr starten. In der Folge hat die Corona-Pandemie ab März deutliche Auswirkungen auf das operative Geschäft gezeigt. Vor dem Hintergrund des massiven Nachfrageeinbruchs in allen Dienstleistungen zu Beginn der Corona-Krise konnte die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im 2. Quartal auf einem zufriedenstellenden Niveau gehalten werden. Die Erwartungen eines sehr schwachen 2. Quartals konnten aus Sicht des Vorstands zumindest in Teilen abgewendet werden.
Die Anzahl fakturierbarer Tage war im Berichtszeitraum um einen Tag höher als im Vorjahreszeitraum. Daraus folgt ein positiver Effekt auf Umsatz, Rohertrag und Vorsteuerergebnis in Höhe von jeweils EUR 0,5 Millionen. Im weiteren Jahresverlauf wird sich dieser Effekt durch zwei zusätzliche fakturierbare Tage im 4. Quartal verstärken.
Im Segment Personaldienstleistungen nutzte der Konzern aufgrund des stark verschlechterten Geschäftsumfeldes für einen Großteil der Vertriebsorganisation ab dem 14. April 2020 partiell Kurzarbeit. In Folge einer sich im Quartalsverlauf leicht verbessernden Nachfragesituation wurden ab dem 1. Juli 2020 die Arbeitszeiten wieder deutlich erhöht, die Kurzarbeitsmaßnahme aber noch nicht vollständig aufgehoben.
Die Anzahl der Zeitarbeitsaufträge, welche bis Mitte März noch über dem Vergleichswert des Vorjahres gelegen hatte, ist seitdem kontinuierlich rückläufig. COVID-19 bedingt wurden Auftragslaufzeiten verkürzt oder Aufträge abgemeldet und aufgrund der mangelnden Nachfrage konnten nicht für alle Zeitarbeitskräfte neue Einsatzunternehmen gefunden werden. Seit dem 1. April nutzt Amadeus FiRe für die Zeitarbeitsmitarbeiter, die sich nicht im Kundeneinsatz befinden, Kurzarbeit. Im Laufe des zweiten Quartals hat sich die Situation allerdings zunehmend stabilisiert. Zu Beginn des zweiten Quartals im April, kurz nach Ausbruch der Pandemie, ist die Anzahl der laufenden Zeitarbeitsaufträge bereits auf rund 15 Prozent unter Vorjahresniveau gefallen und nach dem Quartalsübergang Juni auf Juli lag die Anzahl der laufenden Zeitarbeitsaufträge gut 25 Prozent unter Vorjahr.
Auch die Dienstleistung Personalvermittlung ist im März von dem unmittelbaren und abrupten Nachfragerückgang betroffen gewesen. Durch die gesunkene Anzahl neuer Anfragen und Schwierigkeiten bei der Vereinbarung entscheidungsnotwendiger Interviews als Folge des "Lockdowns" ist das Geschäftsvolumen zurückgegangen. Im 2. Quartal fiel der Rückgang um rund 22 Prozent jedoch geringer aus, als es vor dem Hintergrund der Corona-Krise zu erwarten war.
Die Dienstleistung Interim- und Projektmanagement wies trotz der erschwerten Geschäftsbedingungen und nachlassenden Dynamik im 2. Quartal insgesamt im ersten Halbjahr 2020 eine deutliche Umsatzsteigerung auf. Der positive Effekt aus den umgesetzten Maßnahmen der Vorjahre, welche den regionalen Fokus erhöhten, führte im ersten Halbjahr zu dieser positiven Entwicklung des Geschäfts.
Im Segment Weiterbildung musste ebenfalls im März auf die Auswirkungen der Corona-Krise reagiert werden. Ein großer Teil der Veranstaltungen für die Weiterbildungen, welche von den Gesellschaften der Steuer-Fachschule Dr. Endriss angeboten werden, findet in Form von Präsenzveranstaltungen statt. Dieser Teil des Bildungsbetriebes musste vorübergehend mit Beginn der Corona-Krise Mitte März bis zu den ersten Lockerungen Mitte Mai komplett eingestellt werden. Für viele Produkte wurden in diesem Zeitraum schnell alternative, digitale Formate gefunden, aber insbesondere kurze Seminarveranstaltungen entfielen ersatzlos.
Die Gesellschaften der zum Jahresende 2019 neu hinzugekommenen Comcave Holding GmbH konnten im ersten Halbjahr 2020 ihren Umsatz leicht steigern. Das Comcave College ist insbesondere im Umfeld der öffentlich geförderten Weiterbildung für nicht erwerbstätige Personen tätig. Durch die Spezialisierung auf Tele-Lernen, also dozentengeleitetem Live-Unterricht, war es Comcave möglich, unmittelbar mit Ausbruch der Krise 100 Prozent der Kunden die Teilnahme an den jeweiligen Schulungsmaßnahmen von zu Hause aus zu ermöglichen, so dass es keine Unterbrechung des Geschäftsbetriebes gab.
Die sich zuspitzende Situation am Arbeitsmarkt mit Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit stellt für das Geschäftsmodell der Comcave Holding GmbH eine sich verbessernde Markt- und Nachfragesituation dar, in der die von der Krise betroffenen Personen bei Comcave die Chance einer geförderten Weiterbildung nutzen können.
