Deutschland und Kanada schaffen Finanzierungsfenster für Wasserstoff
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Deutschland und Kanada richten nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums ein gemeinsames Finanzierungsfenster für Wasserstoffexportprojekte ein. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), und der kanadische Energieminister Jonathan Wilkinson hätten eine Absichtserklärung zur Einrichtung eines gemeinsamen "H2-Global-Finanzierungsfensters" unterzeichnet, teilte das Ministerium mit. Die Unterzeichnung sei Teil der deutsch-kanadischen Energie- und Wasserstoffpartnerschaft, um die Produktion und Abnahme von erneuerbarem Wasserstoff zu fördern.
So solle mit der Unterzeichnung das in Deutschland erfolgreich gestartete Auktions-Finanzierungsmodell "H2Global" um die Bereitschaft der kanadischen Regierung zur finanziellen Beteiligung an den Differenzkosten erweitert werden. Habeck begrüßte laut der Mitteilung Fortschritte bei der Entwicklung mehrerer erneuerbarer Wasserstoff- und Ammoniakprojekte in Kanada. "Obwohl noch einige Herausforderungen bestehen, glauben wir, dass ein gemeinsames H2-Global-Finanzierungsfenster eine wichtige Rolle dabei spielen kann, die verbleibende Preislücke zu schließen", erklärte er.
Die Unterzeichnung der Absichtserklärung fand laut den Angaben im Rahmen der 1. bilateralen Wasserstoffabnehmerkonferenz der Handelskammer Hamburg statt, zu der die Minister kanadische Wasserstoffprojektentwickler und deutsche Wasserstoffabnehmer eingeladen hatten. Die Konferenz biete den teilnehmenden Unternehmen die Gelegenheit, die Gespräche über die Einrichtung eines transatlantischen Wasserstoff-Handelskorridors voranzutreiben und Herausforderungen und Hindernisse für die Umsetzung erster Projekte zu identifizieren. Um diese Herausforderungen genauer zu analysieren und Empfehlungen für politische Lösungen zu entwickeln, hätten die Minister beschlossen, eine bilaterale Multi-Stakeholder-Task-Force einzurichten.
Beim "Doppelauktionsmodell" H2Global werde die Differenz zwischen zwei Preisen überbrückt: Der höhere Preis für Wasserstoff auf dem Weltmarkt und der niedrigere Preis, zu dem Wasserstoff regional weiterverkauft und wirtschaftlich eingesetzt werden kann. Im Namen einer Tochtergesellschaft der H2Global-Stiftung finde eine internationale Auktion für den Einkauf von grünem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten statt. Das günstigste Angebot erhalte einen langfristigen Bezugsvertrag. In einer zweiten Auktion würden die so beschafften Wasserstoffmengen an Abnehmer in der EU zu einem wettbewerbsfähigen Preis versteigert. Die deutsch-kanadische Wasserstoffallianz besteht seit August 2022.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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