Deutschland: Institut für Weltwirtschaft senkt Wachstumsprognose
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Kiel (BoerseGo.de) – Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) hat seine Wachstumsprognosen für Deutschland für das kommende Jahr 2013 und das übernächste Jahr 2014 deutlich gesenkt. Begründet wurde der pessimistischere Ausblick des Instituts mit der schwachen Exportwirtschaft.
„Für das kommende Jahr prognostizieren wir einen schwachen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um lediglich 0,3 Prozent (gegenüber 1,1 Prozent in der Herbstprognose). Für das übernächste Jahr erwarten wir eine Expansion um 1,5 Prozent – auch dieser Wert bleibt unter unserer bisherigen mittelfristigen Projektion zurück“, schreibt das IfW in seiner jüngsten Wirtschaftsprognose.
„Die Flaute im Außenhandel dürfte nur nach und nach überwunden werden. Zwar werden von den binnenwirtschaftlichen Triebkräften im Verlauf des Prognosezeitraums wohl zunehmend stärkere Impulse auf die Produktion ausgehen, diese sind aber im kommenden Jahr noch zu schwach, um einen weiteren Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Kapazitätsauslastung aufzuhalten“, begründet das IfW die Prognose.
Auf dem Arbeitsmarkt wird vom IfW mit einem leichten Auftrieb gerechnet. Die Zahl der Erwerbslosen wird von 2,897 Millionen Personen im laufenden Jahr auf 3,026 Millionen Arbeitslosen im kommenden Jahr 2013 ansteigen. Im Jahr 2014 wird die Zahl der Arbeitslosen nahezu unverändert bei 3,024 Millionen gesehen. „Die schwächelnde Produktion wird im kommenden Jahr auch am Arbeitsmarkt Spuren hinterlassen, wo konjunkturelle Schwankungen nach dem Auslaufen der strukturellen Agenda-Effekte nun wieder deutlicher sichtbar werden“, schreibt das IfW.
Auch bezüglich der Inflation warnt der IfW vor Aufwärtstendenzen. „Die Inflationsrate dürfte trotz der Konjunkturflaute im nächsten Jahr nicht sinken, sondern die Verbraucherpreise werden wohl abermals um 2 Prozent zulegen“, heißt es in dem Bericht. Begründet wurde der Auftrieb mit dem anhaltenden Lohnkostendruck und der sich wieder verbessernde Auslastung. Im übernächsten Jahr wird eine Inflationsrate von 2,6 Prozent gesehen. „Je länger die EZB an ihrer expansiven Geldpolitik festhält, desto unsicherer wird es, ob sie ihr Inflationsziel für den Euroraum und damit insbesondere auch für Deutschland wird einhalten können“, warnen die Wirtschaftsforscher.
Die deutsche Staatsverschuldung wird von den Experten aber rückläufig erwartet. Sie dürfte sich von 81,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im laufenden Jahr 2012 auf 80,7 Prozent des BIP im kommenden Jahr 2013 verringern. Im Jahr 2014 wird nur noch eine Quote von 78 Prozent erwartet.
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