Kurzfristig ergaben sich allerdings auch für das Geschäft von Comcave negative Auswirkungen von COVID-19. Zunächst kam allgemein für einige Wochen die Nachfrage nach Weiterbildungsprodukten grundsätzlich zum Erliegen. Hinzu kam ein erschwerter Zugang zu den Behörden für an geförderter Weiterbildung interessierte Personen. Der Grund war ein besonders hohes Arbeitsaufkommen mit steigender Arbeitslosigkeit und insbesondere die Abwicklung von Kurzarbeit sowie die zeitweilige Schließung in Folge der Pandemie. Dies hatte schlussendlich in diesem Markt einen Einfluss auf die Anzahl der Bildungsgutscheine, die ausgestellt werden konnten. In der Folge war die Anzahl der neuen Buchungen seit Mitte März vermindert. Die Stabilisierung dieser akuten Nachfrage- und Abwicklungssituation hat zu einem guten Maße bereits stattgefunden und sollte sich in den kommenden Monaten wieder vollständig normalisieren.
Der Rohertrag der Amadeus FiRe Gruppe stieg im ersten Halbjahr 2020 um 26,2 Prozent auf EUR 65,3 Millionen. Bereinigt um Comcave sank der Rohertrag um 6,9 Prozent. Die Rohertragsmarge verbesserte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 47,5 Prozent.
Die Vertriebs- und Verwaltungskosten erhöhten sich um 54,3 Prozent auf EUR 52,9 Millionen. Bereinigt um Comcave beträgt die Steigerung EUR 0,9 Millionen oder 2,6 Prozent. Im ersten Halbjahr enthalten sind einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit der Comcave-Transaktion in Höhe von EUR 0,7 Millionen. Zusätzliche Aufwendungen durch eine strukturelle Verbesserung der IT-Infrastruktur und Anwendungen haben einen Effekt von EUR 0,8 Millionen. Trotz der erfolgreichen Expansionsphase mit entsprechend steigenden Mitarbeiterzahlen im letzten Jahr bis hinein in den Beginn des laufenden Jahres konnten insgesamt die Personalaufwendungen der Vertriebs- und Verwaltungsmitarbeiter im Berichtszeitraum maßgeblich durch Kurzarbeitsmaßnahmen im Vorjahresvergleich reduziert werden.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) sank um 29,3 Prozent auf EUR 12,4 Millionen. Maßgeblich verantwortlich für diesen Rückgang sind die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus der Kaufpreisallokation in Höhe von rund EUR 5,0 Millionen. Bereinigt um diese Abschreibungen betrug das vergleichbare EBITA-pre EUR 17,4 Millionen und lag damit mit minus 1,1 Prozent annähernd auf dem Vorjahresergebnis. Die bereinigte EBITA-pre-Marge verschlechterte sich im Berichtszeitraum um 3,2 Prozentpunkte auf 12,7 Prozent.
Die Finanzaufwendungen stiegen im Zuge der Akquisition der Comcave Holding GmbH und der damit einhergehenden Brückenfinanzierung von EUR 0,1 Millionen auf EUR 1,8 Millionen.
Das Periodenergebnis nach Steuern belief sich im ersten Halbjahr 2020 auf EUR 7,1 Millionen und unterschritt das Vorjahresergebnis im gleichen Zeitraum um 41,0 Prozent. Das Ergebnis je Aktie, bezogen auf das den Stammaktionären des Mutterkonzerns zurechenbare Periodenergebnis, ist um 90 Cent auf EUR 1,33 gesunken.
Insgesamt geht der Vorstand weiterhin nicht davon aus, dass die Amadeus FiRe Gruppe im Verlaufe des zweiten Halbjahres 2020 wieder vollständig an das Vorkrisenniveau anschließen kann. Allerdings zeigen Indikatoren wie das ifo-Beschäftigungsbarometer und die Konjunkturuhr leichte Erholungstendenzen in den Monaten Mai und Juni. Von allgemeinen Erholungstendenzen und einer sich bessernden Nachfragesituation auf dem gesamten deutschen Markt sollte ebenfalls die Amadeus FiRe Gruppe profitieren können.
Nach einem unter den gegebenen Umständen zufriedenstellenden zweiten Quartal und unter der Annahme einer sich weiter stetig stabilisierenden Marktsituation sieht der Vorstand die Amadeus FiRe Gruppe gut gerüstet, in der zweiten Jahreshälfte die eigene Marktposition weiter zu stärken und nachhaltig positive Ergebnisse in beiden Geschäftssegmenten zu erzielen.
Die konjunkturelle Abschwächung durch die Corona-Krise führt zu starken Unsicherheiten bei den deutschen Unternehmen und zu dynamischen und intransparenten Veränderungen. Die finanziellen Auswirkungen auf das gesamte Geschäftsjahr 2020 sind aufgrund der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden ökonomischen Folgen nicht quantifizierbar. Daher setzt der Vorstand weiterhin eine konkretisierte Prognose für das Geschäftsjahr 2020 aus.
Der vollständige Bericht ist auf unserer Homepage abrufbar: www.amadeus-fire.de
Amadeus FiRe AG
Jan H. Wessling
Investor Relations
Tel: +49 (69) 96 876-180
Investor-Relations@Amadeus-FiRe.de
23.07.2020 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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