Deutschland leiht sich erstmals Geld zu negativen Zinsen
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Berlin (BoerseGo.de) - Deutschland leiht sich erstmals kurzfristig Geld zu negativen Zinsen. Bei einer Auktion von Geldmarktpapieren platzierte der Bund Anleihen mit einer Laufzeit von sechs Monaten zu einem Durchschnittszins von minus 0,0122 Prozent. Das Angebot für die Staatsanleihen war um das 1,8-fache überzeichnet, wie die Deutschen Finanzagentur, die für das staatliuche Schuldenmanagement zuständig ist, am heutigen Montag mitteilt. Händler sehen in den negativen Zinsen ein Zeichen für das große Vertrauen der Investoren in deutsche Staatsanleihen als „sicherer Hafen“.
Bei einer ähnlichen Auktion im November musste der Bund noch einen Rückschlag einstecken. Nur zwei Drittel der angebotenen Papiere konnte einen Käufer finden. Beobachter zeigten sich damals besorgt, dass nun auch das Vertrauen der Anleger in deutsche Staatstitel sinken könnte. Die jüngste Auktion hat diese Sorgen nun aber zerstreut.
Gleichzeitig zeigen die negativen Zinsen jedoch an, dass es für Anleger immer schwieriger wird vergleichsweise sichere Investitionen zu tätigen. Die Investoren wollen ihr Geld sicher wissen und meiden daher Anlagen in hochverschuldete Krisenländer oder Aktien. Neben Deutschland konnten in den vergangenen Wochen auch die Schweiz, die Niederlande und Dänemark von negativen Zinsen für ihre Staatsanleihen profitieren.
Zudem zeigt die jüngste Auktion, dass Anleger den Banken als Aufbewahrungsort für ihr Geld immer mehr misstrauen. Gerade große Unternehmen die hohe Beträge nur kurzfristig parken, wollen sicherstellen, dass ihr Geld nach der Investitionsspanne wieder zuverlässig abrufbar ist.
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