DGAP-News: 4SC AG: Wirkmechanismus von Domatinostat im Merkelzellkarzinom
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DGAP-News: 4SC AG / Schlagwort(e): Wissenschaftl. Publikation
4SC AG: Wirkmechanismus von Domatinostat im Merkelzellkarzinom
08.04.2019 / 07:30
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
4SC AG: Wirkmechanismus von Domatinostat im Merkelzellkarzinom
- Domatinostat wirkt auf verschiedenen Ebenen den Mechanismen entgegen, durch welche Zellen des Merkelzellkarzinoms dem Immunsystem entkommen
- Poster-Präsentation auf dem AACR Annual Meeting, 29. März - 3. April 2019, Atlanta, USA
Planegg-Martinsried, 8. April 2019 - Die 4SC AG (4SC, FWB Prime Standard: VSC) hat heute bekanntgegeben, dass auf dem Association for Cancer Research (AACR) Annual Meeting 2019 präklinische Daten veröffentlicht wurden, die den Wirkmechanismus von Domatinostat im Merkelzellkarzinom (Merkel cell carcinoma, MCC) bestätigen. Die Daten wurden von Prof. Dr. Dr. Jürgen C. Becker präsentiert, Department für Translational Skin Cancer Research am Universitätsklinikum Essen, Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung und Deutsches Krebsforschungsinstitut (DKFZ), Heidelberg. Das AACR Meeting fand vom 29. März bis 3. April 2019 im Georgia World Congress Center in Atlanta, USA, statt.
Merkelzellkarzinom - Krebszellen verstecken sich vor dem Immunsystem
MCC ist ein seltener, hochaggressiver Hautkrebs, der oft entweder durch eine Infektion mit dem Merkelzell-Polyomavirus oder durch hohe UV-Belastung verursacht wird. Die Patienten leiden unter schnell wachsenden Geschwüren mit einem Durchmesser von 0,5 bis 5 cm und der Tumor breitet sich aggressiv über die Blutgefäße in die Lymphknoten und viele Organe aus.
Obwohl Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren bei MCC eine beeindruckende klinische Wirkung gezeigt hat, entkommen die Tumorzellen bei einigen Patienten sehr geschickt dem Immunsystem. Die Krebszellen und das sie umgebende Gewebe verhindern, dass Immunzellen in den Tumor eindringen und beeinträchtigen die Präsentation von Tumorsignalen auf ihrer Oberfläche. Für Patienten, die auf eine Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren nicht ansprechen oder anschließend einen Rückfall erleiden, gibt es derzeit keine weiteren Behandlungsmöglichkeiten.
Prof. Dr. Dr. Jürgen C. Becker erklärte: "In früheren Experimenten haben wir gezeigt, dass die Mechanismen, durch welche MCC-Zellen dem Immunsystem entkommen, epigenetisch reversibel sind1. Daher waren wir sehr daran interessiert zu untersuchen, wie Domatinostat von 4SC auf MCC-Zelllinien wirkt, da es sich um einen oral verfügbaren, epigenetisch aktiven niedermolekularen Inhibitor von Histondeacetylasen der Klasse I handelt.
Unsere neuen Daten zeigen, dass Domatinostat die Präsentation von Tumorsignalen auf der Zelloberfläche verstärkt, die Teilung von MCC-Zellen stoppt und sogar Zelltod induziert hat. All diese Effekte waren spezifisch für MCC-Zelllinien und traten in gesunden Kontrollzellen nicht auf."
Dr. Frank Hermann, Chief Development Officer von 4SC, sagte: "Wir danken unseren Kooperationspartnern für das Engagement und die Energie, die sie für ihre Forschung mit Domatinostat aufgewendet haben. Dass Domatinostat auf verschiedenen Ebenen den Mechanismen entgegenwirkt, durch welche MCC-Zellen dem Immunsystem entkommen, deutet darauf hin, dass die Kombination von Domatinostat mit Checkpoint-Inhibitoren eine vielversprechende therapeutische Strategie in MCC ist. Wir planen, noch in diesem Jahr eine potenziell zulassungsrelevante klinische Studie zu beginnen."
Abstract ID 2368: Domatinostat increases apoptosis, G2M cell-cycle arrest and immunogenicity of Merkel cell carcinoma
Das Poster kann auf der Webseite von 4SC heruntergeladen werden.
