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15:03 Uhr, 22.12.2011

Deutschland: Anstieg der Reallöhne im 3. Quartal deutlich abgeschwächt

Berlin (BoerseGo.de) – In Deutschland sind die Reallöhne (Löhne abzüglich der Inflationsrate) im dritten Quartal so langsam gestiegen, wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Trotz der guten Lage am Arbeitsmarkt stiegen die Reallöhne lediglich um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt am heutigen Donnerstag mitteilte.

Begründet wurde dies mit der steigenden Inflation, bei gleichzeitig geringer gestiegenen Löhnen. Zuletzt fielen die Daten Ende 2009 schlechter aus, als die Löhne um 0,4 Prozent nachgaben. Zu Beginn des Jahres 2011 konnte bei den Reallöhnen im 1. Quartal noch ein Anstieg von 2,0 Prozent verbucht werden. Im 2. Quartal wurde ein Plus von 1,9 Prozent notiert. Wie es vom Statistischen Bundesamt weiter hieß, legten die Nominallöhne im 3. Quartal um 3,0 Prozent zu, während sich die Verbraucherpreise um 2,5 Prozent erhöhten.

Im Detail wurde die größte Lohnsteigerung in der Industrie notiert. Hier wurde ein Aufschlag von 4,3 Prozent im Jahresvergleich ausgewiesen. Es war zwar der größte Aufschlag in allen Branchen, jedoch lag das Plus deutlich tiefer als noch im Vorjahr mit 7,0 Prozent. Auch im Bergbau konnten mit über 2,5 Prozent Verdienstzuwächse verbucht werden.

Reallohnverluste wurden vor allem bei den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes registriert. In der Öffentlichen Verwaltung mit plus 1,8 Prozent und im Bereich Erziehung und Unterricht mit plus 1,1 Prozent lag die durchschnittliche Verdienstentwicklung deutlich unterhalb der Preisentwicklung.

Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente in Deutschland im genannten Quartal durchschnittlich 3.322 Euro brutto im Monat (ohne Einberechnung der Sonderzahlungen). Die höchsten Bruttoeinkommen wiesen den Daten zufolge Mitarbeiter in der Energieversorgung auf. Hier wurde ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von 4.376 Euro registriert. Es folgten die Bereiche Information und Kommunikation mit 4.370 Euro sowie Banken und Versicherungen mit 4.357 Euro. Schlusslicht war das Gastgewerbe mit einem Bruttolohn von durchschnittlich 1.944 Euro.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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