- Ende der Pressemitteilung -
Referenz:
1 Epigenetic priming restores the HLA class-I antigen processing machinery expression in Merkel cell carcinoma. C. Ritter, K. Fan, A. Paschen, S. Reker Hardrup, S. Ferrone, P. Nghiem, S. Ugurel, D. Schrama, and J. C. Becker. Sci Rep. 2017 May 23;7(1):2290. doi: 10.1038/s41598-017-02608-0
Weitere Informationen
Über 4SC
Das biopharmazeutische Unternehmen 4SC AG entwickelt niedermolekulare Medikamente, die Krebskrankheiten mit hohem medizinischen Bedarf bekämpfen. Die 4SC-Pipeline ist durch ein umfangreiches Patentportfolio geschützt und umfasst vielversprechende Medikamentenkandidaten in verschiedenen Phasen der präklinischen und klinischen Entwicklung: Resminostat, Domatinostat (4SC-202) und 4SC-208.
4SC geht für künftiges Wachstum und Wertsteigerung Partnerschaften mit Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen ein und wird zugelassene Medikamente in ausgewählten Regionen schließlich eventuell auch selbst vermarkten.
4SC hat seinen Hauptsitz in Planegg-Martinsried bei München, Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt 47 Mitarbeiter (Stand: 31. Dezember 2018) und ist im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (FSE Prime Standard: VSC; ISIN: DE000A14KL72).
Über Domatinostat (4SC-202)
Domatinostat ist ein oral verabreichter, niedermolekularer, Klasse-I-spezifischer HDAC-Inhibitor. Domatinostat verstärkt die körpereigene Immunantwort gegen Krebs. Das den Tumor umgebende Gewebe wird durch Domatinostat aktiviert, so dass der Tumor für das Immunsystem besser sichtbar wird. Immunzellen können damit leichter in den Tumor einwandern und diesen bekämpfen.
Domatinostat wurde in einer Phase-I-Studie mit 24 intensiv vorbehandelten Patienten mit verschiedenen weit fortgeschrittenen Blutkrebsarten untersucht und hat sich als gut verträglich erwiesen. Mit einer 28 Monate anhaltenden vollständigen und einer 8 Monate anhaltenden teilweisen Remission konnten vielversprechende Anzeichen auf Wirksamkeit beobachtet werden.
Neben dem Potenzial von Domatinostat als Monotherapie bei Krebserkrankungen evaluiert 4SC Möglichkeiten verschiedener Kombinationstherapien, insbesondere im Bereich der Immunonkologie. Dazu hat 4SC eine Phase-Ib/II-Studie mit Domatinostat in Kombination mit dem anti-PD-1 Antikörper Pembrolizumab (einem sogenannten Checkpoint-Inhibitor) bei Patienten mit fortgeschrittenem Melanom gestartet. Eine zweite Phase-II-Studie mit Domatinostat in Kombination mit dem anti-PD-L1 Antikörper Avelumab (ebenfalls einem Checkpoint-Inhibitor) wird von Prof. David Cunningham am The Royal Marsden NHS Foundation Trust (London, Vereinigtes Königreich) in Patienten mit fortgeschrittenem, Mikrosatelliten-stabilem Magen-Darm-Krebs durchgeführt.
Sobald die Ergebnisse der genannten Studien vorliegen, plant 4SC eine zulassungsrelevante Studie mit Domatinostat in Kombination mit einem Checkpoint-Inhibitor in Patienten mit fortgeschrittenem Merkelzellkarzinom (Merkel-cell carcinoma, MCC) zu starten, die nicht auf Behandlung mit anti-PD-(L)1-Antikörpern ansprechen.
Zukunftsbezogene Aussagen
Diese Pressemitteilung enthält bestimmte zukunftsbezogene Aussagen, die Risiken und Unsicherheiten beinhalten und der Einschätzung von 4SC zum Veröffentlichungszeitpunkt entsprechen. Derartige zukunftsbezogene Aussagen stellen weder Versprechen noch Garantien dar, sondern sind abhängig von zahlreichen Risiken und Unsicherheiten, von denen sich viele der Kontrolle von 4SC entziehen, und die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse erheblich von denen abweichen, die in diesen zukunftsbezogenen Aussagen in Erwägung gezogen werden. 4SC übernimmt ausdrücklich keine Verpflichtung, zukunftsbezogene Aussagen hinsichtlich geänderter Erwartungen oder hinsichtlich neuer Ereignisse, Bedingungen oder Umstände, auf denen diese Aussagen beruhen, zu aktualisieren oder zu revidieren.
Kontakt
Dr. Anna Niedl, CIRO
Corporate Communications & Investor Relations
anna.niedl@4sc.com
+49 89 700763-66
08.04.2019 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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Medienarchiv unter http://www.dgap.de
Sprache:
Deutsch
Unternehmen:
4SC AG
Fraunhoferstr. 22
82152 Planegg-Martinsried
Deutschland
Telefon:
+49 89 700763-0
Fax:
+49 89 700763-29
E-Mail:
public@4sc.com
Internet:
www.4sc.com
ISIN:
DE000A14KL72
WKN:
A14KL7
Börsen:
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